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Verhaftungen in Venezuela: Angeblicher Anschlagsplan gegen Maduro

Verhaftungen in Venezuela: Angeblicher Anschlagsplan gegen Maduro

In Venezuela sind sechs ausländische Staatsbürger wegen angeblichen Verdachts eines Anschlagsplans auf Staatspräsident Nicolás Maduro verhaftet worden.
15.09.2024, 03:1715.09.2024, 03:17

Der Plan habe «Gewalt erzeugen» und das Land «destabilisieren» sollen, sagte Venezuelas Innenminister Diosdado Cabello auf einer Pressekonferenz. Hinter den Plänen sollen laut Cabello die Geheimdienste Spaniens, der USA und auch Oppositionsführerin María Corina Machado stehen. Festgenommen wurden zwei spanische, drei US-amerikanische und ein tschechischer Staatsbürger. Zudem seien mehr als 400 Gewehre und Pistolen beschlagnahmt worden, die aus den USA stammen sollen.

Venezuelan President Nicolas Maduro speaks to young members of the United Socialist Party during an event marking the youth wing of the party's 16th anniversary in Caracas, Venezuela, Thursday, S ...
Nicolás Maduro war angeblich Ziel von Anschlagplänen.Bild: keystone

Die Verhaftungen erfolgen inmitten diplomatischer Spannungen zwischen Caracas und den Regierungen Spaniens und der USA. In dieser Woche rief Venezuela als Reaktion auf eine kritische Äusserung der spanischen Verteidigungsministerin Margarita Robles seine Botschafterin in Madrid zu Konsultationen und bestellte den spanischen Botschafter in Caracas ein.

Robles hatte am Donnerstag bei einer Buchvorstellung in Madrid Bezug auf Venezolaner im Exil genommen und dabei gesagt, die Männer und Frauen hätten ihr Land verlassen müssen, «genau wegen der Diktatur, die sie erleben». Venezuelas Aussenminister Yván Gil bezeichnete die Äusserungen der spanischen Ministerin als «unverschämt, störend und unhöflich».

Die US-Regierung hatte am Donnerstag Sanktionen gegen mehrere Vertraute Maduros verhängt, denen sie vorwirft, einen transparenten Wahlprozess behindert zu haben.

Venezuelas Oppositionsführer nach Spanien ausgereist

Die diplomatischen Beziehungen zwischen dem seit elf Jahren von Staatschef Nicolás Maduro autoritär regierten Venezuela und vielen westlichen Ländern haben sich nach der Präsidentenwahl Ende Juli weiter verschlechtert. Die linientreue Wahlbehörde hatte Maduro zum Sieger erklärt. Die Opposition des Landes sprach hingegen von Wahlbetrug und reklamierte den Sieg für ihren Kandidaten Edmundo González.

Dieser war am vergangenen Wochenende nach Spanien ausgereist und hatte dort politisches Asyl beantragt. Zuvor war gegen ihn in Venezuela Haftbefehl unter anderem wegen Sabotage, Verschwörung und Amtsanmassung erlassen worden.

Die USA und mehrere Länder Lateinamerikas erkennen González als Wahlsieger an. Auch die EU bezweifelt das offizielle Ergebnis. (sda/dpa)

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