Der US-Schauspieler und zweifache Oscar-Preisträger Gene Hackman (95) und seine Ehefrau Betsy Arakawa sind tot. Die Leichen wurden am Mittwoch an ihrem Wohnsitz gefunden in verschiedenen Zimmern gefunden, wie der zuständige Sheriff Adan Mendoza gegenüber der «New York Times» erklärte.
Das Paar sei bei einer Sozialkontrolle entdeckt worden, nachdem sich ein Nachbar gemeldet hatte, der besorgt um das Wohlergehen der beiden war. Auch einer der drei Hunde des Paares wurde tot in einem Zwinger aufgefunden.
Aus Unterlagen des Sheriff-Büros ovn Santa Fe geht hervor, dass die Leiche Arakawas in einem Badezimmer neben einem Heizgerät aufgefunden wurde. In ihrer Nähe seien ein offenes Fläschchen für verschreibungspflichtige Medikamente und auf einem Tisch verstreute Pillen gefunden worden.
Hackmanns Leiche lag im Eingangsbereich der Villa, neben ihm eine Sonnenbrille.
Einem Bericht der Zeitschrift «Express» zufolge seien die Leichen des Paares bereits teilweise mumifiziert gewesen – ein Hinweis darauf, dass die beiden schon seit einer gewissen Zeit tot waren. Der Körper von Arakawa habe an Händen und Füssen Verwesungserscheinungen gezeigt.
Gemäss des Nachrichtenportals «TMZ» gehe die Familie davon aus, dass das Paar an einer Kohlenmonoxid-Vergiftung verstorben sei. Dies habe Hackmans Tochter Elizabeth dem Portal verraten.
Gene Hackman's Family Suspects Carbon Monoxide Poisoning | Click to read more 👇 https://t.co/uZubRcP1hY
— TMZ (@TMZ) February 27, 2025
Offensichtliche Hinweise auf ein Verbrechen gebe es nicht, eine Botschaft der beiden sei auch nicht entdeckt worden, sagte Sheriff Adan Mendoza.
Die Umstände seien «verdächtig genug», um eine ausführliche Durchsuchung und eine Untersuchung zu rechtfertigen, hiess es.
Seine erste grössere Rolle spielte Hackman 1964 in dem Streifen «Lilith» mit Warren Beatty, der ihn drei Jahre später für «Bonnie and Clyde» engagierte. Als Clydes Gangster-Bruder erhielt Hackman seine erste Oscar-Nominierung als bester Nebendarsteller.
Nach seinem Durchbruch als oscarprämierter Hauptdarsteller mit «French Connection» (1971) ging es mit der Karriere rasch bergauf. In «Scarecrow» spielt er einen Landstreicher, in «The Conversation» («Der Dialog») einen paranoiden Abhörspezialisten. Mit Kassenknüllern wie der John-Grisham-Verfilmung «Die Firma» und «Crimson Tide» schaffte er es auf Hollywoods A-Liste. Bekannt ist er auch aus Filmen wie «Erbarmungslos» und «Die Royal Tenenbaums».
Aus Hollywood hatte der Charakterdarsteller sich jedoch schon vor Jahrzehnten zurückgezogen. Mit knapp 75 Jahren ging er in den Ruhestand. Er schrieb aber Bücher, etwa den Bürgerkriegsroman «Escape from Andersonville» (2008) und den Polizeithriller «Pursuit» (2013) - und hielt sich bis ins hohe Alter fit. Mit seiner zweiten Frau Betsy Arakawa lebte er fernab von der Traumfabrik, im ländlichen Santa Fe.
US-Regisseur Francis Ford Coppola («Der Pate»), der mit Hackman 1974 für den Klassiker «The Conversation» zusammenarbeitete, sprach in einem Instagram-Beitrag vom «Verlust eines grossen Künstlers». «Ich trauere um ihn und feiere seine Existenz und seinen Beitrag», betonte er. Der britische Regisseur Edgar Wright («Baby Driver») schrieb auf der Plattform X zu einem Foto Hackmans schlicht: «Der Grösste...»
Der aus «Star Trek» bekannte Schauspieler George Takei schrieb auf X: «Wir haben einen der wahren Giganten der Leinwand verloren.» Auf dem X-Konto des Britischen Filmpreises Bafta hiess es: «Wir sind traurig zu hören, dass der viel gefeierte Schauspieler Gene Hackman im Alter von 95 Jahren gestorben ist.»
(dab/cpf/sda/dpa)