Fast 29 Jahre nach dem rätselhaften Mord an Tupac Shakur in Las Vegas kommt offenbar Bewegung in den Fall: Wie zunächst die Nachrichtenagentur AP in der Nacht zu Mittwoch berichtete, haben die Behörden im US-Bundesstaat Nevada einen Durchsuchungsbeschluss in der Sache für ein Haus in der Stadt Henderson, eine direkte Nachbarstadt der Glücksspielmetropole, ausgestellt.
Bereits am Montag (Ortszeit) haben Ermittler laut eigener Aussage das Haus durchsucht – ob sie dabei ein Indiz gefunden haben, das sie zum Mörder von Tupac Shakur führen könnte, blieb offen. Die Polizei will sich vorerst nicht weiter zu dem Vorgang äussern, um die laufenden Ermittlungen nicht zu gefährden, sagte ein Sprecher der AP am Dienstag. Auch die genaue Adresse des Hauses, das durchsucht worden war, blieb ungenannt.
Shakur («All Eyez on Me») gehörte zu den erfolgreichsten Rap-Künstlern der 90er Jahre. 1996 war der 25-Jährige wenige Meter vom legendären Las Vegas Strip, einer beliebten Vergnügungsmeile mit Casinos, Nachtclubs und Bars, auf offener Strasse unter ungeklärten Umständen erschossen. Der Sender CNN berichtete nach der Tat, dass die Ermittler davon ausgehen, dass die tödlichen Schüsse dem Rap-Superstar gegolten haben sollen – und Tupac kein zufälliges Opfer gewesen sein soll.
In den 90ern gab es in den USA Auseinandersetzungen zwischen rivalisierenden Rappern der Ost- und Westküste, die auch in zahlreichen Songs verarbeitet wurden. Der ungeklärte Mord an dem US-Rapper gilt als eines der grössten Mysterien der Rapszene. Bis heute ranken sich Gerüchte um die mutmasslichen Täter. Zudem kursieren Verschwörungstheorien, wonach der beliebte Rapper gar nicht verstorben ist – sondern abgetaucht. Das wurde von den beteiligten Ermittlern und Einsatzkräften wiederholt dementiert.
Der Fall Tupac Shakur ist nicht der einzige Cold Case (ungelöste Kriminalfall) der US-Rapszene, der weiter untersucht wird und in den Vereinigten Staaten derzeit für Aufsehen sorgt. Ende Mai wurde über 20 Jahre nach dem Tod des Hip-Hop-DJs Jam Master Jay der Gruppe Run-DMC ein dritter Verdächtiger in dem Fall angeklagt. Jam Master Jay war im Streit um einen Drogendeal im Oktober 2002 in seinem Studio im New Yorker Stadtteil Queens ermordet worden.
(t-online/pb)
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