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USA

US-Präsident Biden beleidigt einen Journalisten bei laufendem Mikrofon

«Dummer Scheisskerl»: Biden beleidigt einen Journalisten während das Mikrofon noch läuft

25.01.2022, 02:1725.01.2022, 08:37
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US-Präsident Joe Biden inszeniert sich üblicherweise gerne als Inbegriff von Anstand, Würde und Respekt – und in dieser Hinsicht als grösstmöglichen Kontrast zu seinem Vorgänger Donald Trump. Am Montagabend (Ortszeit) reagierte Biden auf die unliebsame Frage eines Journalisten allerdings etwas weniger tugendhaft.

Video: twitter

Als der Reporter dem Präsidenten am Rande eines öffentlichen Auftritts in Washington die Frage zuwarf, ob die zunehmende Inflation im Land bei der Kongresswahl im Herbst eine politische Bürde sei, murmelte Biden – hörbar für alle, da sein Mikrofon noch angeschaltet war – und klar ironisch: Nein, Inflation sei ein Vorteil, «mehr Inflation». Mit Kopfschütteln und leicht verzogenem Gesicht schob Biden eine derbe Beleidigung nach: «What a stupid son of a bitch.»

Im Englischen ist «son of a bitch» ein Schimpfwort, dessen unschmeichelhafte Palette an Bedeutungen weit reicht: von «Bastard», «Scheisskerl» oder «Kotzbrocken» bis hin zur sehr wörtlichen und eher ungebräuchlichen Übersetzung «Hurensohn». Im öffentlichen Vokabular von Präsidenten jedenfalls kommt der Begriff in der Regel eher nicht vor. Warum also Bidens heftige Reaktion?

Die dramatisch gestiegene Inflationsrate in den USA ist in der Tat ein grosses politisches Problem für Biden und seine Demokraten mit Blick auf die Kongresswahl im November. Steigende Preise schaffen Unmut in der Bevölkerung. Das ist kein Geheimnis. Und: Der Fragesteller – Peter Doocy, ein Reporter des früher höchst Trump-treuen Fernsehsenders Fox News – konfrontiert den Präsidenten und dessen Sprecherin Jen Psaki regelmässig mit unbequemen Nachfragen.

Doocy nahm Bidens Kommentar mit Humor. In einer Schalte mit seinem Sender kurz nach dem Vorfall sagte ein anderer Fox-News-Kollege spöttisch zu Doocy, er finde, der Präsident habe eigentlich Recht. Doocy entgegnete grinsend: «Ja, bis jetzt hat noch niemand einen Faktencheck dazu gemacht und gesagt, dass es nicht stimmt.» (saw/sda/dpa)

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52 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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LURCH
25.01.2022 03:24registriert November 2019
Wenigstens nahm er es mit Humor.
Aber wer wie sein Arbeitgeber Fox News Biden jahrelang mit Dreck überhäufte wie z.B. zuletzt mit Parolen wie "Let’s Go Brandon", der sollte sich des Echos nicht scheuen.
Aber ihr Zielpublikum wird's ihnen sicher danken.
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Sitzplätzler
25.01.2022 07:05registriert April 2017
Bei Biden ist sowas ne News, bei Trump wars Alltag und keinen hats Intetessiert. Schon krass; die verschiedenen Massstäbe.

Nur schon all die Fehltritte im Wahlkampf von Trump damals. Jeder andere wäre hoffnungslos weg vom Fenster gewesen.
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Rethinking
25.01.2022 06:02registriert Oktober 2018
Würden die Wähler langfristig denken, statt wegen kurzfristigen Ereignissen zu überreagieren, würden bessere Politiker gewählt…
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Boris Beckers Insolvenzverfahren in Grossbritannien ist beendet

Ex-Tennisprofi Boris Becker ist nach Angaben seines Anwalts nicht mehr insolvent. «In Folge einer Einigung mit seinen Insolvenzverwaltern wurde die in 2017 eröffnete, private Insolvenz von Boris Becker durch eine gestrige Entscheidung des High Court in London rechtskräftig beendet», teilte Anwalt Christian-Oliver Moser am Donnerstag im Namen des 56-Jährigen der Deutschen Presse-Agentur mit. Das Gericht habe die sofortige Restschuldbefreiung angeordnet. Das bedeute, «dass unser Mandant von jeglicher weiteren Haftung aus den Insolvenzschulden befreit ist».

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