Charlie Kirk war an einer Veranstaltung auf dem Campus der Utah Valley University umgeben von jungen Republikanern, die ihm zujubelten. Auf Videos ist gerade noch zu hören, wie er auf eine Frage zu Amokläufen antwortet – dann fällt der Schuss. Der 31-jährige rechte Aktivist starb kurze Zeit später im Spital.
Donald Trump nannte Kirk, der während der letztjährigen Präsidentschaftswahl Unmengen junger Amerikanerinnen und Amerikaner dazu brachte, den Republikaner zu wählen, «legendär» und einen «Märtyrer», als er am Mittwochabend dessen Tod verkündete.
«Niemand verstand die Jugend der USA wie Charlie», sagte Trump über den Gründer der konservativen Non-Profit-Organisation «Turning Point USA». Eigenen Angaben zufolge ist die Bewegung an über 3500 Universitäten in den USA vertreten. Wobei es bei Anlässen Kirks auch immer wieder zu Demonstrationen gegen ihn und seine teils rassistischen, transphoben und homophoben Ansichten kam. Dennoch: eine viertel Millionen Studierende sind laut «Turning Point USA» Mitglieder der Organisation. Was machte Kirk für junge Menschen so überzeugend?
Im Oktober 2024, als Donald Trump noch um die Stimmen vieler junger Wählerinnen und Wähler buhlte, besuchte Erstwählerin Elisa Muñoz eine Wahlkampfveranstaltung in Las Vegas. Der Grund: «Charlie Kirk ist hier!», sagte sie damals im Gespräch. Als dieser die Bühne betrat, stand die 20-Jährige auf und jubelte, als sei gerade ein Popstar auf die Bühne gekommen. Manchmal nenne sie Kirk zum Spass ihren «Ehemann».
Charlie Kirk gründete «Turning Point USA» im Jahr 2012, als er gerademal 18 Jahre alt war. Seither nutzte er seine Plattformen, um seine konservativen und teils kontroversen Ideen bei jungen Menschen zu platzieren. Seine Videos von Debatten mit Progressiven gingen auf Tiktok, Instagram und anderen sozialen Medien regelmässig viral. Die Videos beeindruckten auch Muñoz, weil Kirk während der Debatten «niemals seine Stimme erhoben und seine Gespräche stets zivilisiert und sachlich geführt» habe. Gegenüber CNN sagte Kirk im Jahr 2021: «Ich setze mich aktiv dafür ein, den Dialog zwischen Menschen zu fördern, die nicht einer Meinung sind.» Die oft vorteilhaft für Kirk geschnittenen Videos wurden teils bis zu 50 Millionen Mal angeschaut.
Die Reichweite seiner Social-Media-Auftritte verschaffte dem redegewandten Kirk gerade unter konservativen Gen Zlern und Studierenden grosse Bekanntheit.
Der junge Familienvater sei «ein Mann mit Moral» gewesen, sagt Muñoz am Mittwoch zu CH Media. Dies, obwohl sie beispielsweise beim Thema Abtreibung anderer Meinung war als Kirk. Diese bezeichnete er als Mord an ungeborenen Kindern. Der Aktivist sprach sich für ein Verbot selbst im Fall von Vergewaltigung aus. Social Distancing während der Coronapandemie bezeichnete er als «demokratische Verschwörung gegen das Christentum» und er war ein starker Verfechter des Rechts, eine Waffe zu besitzen.
«Für mich war er nicht so, wie die Medien ihn dargestellt haben, sondern ein aufrichtiger Patriot, mit dem ich dieselben Werte wie Christentum, Familie und Liebe zu unserem Land teilte», sagt Muñoz weiter. Kirk hinterlässt nach seinem Tod seine Ehefrau Erika (36) und zwei kleine Kinder (1 und 3 Jahre alt).
Kirk habe eine alternative Jugendbewegung zur «progressiven Erzählung» verkörpert, findet Muñoz. «Ich glaube, dass Menschen das Recht auf unterschiedliche Standpunkte haben sollten», so die junge Republikanerin. Sie ergänzt: «Niemand sollte deswegen das Leben verlieren.» Heute sei sie unendlich traurig. «Mein Herz ist gebrochen.»
Wie gross der Einfluss auf die US-Gesellschaft sein wird, bleibt abzuwarten. (aargauerzeitung.ch)
„verehren“
Es ist einfach Mist mit so Personenkult.
“I think it's worth to have a cost of, unfortunately, some gun deaths every single year so that we can have the Second Amendment to protect our other God-given rights. That is a prudent deal. It is rational."
Und da gibt's tatsächlich Leute, die in diesen USA an einer Uni studieren wollen?
Dass junge Menschen den gut fanden zeugt davon, woe gut der Hass von Rechts seit Jahrzehnten verteilt wurde.
Ein Civil War in den nächsten 12 Monaten ist viel zu wahrscheinlich.