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USA: Verteidigungsminister Pete Hegseth mit nächster Chat-Panne

Nächste Panne: US-Verteidigungsminister Hegseth teilte Militärpläne in Chat mit Ehefrau

21.04.2025, 05:1321.04.2025, 15:35
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US-Verteidigungsminister Pete Hegseth soll laut Medienberichten Militärpläne in einem weiteren Gruppenchat auch mit seiner Ehefrau geteilt haben. Die «New York Times» berichtete unter Berufung auf mehrere mit der Sache vertraute Personen, in dem privaten Chat bei der kommerziellen Kommunikationsapp Signal habe der Politiker detaillierte Informationen über Angriffe im Jemen Mitte März verbreitet. Die Ehefrau arbeitet demnach nicht im Verteidigungsministerium.

Defense Secretary Pete Hegseth speaks during a meeting with El Salvador's Minister of National Defense Rene Merino Monroy at the Pentagon, Wednesday, April 16, 2025, in Washington. (AP Photo/Nath ...
US-Verteidigungsminister Pete Hegseth.Bild: keystone

Hegseth sieht sich durch den Medienbericht neuer Kritik ausgesetzt und der Druck auf ihn steigt. Der Minderheitsführer der Demokraten im US-Senat, Chuck Schumer, schrieb auf X: «Pete Hegseth muss gefeuert werden.» Erst vor einigen Wochen hatte eine Affäre um einen Gruppen-Chat ranghoher Regierungsvertreter, darunter Hegseth, sehr hohe Wellen geschlagen.

Pentagon-Sprecher Sean Parnell sprang dem Verteidigungsminister bei und postete auf X, «die Trump-hassenden Medien» seien weiter davon besessen, jeden zu vernichten, der sich für die Agenda von US-Präsident Donald Trump einsetze. Parnell behauptete, die Berichte über den zweiten Gruppenchat fussten auf Beschwerden ehemaliger Mitarbeiter als einziger Quelle. Zuletzt hatte es laut Medien eine Reihe von Entlassungen gegeben. Der Pentagon-Sprecher teilte mit, dass es in keinem Signal-Chat Informationen gegeben habe, die der Geheimhaltung unterstehen.

Auch der Bruder im Chat

Der US-Sender CNN berichtete ebenfalls unter Berufung auf Insider über den zweiten Gruppenchat. Hegseths Bruder und sein persönlicher Anwalt sollen auch Chat-Mitglieder gewesen sein – beide haben laut den Medienberichten Jobs im Pentagon.

Verbindung zu früherer Chat-Affäre

Der Fall folgt auf die Affäre um einen geheimen Gruppenchat hochrangiger Regierungsmitglieder. Ende März hatte das US-Magazin «The Atlantic» die Inhalte des Chats öffentlich gemacht, nachdem dessen Chefredakteur – vermutlich versehentlich – vom Nationalen Sicherheitsberater Mike Waltz in die Signal-Gruppe eingeladen worden war. Zu diesem Chat läuft bereits eine Untersuchung durch die interne Aufsicht des US-Verteidigungsministeriums.

FILE - White House National Security Adviser Mike Waltz listens to a question from a reporter in the James Brady Press Briefing Room at the White House in Washington, Feb. 20, 2025. (AP Photo/Alex Bra ...
Mike Waltz hatte einen Chat eröffnet, ein Journalist war versehentlich auch Teil davon.Bild: keystone

Mitglieder des Gruppenchats waren die obersten Führungsköpfe zur nationalen Sicherheit der USA: neben Hegseth unter anderem Trumps Stellvertreter JD Vance, Waltz, der Chef des US-Auslandsgeheimdienstes CIA, John Ratcliffe, und die Geheimdienstkoordinatorin Tulsi Gabbard. In dem Chat ging es um einen US-Militäreinsatz gegen die Huthi-Miliz im Jemen Mitte März. Hegseth machte detaillierte Angaben über Waffen und Angriffszeiten.

Die interne Aufsicht des Pentagons untersucht, ob Hegseth unzulässigerweise operative Pläne für einen US-Militäreinsatz gegen die Huthi-Miliz im Jemen über die kommerzielle App teilte – und ob dabei Vorschriften zur Geheimhaltung sowie zur Aufbewahrung von Regierungsunterlagen eingehalten wurden.

Hegseth soll zweiten Chat selbst erstellt haben

Laut «New York Times» soll es bei dem nun zweiten bekanntgewordenen Chatverlauf ebenfalls um Militärpläne in diesem Kontext gegangen sein. Hegseth soll den zweiten Chat selbst erstellt haben. Im Januar sollen rund ein Dutzend Mitglieder aus seinem persönlichen und beruflichen Umfeld Teil der Signal-Gruppe gewesen sein – das soll noch vor Hegseths Vereidigung als Verteidigungsminister gewesen sein. Er soll demnach den Chat von seinem privaten Telefon aus genutzt haben. (rst/sda/dpa)

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149 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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pura vida
21.04.2025 05:47registriert November 2014
Aber Hillary's Mails.... 🤔
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El Mussol
21.04.2025 07:09registriert Mai 2023
Sorry, aber wenn man sensitive Informationen über ein ungesichertes, kommerzielles Medium teilt, dazu noch mit unbefugten Teilnehmern, ist das keine Panne, sondern ein vorschriftswidriger, verantwortungsloser Umgang mit Daten. Da fehlt es an Medienkompetenz und dem grundsätzlichem Verständnis für Datenklassifizierung.
Das ist fehlende Qualifizierung! Nix Panne!
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Celtic Swiss
21.04.2025 05:44registriert Juni 2024
MAGAGAS schaden immer und überall!

Ja, alle wussten, dass Pistol Pete nicht für das Amt geeignet ist!
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