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Pete Hegseth: Neue Vorwürfe gegen Trumps Wunschkandidat für das Pentagon

Neue Vorwürfe gegen Trumps Wunschkandidaten für das Pentagon

22.01.2025, 15:32
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Es gibt neue Anschuldigungen gegen Donald Trumps umstrittenen Wunschkandidaten für die Spitze des US-Verteidigungsministeriums.

Pete Hegseth soll seine zweite Ehefrau so übergriffig behandelt haben, dass diese sich aus Angst um ihre eigene Sicherheit sogar einmal im Schrank versteckt habe.

Hegseth sei über Jahre «unberechenbar und aggressiv» gewesen, warf ihm dessen Ex-Schwägerin US-Medienberichten zufolge in einer eidesstattlichen Erklärung an den Kongress vor. Hegseth selbst bezeichnet die Vorwürfe gegen ihn als Schmutzkampagne.

Defense Secretary nominee Pete Hegseth, from second left, Attorney General nominee Pam Bondi and Secretary of the Interior nominee former North Dakota Gov. Doug Burgum, arrive before the 60th Presiden ...
Pete Hegseth (m.) bei der Amtseinführung von US-Präsident Donald Trump.Bild: keystone

Die neuen Anschuldigungen kommen von Danielle Diettrich Hegseth, der Ex-Frau von Hegseths Bruder Nathaniel.

«Ich glaube, dass Hegseth ein Problem mit Alkoholmissbrauch hat und gegenüber seiner Ex-Frau Samantha missbräuchlich war, so wie ich diese Begriffe als Laie verstehe», zitierte der Sender NBC aus ihrer eidesstattlichen Erklärung an Senatoren.

Sie wende sich an den US-Kongress, in der Hoffnung, dass sie genügend Republikaner davon abhalten könne, für Hegseth als Verteidigungsminister zu stimmen. Aufgrund der knappen Mehrheit im Senat könnte schon eine geringe Zahl von Abweichlern Hegseth um das Amt bringen.

Die Vorwürfe: Ein Codewort für Notfälle und Alkoholmissbruch

Hegseths Ex-Frau habe laut der früheren Schwägerin ein Codewort mit ihr und einer weiteren Person vereinbart – und es in einem Fall genutzt -, um zu signalisieren, dass sie wegen ihres Mannes Hilfe benötige.

Die Ex-Schwägerin räumte ein, dass sie körperlichen oder sexuellen Missbrauch durch Hegseth nicht persönlich gesehen habe. Miterlebt habe sie bei Hegseth aber mehrere Vorfälle von Alkoholmissbrauch, so die Vorwürfe.

Die Anschuldigungen ähneln einer Reihe von Vorwürfen, die auftauchten, seit Trump den früheren Moderator des rechtskonservativen Senders Fox News als Verteidigungsminister vorgeschlagen hatte.

Im Dezember war etwa eine E-Mail von Hegseths Mutter bekanntgeworden, in der diese ihrem Sohn vorwarf, Frauen schlecht zu behandeln. Die Mutter bestreitet das Verfassen der Mail nicht, betont aber, sie habe sich kurz darauf bei ihrem Sohn dafür entschuldigt.

Was sagt die Ex-Frau selbst?

Samantha und Pete Hegseth waren laut US-Medien von 2010 bis 2018 verheiratet und haben drei Kinder. Nach Angaben der «New York Times» war Samantha im Januar vom FBI befragt worden im Rahmen eines Background-Checks ihres Ex-Mannes.

Dabei habe sie von einem bis heute andauernden Alkoholmissbrauch Hegseths gesprochen, schrieb die Zeitung unter Berufung auf eine namentlich nicht genannte Quelle. Gewaltvorwürfe wies sie zurück.

Der einstige Soldat Hegseth hat kaum politische Erfahrung, soll aber mit dem Pentagon eines der wichtigsten US-Ministerien mit Millionen Mitarbeitern und einem Budget von etwa 800 Milliarden US-Dollar leiten. (hkl/sda/dpa)

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15 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Ueli der Knecht
22.01.2025 16:48registriert April 2017
"Es gibt neue Anschuldigungen gegen Donald Trumps umstrittenen Wunschkandidaten für die Spitze des US-Verteidigungsministeriums."

In den Reihen der Trump-Bros sind diese Anschuldigungen doch Komplimente, und der ultimative Beleg, dass dieser übergriffige Typ bestens qualifiziert ist, um im Trump-Regime mitzuspielen.
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H.P. Liebling
22.01.2025 16:37registriert September 2018
Also es kann doch nicht ernsthaft überraschen, dass Trump selbst fürs Pentagon den nächsten dahergelaufenen Irren einsetzen möchte. Passt doch perfekt ins Bild.
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Mätse
22.01.2025 17:07registriert September 2015
Ein Typ mit einem massiven Alkoholproblem, schlechtem Umgang mit Frauen und kaum politische Erfahrung, soll aber mit dem Pentagon eines der wichtigsten US-Ministerien mit Millionen Mitarbeitern und einem Budget von etwa 800 Milliarden US-Dollar leiten.
Und das in der grössten Demokratie auf der Welt.
Es verwundert mich nichts mehr...
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