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«Rust»: Waffenmeisterin von Baldwin-Western muss ins Gefängnis

«Rust»-Waffenmeisterin muss nach tödlichem Schuss am Set ins Gefängnis

Nach dem tödlichen Schuss am Set des Westerns «Rust» ist das erste Urteil gefallen: Waffenmeisterin Hannah Gutierrez-Reed bekam die Höchststrafe.
15.04.2024, 21:0115.04.2024, 22:18
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Der schockierende Tod einer Kamerafrau bei Dreharbeiten zu dem Western «Rust» mit Hollywood-Star Alec Baldwin hat nun für eine junge Waffenmeisterin schwerwiegende Folgen. Hannah Gutierrez-Reed ist am Montag (Ortszeit) wegen fahrlässiger Tötung zu 18 Monaten Haft verurteilt worden – das war die mögliche Höchststrafe in diesem schlagzeilenträchtigen Fall.

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Hannah Gutierrez-Reed: Sie wurde zu 18 Monaten Haft verurteilt.Bild: keystone

Sie war auf dem Filmset für Sicherheit beim Umgang mit Waffen verantwortlich. Statt einer harmlosen Kugel befand sich scharfe Munition in der Waffe, die von Baldwin bedient wurde.

Das Gericht in Santa Fe (US-Bundesstaat New Mexico) gab das Strafmass am Montag bekannt. Die Staatsanwaltschaft hatte die Richterin im Vorfeld der Verkündung zur Verhängung der vollen Strafe aufgefordert. Die Verteidigung bemühte sich darum, dass die Strafe zur Bewährung ausgesetzt werde.

«Keine Reue gezeigt»

Richterin Mary Marlowe Sommer hatte scharfe Worte für die Waffenmeisterin. Sie habe keine Reue für ihr verantwortungsloses Handeln gezeigt, sagte Sommer im Gerichtssaal. Gutierrez-Reed habe eine sichere Waffe zu einer tödlichen Waffe gemacht und somit den Tod der Kamerafrau Halyna Hutchins verschuldet.

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Das Filmset von «Rust».Bild: keystone

Die Waffenmeisterin, die während des Prozesses nicht ausgesagt hatte, ergriff am Montag erstmals das Wort. Ihr Herz schmerze für die Hutchins-Familie. Sie sei bei dem Dreh jung und naiv gewesen, habe ihre Arbeit als Waffenmeisterin aber ernst genommen, beteuerte Gutierrez-Reed. Sie lamentierte, dass sie in Presseberichten als «völliges Monster» dargestellt worden sei, obwohl das Gegenteil zutreffe.

Nach einem mehrwöchigen Prozess war die junge Frau im März von Geschworenen wegen fahrlässiger Tötung schuldig gesprochen worden. Seitdem sass sie im Gefängnis. In hellgrüner Haft-Kleidung wohnte sie am Montag einer mehrstündigen Anhörung bei, bevor die Richterin das Urteil sprach. Mit Tränen in den Augen hörte Gutierrez-Reed zu, wie Freunde und Kollegen der getöteten Kamerafrau das Wort ergriffen und an sie erinnerten.

Emotionale Wortmeldungen

Auch die in Kiew lebende Mutter der aus der Ukraine stammenden Kamerafrau sprach in einer emotionalen Videobotschaft über den Verlust ihrer Tochter. Das tödliche Drama auf der Bonanza Creek Ranch, einem beliebten Western-Drehort in New Mexico, hatte Hollywood aufgerüttelt.

Am 21. Oktober 2021 zückte Hauptdarsteller Baldwin in Westernkluft bei Proben einen Revolver. Doch statt harmloser Patronen löste sich scharfe Munition. Die Kugel durchbohrte Hutchins (42) und traf dann den hinter ihr stehenden Regisseur Joel Souza an der Schulter. Einem Augenzeugen zufolge sagte Hutchins, als sie blutend auf dem Boden lag: «Das war nicht gut. Das war überhaupt nicht gut.» Die Mutter eines damals neunjährigen Sohnes starb kurz danach.

Director Joel Souza testifies in the trial against Hannah Gutierrez-Reed in state district court in Santa Fe, N.M., on Friday, March 1, 2024. Gutierrez-Reed was working as the armorer on the movie &qu ...
Regisseur Joel Souza war als Zeuge vor Ort.Bild: keystone

Schon kurz nach dem Vorfall wurden Vorwürfe und Mutmassungen laut. Mitarbeiter der Filmcrew beklagten Nachlässigkeit und mangelnde Sicherheit am Set, die unerfahrene Waffenmeisterin sei überfordert gewesen. Sie hatte den Revolver geladen, der dann Baldwin gereicht wurde.

Wie die scharfe Munition an das Set kam, war eine der Kernfragen bei dem Prozess. Neben Platzpatronen und sogenannten Dummy-Patronen fanden die Ermittler sechs echte Patronen. Eine davon wurde beim Laden in die Revolvertrommel eingelegt.

Die Anklage hielt der Waffenmeisterin vor, Sicherheitsvorkehrungen missachtet und die Munition nicht geprüft zu haben. Ihr Verteidiger wiederum macht Hauptdarsteller und Produzent Baldwin sowie andere Mitwirkende der «Rust»-Produktion für mangelnde Sicherheit am Set verantwortlich.

Auch Alec Baldwin droht Haftstrafe

Als Nächstes muss sich Baldwin auf der Anklagebank verteidigen. Der Prozess gegen den 66 Jahre alten Hollywoodstar wegen fahrlässiger Tötung ist für Juli geplant. Bereits im Januar 2023 war Anklage gegen den Schauspieler erhoben, aber wenige Monate später wieder fallen gelassen worden.

Alec Baldwin speaks on the phone in the parking lot outside the Santa Fe County Sheriff's Office in Santa Fe, N.M., after he was questioned about a shooting on the set of the film "Rust&quot ...
Alec Baldwin am Set von «Rust».Bild: keystone

Nach weiteren Ermittlungen wurde Baldwin zu Jahresbeginn dann neu belangt. Er hatte in Interviews wiederholt seine Unschuld beteuert und auch behauptet, dass er den Abzug der Waffe nicht betätigt habe. «Wir freuen uns auf unseren Tag vor Gericht», erklärte sein Anwaltsteam im Januar. Nach der Höchststrafe für die Waffenmeisterin steht auch für Baldwin viel auf dem Spiel. (sda/dpa)

(t-online, afp)

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57 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Möwin
16.04.2024 01:11registriert März 2020
Ich verstehe noch heute nicht, warum überhaupt "scharfes Geschoss" vorhanden war. Für was und für wann denn? In welchem Fall würde dieses scharfe Geschoss eingesetzt werden?
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paddyh
15.04.2024 22:37registriert Januar 2016
kann das jemand der Bescheid weiss etwas erklären? Wie kann man diese Patronen verwechseln? ich habe das nie verstanden. sehen die so ähnlich aus?
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