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Ex-Wahlhelferinnen verklagen Giuliani erneut

Ex-Wahlhelferinnen verklagen Giuliani erneut

19.12.2023, 06:2819.12.2023, 06:28
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Der frühere New Yorker Bürgermeister Rudy Giuliani, der wegen Verleumdung von zwei ehemaligen Wahlhelferinnen knapp 150 Millionen Dollar Schadenersatz zahlen muss, ist von den beiden Frauen erneut verklagt worden. Ruby Freeman und Shaye Moss reichten am Montag (Ortszeit) eine Unterlassungsklage ein. Sie wollen vor Gericht erreichen, dass der 79-Jährige sie künftig nicht mehr verleumden darf.

FILE - Former Mayor of New York Rudy Giuliani speaks during a news conference outside the federal courthouse in Washington, Friday, Dec. 15, 2023. A jury awarded $148 million in damages on Friday to t ...
Soll schweigen: Rudy Giuliani.Bild: keystone

Freeman und Moss, die Mutter und Tochter sind, waren Wahlhelferinnen im US-Bundesstaat Georgia bei der Präsidentenwahl 2020. Giuliani, Verbündeter von Ex-Präsident Donald Trump, behauptete fälschlicherweise nach der Wahl, dass Helfer wie sie Wahlzettel für Trump weggeworfen und gefälschte Zettel für den Demokraten Joe Biden gezählt hätten. Dabei gerieten Moss und ihre Mutter ins Visier von Trump-Anhängern.

Die Klägerinnen werfen nun Giuliani vor, dass er weiterhin dieselben Lügen verbreite, für die er bereits belangt worden sei. Seine Weigerung, künftig solche Äusserungen zu unterlassen, machten deutlich, dass er vorhabe, mit seiner gezielten Verleumdung und Belästigung weiterzumachen, heisst es in der Klageschrift.

Beide Frauen bekamen im vergangenen Jahr nationale Aufmerksamkeit, als sie vor dem Untersuchungsausschuss zur Attacke auf das Kapitol im Kongress aussagten. Menschen hätten sie bedroht, ihr den Tod gewünscht, schilderte Moss. Die beiden Frauen klagten schliesslich auf Schadenersatz und warfen Giuliani vor, dass seine Behauptungen ihren Ruf zerstört und zu zahlreichen auch rassistischen Drohungen gegen sie geführt hätten. Die beiden Frauen sind schwarz.

Giuliani sagte in dem Prozess nicht aus, sagte aber vor dem Gericht zu Reportern, dass er seine Aussagen nicht bereue und diese wahr gewesen seien. Die Geschworenenjury sprach den beiden Frauen am vergangenen Freitag eine deutlich höhere Summe zu, als diese gefordert hatten. (sda/dpa)

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5 Kommentare
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Heinzbond
19.12.2023 06:50registriert Dezember 2018
Und leider sind Guilianis aussagen zwar falsch und zivilrechtlich durchaus teuer wie das erste Urteil beweist nur sind sie eben nicht strafbar im Strafrecht... Aber ein weiterer Prozess, wo er sich doch kaum die Anwälte für den anderen leisten konnte... Da könnte man auch fast Mitleid mit dem alten Mann haben. Hab ich aber nicht, sein Maul halten sollte man in dem Alter gelernt haben, zahlt er halt noch mal...
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Auster N
19.12.2023 08:20registriert Januar 2022
Man darf nicht vergessen, dass die Schadenersatzsumme insbesondere daher kommt, dass er seine finanziellen Verhältnisse NICHT preis geben wollte. Jetzt ist die Summe halt fast drei Mal so hoch wie er Wert ist. Pech aber auch. Next: Trump.
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Der Micha
19.12.2023 08:54registriert Februar 2021
"Die Geschworenenjury sprach den beiden Frauen am vergangenen Freitag eine deutlich höhere Summe zu, als diese gefordert hatten."

Das er diese Summe zahlen muss, hat er sich auch selbst eingebrockt. Er hat vor einigen Zeit groß rumgetönt seine Aussagen vor Gericht untermauern zu können. Eine Aussage hat er aber dann doch abgelehnt und stattdessen die Verleumdung vor einigen Reporten wiederholt.
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