Der linke Senator Bernie Sanders steigt aus dem Präsidentschaftsrennen der US-Demokraten aus. Das gab sein Wahlkampfteam am Mittwoch bekannt. Sanders macht damit den Weg frei für eine Kandidatur von Ex-US-Vizepräsident Joe Biden.
Biden ist der einzige verbliebene Bewerber im Rennen der Demokraten und steht de facto als Herausforderer von Präsident Donald Trump fest. Die Wahl findet am 3. November statt.
Donald Trumps Wahlkampfteam zufolge wird der US-Präsident den designierten Kandidaten der Demokraten bei der Abstimmung im November «vernichten». Der Republikaner Trump breche weiter das verkrustete Washington auf, während Biden der Kandidat der demokratischen Parteielite sei, erklärte Trumps Kampagne am Mittwoch. Trump appelliert über Twitter an enttäuschte Unterstützer Sanders': «Die Bernie-Leute sollten zur Partei der Republikaner kommen, wechselt!».
Bernie Sanders is OUT! Thank you to Elizabeth Warren. If not for her, Bernie would have won almost every state on Super Tuesday! This ended just like the Democrats & the DNC wanted, same as the Crooked Hillary fiasco. The Bernie people should come to the Republican Party, TRADE!
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) April 8, 2020
Für Bernie Sanders gab es im Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der US-Demokraten nach eigenen Angaben keinen Pfad zum Sieg mehr. Der Vorsprung von Joe Biden sei nach den jüngsten Vorwahlen de facto nicht mehr einzuholen gewesen, sagte Sanders am Mittwoch vor Anhängern in einer Videobotschaft.
Die Entscheidung, seine Bewerbung zu beenden, sei ihm nicht leicht gefallen. Wenn er noch an die Möglichkeit eines Sieges geglaubt hätte, wäre er weiter im Rennen geblieben, sagte Sanders.
Wegen der Ausbreitung des Coronavirus war der US-Wahlkampf zuletzt weitgehend zum Erliegen gekommen. Diverse Bundesstaaten verschoben ihre ursprünglich für März und April angesetzte Vorwahlen auf einen späteren Zeitpunkt. Lediglich Wisconsin scherte aus und hielt seine Vorwahl trotz hitziger Diskussionen und gegen den Willen des dortigen Gouverneurs zum ursprünglichen Termin ab. Bislang gab es noch keine belastbaren Ergebnisse aus Wisconsin.
BREAKING: Sen. Bernie Sanders has ended his presidential campaign, clearing Joe Biden's path to the Democratic nomination and a showdown with President Trump in November. https://t.co/Kz7ExtoLTP
— CNN (@CNN) April 8, 2020
Zu Beginn des Rennens hatte Sanders in nationalen Umfragen unter den demokratischen Präsidentschaftsbewerbern über längere Zeit geführt. Er war auch stark in die Vorwahlserie gestartet. Am «Super Tuesday» am 3. März, dem wichtigsten Vorwahltag mit Abstimmungen in 14 Bundesstaaten, räumte Biden jedoch ab und gewann in zehn Staaten. Auch bei den nächsten grösseren Vorwahltagen setzte Biden seine Siegesserie fort und baute seinen Vorsprung vor Sanders aus - zuletzt nun auch in Wisconsin.
Diverse ehemalige Mitstreiter, die aus dem parteiinternen Rennen ausgestiegen waren, hatten sich öffentlich für Biden als Präsidentschaftskandidaten ausgesprochen und ihre Anhänger dazu aufgerufen, dessen Kampagne zu unterstützen. Biden war von 2009 bis 2017 Vize des US-Präsidenten Barack Obama.
Für Sanders dagegen gab es keine solchen Solidaritätsbekundungen. Viele prominente Führungsfiguren der Demokraten hatten von Anfang an Vorbehalte gegen Sanders, den selbsternannten «demokratischen Sozialisten», als Präsidentschaftskandidaten ihrer Partei.
Sanders vertritt seit Jahrzehnten eine klar linke Agenda. Der Senator aus Vermont kämpft unter anderem für eine Krankenversicherung für alle und für eine stärkere Besteuerung von Reichen.
Einige seiner Positionen waren bei den Demokraten anfangs verschrien, sind dort inzwischen aber etabliert. Kritiker werfen ihm dennoch vor, zu radikal zu sein. Der 78-Jährige hatte sich bereits bei der Wahl 2016 um die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten bemüht, unterlag damals bei den Vorwahlen aber seiner Konkurrentin Hillary Clinton.
Im Sommer wollen die Demokraten ihren Präsidentschaftskandidaten offiziell küren: Der Nominierungsparteitag war ursprünglich für Mitte Juli angesetzt, wurde wegen der Corona-Krise aber auf Mitte August verlegt.
Zu Beginn hatten sich bei den Demokraten fast 30 Bewerber um die Präsidentschaftskandidatur ihrer Partei bemüht. Sie stiegen jedoch nach und nach aus, mit dem Fortschreiten der Vorwahlen zuletzt immer schneller.
Bei den Republikanern steht bereits fest, dass Trump als Kandidat seiner Partei zur Wiederwahl antreten wird. Der Amtsinhaber hatte anfangs zwar mehrere parteiinterne Mitbewerber gehabt. Diese stellten aber zu keiner Zeit eine ernstzunehmende Konkurrenz dar. Der Nominierungsparteitag der Republikaner steht ebenfalls im August an. Die eigentliche Präsidentenwahl ist für den 3. November angesetzt. (sda/dpa)
Aber die sind ja gerade eh seit über 3 Jahren daran sich selber abzuschaffen.
Die Demokraten haben es nicht fertig gebracht, neben sanders einen weiteren fähigen Kandidaten aufzustellen und werden scheitern wie das letzte mal