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USA

US-Bundesstaat Georgie verabschiedet restriktives Abtreibungsgesetz

Im Bundesstaat Georgia darf man neu nur noch bis in die 6. Schwangerschaftswoche abtreiben

30.03.2019, 10:27
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Das Parlament im US-Bundesstaat Georgia hat ein restriktives Abtreibungsgesetz verabschiedet, das Schwangerschaftsabbrüche ab dem ersten messbaren Herzschlag des Fötus verbietet. Dies ist etwa in der sechsten Schwangerschaftswoche der Fall, wenn die meisten Frauen noch gar nicht wissen, dass sie schwanger sind.

«In Georgia wird das Leben wertgeschätzt», schrieb der republikanische Gouverneur Brian Kemp nach dem Parlamentsvotum am Freitag (Ortszeit). Die Bürgerrechtsbewegung ACLU kündigte umgehend an, das Gesetz vor Gericht anzufechten. Sollte Gouverneur Kemp den Entwurf mit seiner Unterschrift in Kraft setzen, «sehen wir uns vor Gericht», erklärte die ACLU-Chefin für Georgia, Andrea Young.

In 13 US-Bundesstaaten wurden bereits Versionen des «heartbeat bill» debattiert oder verabschiedet. Ziel der Befürworter des Gesetzes ist es, das Recht auf Abtreibung grundsätzlich zu Fall zu bringen. Der Oberste Gerichtshof hatte Schwangerschaftsabbruch 1973 mit einem Grundsatzurteil für legal erklärt.

Abtreibungsrecht in den USA umstritten

epa07298078 People participate in the anti-abortion March for Life rally at the US Supreme Court in Washington, DC, USA, 18 January 2019. The 46th annual pro-life March for Life protests against the U ...
Abtreibungsgegner in Washington.Bild: EPA/EPA

Seit seinem Amtsantritt vor zwei Jahren hat US-Präsident Donald Trump zwei Oberste Richter ernannt, die Abtreibungsgegner sind. Abtreibungsbefürworter befürchten daher, dass der Supreme Court das Recht auf Abtreibung aufheben könnte, falls er sich erneut mit dem Thema befasst.

Das Abtreibungsrecht gehört seit Jahrzehnten zu den strittigsten innenpolitischen Themen in den USA. Trump hatte die Wahl 2016 auch dank seines starken Rückhalts bei der religiösen Rechten gewonnen, für welche die Abschaffung des Abtreibungsrechts ein Kernanliegen ist. Das Abtreibungsthema könnte bei der Präsidentschaftswahl 2020 erneut eine wichtige Rolle spielen. (leo/sda/afp)

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21 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Janis Joplin
30.03.2019 10:44registriert April 2018
Mein Frühstück feiert Comeback....
Aber OK, all diese Abtreibungsgegner werden sich dann rührend mit finanzieller Hingabe und Liebe um all diese Kinder kümmern, die niemand gewollt hatte.
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Sonsopkoms
30.03.2019 11:04registriert März 2019
Ich war immer dafür, dass jede Frau selber entscheiden dürfen soll, ob sie ein ungewolltes Kind behalten möchte oder nicht. Ich denke noch immer, dass es Umstände gibt, bei denen eine Abtreibung eine Lösung sein kann. Seit mein kleines Baby gestorben ist, fällt es mir aber sehr schwer, daran zu denken, dass es Frauen gibt, die ihr Kind 'freiwillig' hergeben.
Dennoch denke ich, die Entscheidung sollte jede Frau selber treffen dürfen und nicht das Gesetz.
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Coffeetime ☕
30.03.2019 10:41registriert Dezember 2018
Die, welche abtreiben wollen, werden immer einen weg finden. Leider dann in der Illegalität, wenn legal nicht mehr möglich ist. Das wird andere Probleme mit sich bringen.
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