Der Verdächtige im Fall des kürzlich aufgedeckten Lecks von Dokumenten der US-Geheimdienste im Internet muss bis zu seinem Prozessbeginn im Gefängnis bleiben. Ein Richter gab einem entsprechenden Antrag der Staatsanwaltschaft am Freitag statt.
Dem IT-Spezialisten des US-Militärs, Jack Teixeira, werden die unbefugte Entfernung, Aufbewahrung und Übermittlung von Verschlusssachen und Informationen zur Landesverteidigung zur Last gelegt. Er muss sich deshalb vor einem Gericht im US-Bundesstaat Massachusetts verantworten.
Die Staatsanwaltschaft hatte gefordert, den Anfang 20-Jährigen festzuhalten. Er sei bereits im September wie auch im Oktober 2022 von seinen Vorgesetzten ermahnt und angewiesen worden, keinerlei Notizen mehr über Verschlusssachen zu machen.
Dem Verdächtigen habe deshalb bei der Verbreitung der Verschlusssachen klar sein müssen, dass er gegen das Gesetz verstosse, so die Argumentation. Sein Verhalten sei ein klares Indiz dafür, dass er sich auch nicht an Auflagen des Gerichts halten würde, sollte er das Gefängnis verlassen dürfen.
Der Richter hatte darüber entscheiden müssen, ob es eine Bedrohung für die nationale Sicherheit darstellen könnte, Teixeira vorübergehen auf freien Fuss zu setzen. «Was die Unterlagen, die uns zum gegenwärtigen Zeitpunkt vorliegen, zeigen, ist, dass der Angeklagte sein Versprechen, die Informationen und die Sicherheit der Vereinigten Staaten und ihrer Verbündeten zu schützen, auf hochgradige Art und Weise gebrochen hat», zitierten US-Medien den Richter aus dem Gerichtssaal. Es scheine überhaupt nicht unwahrscheinlich, dass eine ausländische Regierung Teixeira ein Angebot mache, um Informationen zu erhalten.
Teixeira steht im Verdacht, streng vertrauliche Dokumente der US-Geheimdienste und des Verteidigungsministeriums in einem geschlossenen Chatraum veröffentlicht zu haben. Von dort aus sollen sie sich weiter verbreitet haben, bis Behörden und Medien darauf aufmerksam wurden.
Die Verschlusssachen enthielten etwa Informationen zum russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine, aber auch Details zu angeblichen Spähaktionen der USA gegen Partner. Teixeira wurde im April festgenommen. Ihm drohen bis zu 25 Jahre Haft.
(dsc/sda/dpa)