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Angeblich schon 250'000 Abo-Kündigungen bei «Washington Post»

epa09558942 Jeff Bezos, founder and executive chairman of Amazon, addresses the Action on Forests and Land Use session at the UN Climate Change Conference (COP26) in Glasgow, Britain, 02 November 2021 ...
Jeff Bezos hat mit seiner Intervention eine Abo-Kündigungswelle ausgelöst.Bild: keystone

Angeblich schon 250'000 Abo-Kündigungen bei «Washington Post»

Die «Washington Post» hat laut einem Medienbericht jeden zehnten Abonnenten verloren, nachdem Besitzer Jeff Bezos die Zeitung auf eine Wahlempfehlung im Rennen ums Weisse Haus verzichten liess.
30.10.2024, 03:03
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In rund drei Tagen hätten mehr als 250'000 Leser ihre Abos gekündigt, berichtete der Rundfunksender NPR am Dienstag. Die Entscheidung rund zehn Tage vor der Präsidentenwahl hatte für Kritik gesorgt, der Amazon-Gründer sei aus Angst um seine Unternehmen vor Donald Trump eingeknickt.

Bezos versicherte am Montag, er verfolge bei der «Washington Post» keine persönlichen Interessen. Vielmehr sei es die Realität, dass viele Menschen Medien für parteiisch hielten. Und deshalb solle es bei der Zeitung fortan grundsätzlich keine Wahlempfehlungen mehr geben.

Empfehlung für Harris schon geschrieben

Reporter der Zeitung berichteten nach der Entscheidung am Freitag, dass bereits eine Empfehlung für die heutige Vizepräsidentin Harris geschrieben worden sei – Bezos habe sich aber gegen eine Veröffentlichung entschieden.

Bezos führt Amazon zwar nicht mehr selbst – sein Vermögen besteht aber zum grossen Teil aus Aktien des weltgrössten Online-Händlers. Zudem gehört ihm die Weltraumfirma Blue Origin, die auf Staatsaufträge angewiesen ist. Eine Trump-Regierung könnte seinen Unternehmen das Leben schwer machen.

Der Multimilliardär hatte die «Washington Post», die in den 70er Jahren den «Watergate»-Skandal aufdeckte und damit den Rücktritt von Präsident Richard Nixon auslöste, 2013 gekauft. Bei den Präsidentschaftswahlen 2016 und 2020 sprach die Zeitung den demokratischen Kandidaten Hillary Clinton und Joe Biden ihre Unterstützung aus. (sda/dpa)

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35 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Heinzbond
30.10.2024 06:55registriert Dezember 2018
Wenn der grösste Teil der vierten Macht im Grunde genommen nur einer ultrakleinen Elite gehört läuft etwas ganz gehörig schief....
Ich habe nix dagegen das die bezozes der Welt ihre Spielzeuge etwas grösser und oder teurer haben... Aber die Medien als solche sollten frei und unabhängig von den politischen Ansichten der Eigentümer sein....
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Think Deeper
30.10.2024 06:58registriert Mai 2018
Ich habe soeben entschieden, dass ich auf Amazon verzichten werde und heute meinen Account löschen.
Es geht nicht an, dass ein Privater Eigentümer Einfluss auf die Pressefreiheit und Redaktion nimmt.
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Rumpelstilz
30.10.2024 08:21registriert Mai 2014
Die arrivierten Medien sollen auf Wahlempfehlungen verzichten? Während das Trump-Lager mit Fox und tausenden, kruden Kanälen eine Propaganda-Maschine der schlimmsten Sorte betreibt? Genau so gehen Demokratien unter. Vielleicht merkt das dann auch Mr. Amazon. Aber dann ist es zu spät...
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