Nach einer anonymen Drohung zwei Tage nach den Polizistenmorden in Dallas ist das Polizeipräsidium in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt worden. Die Drohung richtete sich nach einer Polizeimitteilung gegen die «Sicherheitskräfte in der gesamten Stadt».
Als Reaktion seien Vorsichtsmassnahmen ergriffen worden, hiess es weiter. Berichte von Mitarbeitern, wonach die Zentrale abgeriegelt worden sei, wurden von der Behördenleitung per Twitter zurückgewiesen. Auch der Platz vor dem Präsidium wurde nicht geräumt.
Nach Berichten der örtlichen Medien waren Eliteeinheiten der Polizei rund um das Präsidium im Einsatz. Die Zeitung «Dallas Morning News» berichtete, in einer Parkgarage hinter der Zentrale sei ein maskierter Mann gesehen worden. Dies habe den erhöhten Alarm ausgelöst.
Später teilte die Behörde aber mit, dass eine erste Suche ergebnislos beendet worden sei. Zur Vorsicht sollten jedoch noch Spürhunde eingesetzt werden. Auf dem Besucherparkplatz patrouillierten Polizisten mit Sturmgewehren, vor der Einfahrt standen mehrere Polizeifahrzeuge.
Am Donnerstag hatte ein 25-jähriger Schwarzer in Dallas bei einer friedlichen Kundgebung gegen Polizeigewalt fünf Polizisten aus dem Hinterhalt erschossen. Der Todesschütze wurde schliesslich von einem Polizeiroboter mit einem Sprengsatz getötet.
Als Motiv soll er Hass auf weisse Polizisten angegeben haben. Nach Angaben der US-Behörden handelte es sich offenbar um einen Einzeltäter. Zuvor waren bei Polizeieinsätzen zwei Schwarze getötet worden. (cma/sda/afp)