Todesschütze Stephen Paddock überliess beim Massaker von Las Vegas nichts dem Zufall. Zwei Tage vor dem Blutbad fuhr der 64-jährige offenbar in die Wüste, um Schiessübungen zu machen.
Dies zeigen laut dem Wallstreet Journal Aufnahmen von Überwachungskameras, welche die Ermittler ausgewertet haben. Auf den Bildern sei zu sehen, wie Paddock alleine in einem Auto in die Steppe nahe seines Wohnorts Mesquite fährt. Das entlegene Gebiet werde von Einheimischen oft als Schiessplatz genutzt.
Zu diesem Zeitpunkt hatte Paddock bereits im Mandalay Bay Resort in Las Vegas eingecheckt. Und brachte unbemerkt über 20 Gewehre auf sein Zimmer.
Womöglich nahm er nicht nur Waffen mit in seine Suite. Verschiedene US-Medien berichteten, dass Paddock in den Wochen vor dem Attentat regelmässig Prostituierte aufgesucht hatte. Ein Callgirl sagte gegenüber der Zeitung «The Sun», dass sie mit Paddock stundenlang in den Casinos gespielt und getrunken habe.
Er sei «paranoid» und «besessen» gewesen. «Immer wenn er Geld gewann, wollte er zurück in sein Zimmer. Dort verlangte er sehr aggressiven Sex und hatte Vergewaltigungsphantasien», so die Sexarbeiterin. Paddock habe ihr 6000 Dollar pro Tag bezahlt.
Die Sun konnte laut eigenen Angaben auch SMS von Paddock an die 27-Jährige einsehen. «Ich bin als schlechter Mensch geboren worden», hatte er der Frau demnach geschrieben. Dies mit Anspielung auf seinen Vater, der einst als Bankräuber einer der meistgesuchten Verbrecher der USA war.
Die Ermittler tappen derweil wegen des Motivs von Paddock weiter im Dunkeln. «Wir haben aber keine glaubhaften Informationen, über die wir berichten könnten. Bitte glauben Sie mir: Wir schauen in dieser Angelegenheit auf alles – von der Geburt des Täters bis zu seinem Tod», sagte der leitende Sheriff am Freitag bei der letzten Medienkonferenz.
(amü)