Mit diesen Fragen will Trump die US-Einreise erschweren – auch für Schweizer
Touristen aus der Schweiz, die mit einer Esta-Reisegenehmigung in die USA reisen, werden dem amerikanischen Grenzwachtkorps CBP künftig noch mehr Einblick in ihr Privatleben geben müssen.
So will die Regierung von Präsident Donald Trump wissen, auf welchen sozialen Medien die Schweizerin oder der Schweizer in den vergangenen fünf Jahren aktiv war. Der entsprechende Eintrag war bisher freiwillig. Auch verlangen die Amerikaner auf dem neuen Esta-Formular zusätzliche Angaben über Familienmitglieder — zum Beispiel den Wohnort von Geschwistern oder Kindern.
Und die CBP will wissen, welche privaten und geschäftlichen Telefonnummern und E-Mail-Adressen der Antragssteller in den vergangenen fünf Jahren benutzt hat. Insgesamt gibt es 11 zusätzliche solche Fragen, die ein Esta-Antragsteller beantworten muss.
Ebenfalls neu ist die CBP-Forderung, dass Schweizer Touristinnen und Touristen zusätzlich zu ihrem Passfoto ein «Selfie» einreichen. «Diese Fotos würden dazu dienen, besser sicherzustellen, dass der Antragsteller der rechtmässige Besitzer des Dokuments ist, das zur Erlangung einer Esta-Genehmigung verwendet wird.» Das ist alles in der aktuellen Ausgabe des Federal Registers nachzulesen, dem offiziellen Publikationsorgan der amerikanischen Regierung.
Und schliesslich will die amerikanische Regierung künftig alle Esta-Antragsteller dazu zwingen, die entsprechende App herunterzuladen und das Formular auf ihrem Smartphone auszufüllen. Die Esta-Internetseite werde künftig nicht mehr zur Verfügung stehen, weil sie fehleranfällig sei und im Web zu viele betrügerische Imitate existierten, lautet die Begründung des Grenzwachtkorps.
Esta ist zwei Jahre gültig und kostet 40 Dollar
Wann diese Neuerungen in Kraft treten werden, geht aus der Verordnung nicht hervor. Aufgrund bürokratischer Vorschriften können sie aber frühestens ab Mitte Februar 2026 umgesetzt werden. Eine Esta-Genehmigung ist zwei Jahre gültig und kostet 40 Dollar oder umgerechnet rund 32 Franken. Aus dem Text der publizierten Verordnung geht nicht hervor, ob Touristinnen und Touristen, die sich bereits im Besitz einer gültigen Reisegenehmigung befinden, diese ebenfalls erneuern müssen.
Was die Regierung Trump mit dieser neuen Datenflut anfangen will, will das Grenzwachtkorps nicht verraten. Es ist aber ein offenes Geheimnis, dass der Präsident und seine Berater etwas gegen Ausländerinnen und Ausländer haben, die der amerikanischen Exekutive kritisch gegenüber stehen. So strafften die Behörden in Washington bereits die Kriterien bei der Vergabe von Studentenvisa.
Ob das Grenzwachtkorps nun auf Instagram oder X nach Trump-kritischen Stellungnahmen oder Videos sucht, war am Mittwoch nicht in Erfahrung zu bringen. Aber CBP lehnte schon in den vergangenen Jahren Tausende von Esta-Gesuchen ab, zum Beispiel weil die Antragsteller ungültige Reisepässe benutzten. (bzbasel.ch)
