US-Präsident Donald Trump hat in seiner neuen Sicherheitsstrategie einen starken Fokus auf seine nationalistische Politik gelegt. Er brandmarkte Russland und China als Konkurrenten der USA. Erstmals erklärte Trump auch ökonomische Sicherheit zum Teil der nationalen Sicherheit.
With the strategy that I announced today, we are declaring that AMERICA is in the game and AMERICA is DETERMINED to WIN!
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) December 18, 2017
OUR FOUR PILLARS OF NATIONAL SECURITY STRATEGY: pic.twitter.com/B3POaMVID8
Trump, der ewige Populist. Er. wolle seiner Wahlkampf-Kampagne von 2016 folgen und sich an sein Motto «America First» halten. «Amerika ist im Spiel und Amerika wird gewinnen», sagte er. Dann wetterte er gegen China und Russland.
Beide Staaten seien «rivalisierende Mächte», die den Einfluss der USA in Frage stellten, sagte Trump. Zugleich betonte er, dass seine Regierung mit beiden Ländern zusammenarbeiten wolle, aber nur wenn dies im Sinne amerikanischer Interessen sei.
In der rund 30-minütigen Rede beschrieb Trump seinen Wahlsieg als Wendepunkt und rechnete mit der Politik früherer Regierungen ab. Über viele Jahre hätten die Menschen im Land mit ansehen müssen, wie Politiker in Washington eine Enttäuschung nach der anderen gebracht hätten, erklärte er. «Das amerikanische Volk hat die Fehler der Vergangenheit abgelehnt.»
Trump beschrieb in der Rede eine von Konkurrenz geprägte Weltordnung. «Ob es uns gefällt oder nicht: Wir befinden uns in einer neuen Ära des Wettbewerbs», erklärte er mit Blick auf China. Auf der ganzen Welt gebe es intensive militärische, ökonomische und politische Auseinandersetzungen. Seine neue Strategie erkenne das an.
«Die USA sind nicht mehr blind auf einem Auge», sagte Trump etwa zu Handelsstreitigkeiten. Für den US-Präsidenten gilt die Wirtschaft neu als wichtiger Pfeiler der Sicherheitspolitik. Ganz nach seinem Motto «America First».
Trumps Ansatz beruht insgesamt auf vier Säulen: dem Schutz der USA, der Förderung amerikanischen Wohlstandes und wirtschaftlicher Sicherheit, Friedenssicherung durch militärische Stärke und einer Vergrösserung des amerikanischen Einflusses in der Welt.
Weiterhin würden die USA «chronische Verstösse gegen Handelsabkommen»" nicht mehr hinnehmen. Als Herausforderungen für die USA nannte der Präsident unter anderem den Einsatz von Technologien und Propaganda durch China und Russland. Auch die Korea-Krise müsse bewältigt werden: «Wir haben keine andere Wahl».
Bemerkenswert ist, dass Russland in dem Papier wesentlich kritischer beschrieben wird, als Trump selbst es tut. Moskau versuche, die Legitimität von Demokratien zu untergraben, heisst es darin etwa. Auch andere Passagen zielen auf die mutmasslich russische Einflussnahme auf die US-Präsidentschaftswahl im vergangenen Jahr ab. Trump hat dies in der Vergangenheit wiederholt angezweifelt.
Als seine Erfolge listete der Präsident auf, dass sich die USA aus dem Transpazifischen Handelsabkommen TPP sowie aus dem Klimavertrag von Paris zurückgezogen hätten. Er umriss auch ansonsten bekannte Positionen wie etwa seine Forderungen nach einer Mauer an der Grenze zu Mexiko oder einer Stärkung des Militärs.
Trump nutzte die Rede zudem erneut, um die wirtschaftlichen Erfolge und die Höhenflüge an der Börse zu preisen - etwas, was nicht erst mit dem Regierungswechsel in Washington eingesetzt hat.
US-Präsidenten sind per Gesetz verpflichtet, in Abständen ihre Sicherheitsstrategie darzulegen. Nach Angaben aus dem Weissen Haus war Trump intensiv in die Ausarbeitung des Dokuments involviert. (amü/sda/dpa)