
Darf vorerst am Leben bleiben: Robert Leslie Roberson.Bild: keystone
18.10.2024, 10:1018.10.2024, 13:53
Robert Leslie Roberson sollte wegen angeblichem «Mord» an seiner zweijährigen Tochter in Texas hingerichtet werden. Nur 90 Minuten vor dem Vollzug per Giftspritze wurde das Vorhaben nun gestoppt.
Ein Richter gab einem Antrag eines Ausschusses des texanischen Repräsentantenhauses statt. Doch Roberson ist damit nicht aus dem Schneider. Der Staat Texas hat gegen den Entscheid bereits Berufung eingelegt.
Roberson sitzt seit über 20 Jahren in der Todeszelle, doch es gibt Zweifel an seiner Schuld. Auch der damalige leitende Ermittler Brian Wharton sagt inzwischen, dass er bei der Untersuchung Fehler gemacht habe, wie USA Today berichtet. Er fordert eine erneute Prüfung des Falls:
«Ich lag falsch. Robert ist ein guter Mann und hat das Verbrechen nicht begangen.»
Als Roberson seine Tochter ins Spital gebracht hatte, hatten Ärzte und Ermittler seine vermeintliche Gefühllosigkeit als verdächtig eingestuft – doch Roberson ist Autist, sein Verhalten könnte damit zusammenhängen.
Trump schaltet sich ein
Der republikanische Präsidentschaftsbewerber Donald Trump äusserte sich bereits zur Aufschiebung der Hinrichtung:
«Ein weiterer schwacher Richter, der die Gerechtigkeit verzögert. Wie viele Chancen bekommt dieser Typ noch? Was ist mit der Gerechtigkeit für das Baby?»
(rbu)
Die Guillotine von Luzern
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Die Guillotine von Luzern
Die rund vier Meter hohe Guillotine steht heute im Historischen Museum in Luzern. Sie wurde in der Schweiz von Ort zu Ort transportiert, um Hinrichtungen vorzunehmen.(bild: keystone)
quelle: keystone / urs flueeler
Im US-Bundesstaat Arkansas werden 7 Männer hingerichtet
Video: srf
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Im vergangenen Jahr wurden gemäss Amnesty International so viele Menschen gerichtlich hingerichtet wie seit 2015 nicht mehr. Immerhin: Die Zahl der Länder, welche Todesurteile vollstreckt haben, ist von 16 auf 15 gesunken.
Die Zahl der gerichtlichen Hinrichtungen ist laut dem alljährlichen Bericht von Amnesty International zur weltweiten Anwendung der Todesstrafe im vergangenen Jahr mit mindestens 1518 auf den höchsten Wert seit 2015 gestiegen. Damals wurden 1634 Hinrichtungen registriert. Von den 15 Ländern, die im letzten Jahr Hinrichtungen vollzogen, sind allerdings nur wenige für den extrem hohen Anstieg der Zahl verantwortlich.