In San Francisco sind sie nicht happy darüber, dass die Schweiz an der WM dort spielt
Vermeintlich einfache Gegner. Attraktive Spielorte für die mitreisenden Fans. TV-freundliche Anspielzeiten (jeweils 21 Uhr MEZ) für die Anhänger in der Heimat. Aus Schweizer Sicht endete die WM-Auslosung nahezu perfekt.
Anders sieht es in San Francisco aus. Dort, wo die Schweiz gegen Katar in die Gruppenphase startet, fiel die Freude verhalten aus, als der Spielplan fix war.
«Die Fifa hat die Bay Area total über den Tisch gezogen», titelt das Portal SFGate. Man könne mit Sicherheit sagen, dass es eine grosse Enttäuschung sei, wer in San Francisco spielen werde. Für Bay Area TV hat die Region «einen der schlechtesten Spielpläne der WM» erhalten, und die Zeitung San Francisco Chronicle verwendet für diesen die Beschreibung «weder sexy noch verlockend».
Die Schweiz und Österreich statt Argentinien oder Brasilien
Ziehen wir die rote Fan-Brille mit dem weissen Kreuz ab, können wir zugeben: Katar – Schweiz ist tatsächlich keine WM-Partie, auf die die Fussballwelt schon Monate vorher hin fiebert. Wobei es solche Gruppenspiele beim aufgeblähten Modus mit 48 Teilnehmern auch kaum gibt.
Im Levi's Stadium der San Francisco 49ers finden im nächsten Sommer sechs WM-Partien statt. Ausserhalb der beteiligten Länder sind sie keine Strassenfeger:
- 13. Juni: Katar – Schweiz
- 16. Juni: Österreich – Jordanien
- 19. Juni: Paraguay – Slowakei/Kosovo/Türkei/Rumänien
- 22. Juni: Algerien – Jordanien
- 25. Juni: Paraguay – Australien
- 1. Juli: Sechzehntelfinal (Erster Gruppe D – Dritter Gruppe B/E/F/I/J)
Die grosse Hoffnung in der Bay Area ist der Gruppensieg der USA. Dann tragen die Vereinigten Staaten ihr erstes Spiel der K.-o.-Runde in San Francisco aus. Unrealistisch ist das nicht in der Gruppe mit Paraguay, Australien und dem Sieger des Europa-Playoffs mit der Slowakei, dem Kosovo, der Türkei und Rumänien.
Vorsicht vor der Hitze
Für Schweizer Fans kann das Ausbleiben eines namhaften Gegners, wie es Argentinien, Brasilien, Frankreich oder Spanien wären, auch positiv sein. Denn so gelangen womöglich mehr Tickets auf den Markt – und zu erschwinglicheren Preisen. Wobei es für viele Fussballfans bei einem Stadionbesuch um das Erlebnis Fussball-WM geht und es zweitrangig ist, wen man spielen sieht.
Für mitreisende Schweizer Anhänger von grösserer Bedeutung als die Attraktivität des Gegners wird das Wetter sein. Die Partie gegen Katar wird um 12 Uhr mittags Lokalzeit angepfiffen. «Wer auf der gefürchteten Ostseite des Stadions sitzt, wird vermutlich in der Sommersonne schmoren», schreibt SFGate. Jeder Fan aus Katar werde sich wie zuhause fühlen, meint der «San Francisco Chronicle».
In den anderen beiden Städten, in denen die Schweiz spielt, tragen auch zwei der drei Turnier-Co-Gastgeber Partien aus. In Los Angeles, wo die Nati gegen einen noch unbekannten europäischen Gegner ranmuss, spielen die USA zwei Mal. Und in Vancouver misst sich Kanada nicht nur mit der Schweiz, sondern zuvor schon mit Katar. Da wird unabhängig vom Gegner in jedem Fall eine gute Stimmung herrschen.
