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Karawane Mexiko: Warum Tausende Menschen in Richtung USA strömen

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In der Hoffnung auf ein besseres Leben marschieren Tausende von Menschen vom Süden Mexikos in Richtung USA, 26. Dezember 2023.Bild: keystone

Marsch ins Land der Träume: Tausende Menschen aus 24 Staaten ziehen quer durch Mexiko

28.12.2023, 05:0028.12.2023, 13:56
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Seit Heiligabend sind sie zu Fuss unterwegs, die Tausenden von Menschen, die sich im Süden Mexikos zu einer Karawane zusammengeschlossen haben, um in die USA zu gelangen.

Als Karawane bezeichnen die Medien den Marsch. Die Flüchtenden sprechen vielmehr vom Exodus. Dem Exodus aus der Armut.

Doch Armut alleine ist nicht der einzige Grund, warum die rund 7000 Menschen den etwa 4000 Kilometer langen Fussmarsch quer durch Mexiko auf sich nehmen. Und haben sich teilweise bereits durch die gefährlichsten Fluchtrouten der Welt gekämpft, wie etwa durch den Urwald Darién Gap, der Kolumbien und Panama voneinander trennt.

Die Menschen, die gerade in Richtung Land der Träume steuern, kommen nicht nur aus Mexiko, sondern auch aus Ländern wie Venezuela, Honduras, El Salvador, Guatemala, Nicaragua oder Haiti. Nach Angaben der Organisatoren stammen die Menschen aus 24 Staaten.

Sie fliehen vor Gewalt, Kriminalität und der politischen Instabilität in ihren Heimatländern sowie aufgrund der Folgen des Klimawandels.

Karawane der Verzweiflung

Der Mann hinter dem Marsch, Luis García Villagrán, wirft der Migrationsbehörde Mexikos Untätigkeit bei den Einwanderungsanträgen vor. Menschen, die in der mexikanischen Stadt Tapachula nahe der Grenze zu Guatemala ankommen, um in die USA zu kommen, würden derzeit keine Durchreisegenehmigungen mehr erhalten. «Das war vielleicht ein Befehl, den die USA den Mexikanern gegeben haben, wir wissen es nicht», sagt García.

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Chiapas, 26. Dezember 2023: Das erste Ziel der Protestierenden ist Mexiko-Stadt.Bild: keystone

Jährlich überqueren Hunderte von Menschen, insbesondere aus Süd- und Mittelamerika, die Grenze zu Mexiko, um ins Land der Träume zu gelangen. Für viele wird dies jedoch ein Traum bleiben. Rund 10'000 Menschen werden an der Südgrenze inzwischen jeden Tag aufgegriffen. Ein Allzeithoch.

Beim Versuch, das Land des «American Dream» zu erreichen, sterben an der Südgrenze jährlich zwischen 400 und 500 Menschen.​

Doch dies hält die Flüchtenden nicht von den Protestmärschen ab. Seit zehn Jahren wird der sogenannte Viacrucis del migrante (Kreuzweg der Migranten) abgehalten. Die religiöse Protestaktion ist 2013 ins Leben gerufen worden, um auf die Gewalt der Grenzregime aufmerksam zu machen. Einige der Demonstrantinnen und Demonstranten trugen biblische Gewänder und Kreuze mit sich.

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Der Protestzug skandiert «Exodus aus der Armut», Chiapas, 26. Dezember 2023.Bild: keystone

Viele Menschen in Lateinamerika sind stark katholisch geprägt. Dennoch marschierten so viele Menschen an den Weihnachtstagen an der prallen Sonne durch Mexiko und übernachteten auf der Strasse. «Unser Weihnachtsessen bestand aus Mortadella, Butter und Tomaten, dazu eine Tortilla», sagt ein Flüchtender aus Honduras gegenüber der Nachrichtenagentur AP.

Migrants camp in Alvaro Obregon, Mexico, Sunday, Dec. 24, 2023. A caravan or migrants started the trek north from Tapachula on Sunday, just days before U.S. Secretary of State Antony Blinken arrives i ...
Heiligabend auf der Strasse, lvaro Obregon, Mexiko.Bild: keystone

Losgezogen sind die Menschen in der südmexikanischen Stadt Tapachula, nahe der Südgrenze zu Guatemala. Es handelt sich um den grössten Protestmarsch in diesem Jahr. Ihr erstes Ziel: Mexiko-Stadt. Bis dahin ist es allerdings noch eine lange, ungewisse Reise.

Vielfach haben sich Märsche nach einigen Tagen wieder aufgelöst, da die Flüchtenden auf Hindernisse gestossen sind. «Es gibt viele Kontrollpunkte und sie deportieren uns», erklärt ein Aktivist gegenüber EFE.

So reagieren Mexiko und die USA

Das Thema Migration polarisiert auch in den USA stark. Eigentlich hatte US-Präsident Joe Biden versprochen, die Grenzmauer an der Südgrenze zu Mexiko nicht auszubauen. Letztendlich hat er den Mauerbau seines Vorgängers Donald Trump aber trotzdem bewilligt. Doch damit hat sich Biden seine Wiederwahl noch lange nicht gesichert. Im Gegenteil. Biden steht unter Druck und wird von den Republikanern für das «Chaos an der mexikanischen Grenze» verantwortlich gemacht.

Der mexikanische Präsident López Obrador ist nicht davon abgeneigt, die USA bei der Eindämmung der Migration zu unterstützen. Im Gegenzug fordert er, die Wirtschaftssanktionen gegen Kuba und Venezuela zu lockern. Dies würde zu mehr Wohlstand führen und würde helfen, die Fluchtursache zu bekämpfen.

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100 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Hierundjetzt
28.12.2023 08:40registriert Mai 2015
Es kommen pro Monat 250‘000.

Alleine Chicago hat auf einen Schlag 30‘000 Asylbewerber erhalten. New York hat sogar sein Sanctuary City Status aufgegeben.

Das US-Asylsystem ist mit 2,5 Mio Menschen jährlich am kollabieren.

Dazu muss man weder Rep noch Dem sein. Weder SP noch SVP.

Das geht nicht gut. Es sind zuviele.
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Grobianismus
28.12.2023 07:43registriert Februar 2022
Verrückt, dass immer dieser böse Westen sich um alle Probleme kümmern sollte. Viele südamerikanische Staaten sind auf bestem Wege in die BRICS-Gemeinschaft, da könnten sich die Südamerikaner doch mal beim guten Putin melden.
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derWolf
28.12.2023 06:44registriert Dezember 2018
Trumps Wahlhelfer sind unterwegs und Biden werkelt ja bereits an Trumps "Mauer der Schande" (Presse 18'). Die Situation der Menschen ist tragisch, aber jeder Realist muss erkennen dass es nicht möglich ist die gesamte Bevölkerung der südlichen Hemisphäre in den Norden umzusiedeln. Fakt ist wir sind zuviele Menschen, aber es laufen ja gerade überall Bestrebungen dies zu ändern. Eine hoffnungsvolle Zukunft sieht anders aus...
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Der Mord an Brian Thompson hat im Internet eine breite Wut gegen die Ungerechtigkeiten des US-Gesundheitssystems ausgelöst – und offenbar den kreativen Nerv von Singer-Songwritern getroffen.

Rein von der Sachlage her könnte man erwarten, dass ein Mord an einem CEO auf offener Strasse in New York zwar eine interessante, gar sensationelle, News-Story wäre – aber letztendlich nur von grösserer Bedeutung für die unmittelbar Involvierten. Für Familien und Umfeld von Opfer und Täter, etwa. Aber: Das Opfer Brian Thompson ist CEO der Gesundheitsversicherung UnitedHealthcare. Und somit bekam der Tötungsakt einen Symbolgehalt von nationaler Bedeutung. Gesundheit geht alle etwas an.

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