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Signal-Affäre: Pentagon ermittelt intern gegen Pete Hegseth

Nach Signal-Panne: Pentagon ermittelt intern gegen Verteidigungsminister Hegseth

03.04.2025, 20:5903.04.2025, 21:45
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epa11998433 US Secretary of Defense Pete Hegseth speaks during a joint news conference with Japan's Defense Minister Gen Nakatani (not pictured) at the Ministry of Defense in Tokyo, Japan, 30 Mar ...
Gegen ihn wird nun ermittelt: Verteidigungsminister Pete Hegseth.Bild: keystone

Nach der Veröffentlichung von Inhalten aus einem geheimen Gruppenchat hochrangiger US-Regierungsmitglieder hat die interne Aufsicht des Pentagons eine Untersuchung eingeleitet. Diese soll den Umgang von Verteidigungsminister Pete Hegseth mit der Signal-App prüfen. Das geht aus einem Schreiben der unabhängigen Kontrollinstanz hervor.

Darin heisst es, die Untersuchung folge einer Anfrage des Streitkräfteausschusses im US-Senat. Geprüft werden soll demnach, ob Hegseth unzulässigerweise operative Pläne für einen US-Militärschlag gegen die Huthi-Miliz im Jemen über die kommerzielle App kommunizierte – und ob dabei Vorschriften zur Geheimhaltung sowie zur Aufbewahrung von Regierungsunterlagen eingehalten wurden. Auch anderes Ministeriumspersonal ist laut Schreiben im Fokus.

Ende März hatte das US-Magazin «The Atlantic» die Inhalte öffentlich gemacht, nachdem dessen Chefredakteur vermutlich versehentlich in den Chat geraten war. Daraus geht hervor, dass Hegseth etwa eine halbe Stunde vor Beginn einer Militäroperation den Zeitplan, die Abfolge der Bombardierung und eingesetzte Waffensysteme nannte. Wörtlich heisst es unter anderem: «Zielterrorist befindet sich an seinem bekannten Aufenthaltsort.»

In ihrer Anfrage an die Pentagon-Stelle hatten der republikanische Senator Roger Wicker und der demokratische Senator Jack Reed deutliche Bedenken geäussert. Der Vorfall werfe möglicherweise Fragen zur «Nutzung nicht klassifizierter Netzwerke für die Kommunikation über sensible und als geheim eingestufte Informationen» auf.

US-Präsident Donald Trump stellte sich zuletzt zumindest öffentlich hinter die Mitglieder der Chatgruppe, der auch sein Sicherheitsberater Mike Waltz angehörte. Dieser hatte den Journalisten offenbar versehentlich hinzugefügt. Hinter den Kulissen deutete sich laut «New York Times» jedoch Unmut innerhalb der Regierung an. (sda/dpa)

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7 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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RTFM
03.04.2025 21:31registriert Mai 2021
Ist das nicht der Typ welcher für Hillary Clinton Knast verlangt hat, da sie einen privaten Mailserver genutzt hat?

Er hat ja nun einen privaten Chatserver genutzt um Pläne welche 30 Minuten vor Ausführung standen.

Aber Einsicht von einem der GOP ist halt so ne Sache.
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TuXHunT3R
03.04.2025 22:01registriert September 2021
Hegseth ist nun das Bauernopfer... Eigentlich müssten alle gefeuert werden
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Naamah
03.04.2025 21:59registriert Juli 2022
Was? Es gibt Demokraten, die sich zu äussern wagen? Und….Die New York Times durfte Stellung beziehen?
Unglaublich!
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