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Ex-Polizist im Fall Taylor zu knapp drei Jahren verurteilt

FILE - This undated file photo provided by Taylor family attorney Sam Aguiar shows Breonna Taylor in Louisville, Ky. (Courtesy of Taylor Family attorney Sam Aguiar via AP, File)
Breonna Taylor kam im März 2020 bei einem Polizeieinsatz ums Leben. Bild: keystone

USA: Ex-Polizist im Fall Taylor zu knapp drei Jahren verurteilt

22.07.2025, 10:1022.07.2025, 10:10
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Mehr als fünf Jahre nach dem Tod der Afroamerikanerin Breonna Taylor ist ein in den Fall verwickelter Ex-Polizist zu 33 Monaten Haft verurteilt worden.

Richterin Rebecca Grady Jennings verkündete ihre Entscheidung während einer rund fünfstündigen Anhörung am Montag (Ortszeit) in Louisville, wie mehrere US-Medien übereinstimmend berichteten. Sie widersprach damit einem Antrag des Justizministeriums, das vergangene Woche eine Haftstrafe von nur einem Tag gefordert hatte.

Die Entscheidung der Richterin sei eine «scharfe Abfuhr» an die Regierung von US-Präsident Donald Trump, schrieb die «New York Times». Taylors Mutter Tamika Palmer sagte der «Washington Post», die von Trump ernannte Richterin habe «das Beste aus dem gemacht, was ihr zur Verfügung stand». Im Falle der Höchststrafe hätte dem Ex-Polizisten lebenslange Haft gedroht.

Empörung über Linie der Regierung

Ben Crump, ein Anwalt von Taylors Familie, übte scharfe Kritik an der Linie der Staatsanwälte. Noch nie in seiner Karriere habe er die Staatsanwaltschaft «so hartnäckig für einen verurteilten Verbrecher argumentieren hören».

US-Medien hatten den Antrag des Justizministeriums auf nur einen Tag Haft zuvor als ungewöhnlich und als politischen Kurswechsel bezeichnet, nachdem die vorherige US-Regierung sich bemüht hatte, konsequenter gegen Polizeigewalt vorzugehen.

Der frühere Polizeibeamte Brett H. war nach dem Tod der Afroamerikanerin wegen Verstössen gegen deren Bürgerrechte im November 2024 schuldig gesprochen worden. Er hatte im März 2020 in Louisville (Bundesstaat Kentucky) zehn Kugeln durch das Fenster und die Tür der 26-jährigen Rettungsassistentin Taylor abgefeuert. Zwar habe keine der Kugeln Taylor getroffen, jedoch habe H. bei dem Einsatz übermässige Gewalt angewendet, befand ein Geschworenengericht.

Symbol der Bewegung gegen Polizeigewalt

Den früheren Ermittlungen zufolge drangen mit einem Durchsuchungsbefehl ausgestattete Polizisten nachts in Taylors Wohnung ein. In der Wohnung soll Taylors Freund als Erster geschossen und einen der Beamten verletzt haben. Der Freund gab später an, dass er die Polizisten für Einbrecher gehalten habe.

Zwei der Beamten erwiderten das Feuer und trafen die unbewaffnete Breonna Taylor nach offiziellen Angaben mindestens fünfmal. Sie wurden nie angeklagt, da ihre Reaktion nach Ansicht der Staatsanwaltschaft gerechtfertigt gewesen sei, hiess es in den Berichten.

Der Name der schwarzen Rettungsassistentin wurde ähnlich wie der von George Floyd zu einem Symbol der Bewegung gegen Rassismus und Polizeigewalt. (sda/dpa)

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