International
Verbrechen

Alex Batty: Vermisster Brite flüchtete zu Fuss vor einer Sekte

Vermisster Bub (11) taucht nach 6 Jahren wieder auf – er floh zu Fuss durch Pyrenäen

In Frankreich ist ein Jugendlicher entdeckt worden, der im Kindesalter vor sechs Jahren als vermisst gemeldet wurde. Er flüchtete wohl zu Fuss von einer Sekte.
15.12.2023, 08:5515.12.2023, 09:46
Marianne Max / t-online
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t-online

Vor sechs Jahren verschwand der damals elfjährige Alex Batty auf einer Reise nach Spanien spurlos – nun wurde der heute 17-jährige Brite in der Nähe der französischen Stadt Toulouse gefunden. Das berichten britische und französische Medien unter Berufung auf die Ermittler.

Alex Batty (Archivbild): Der Junge galt seit 2017 als vermisst.
Alex Batty (Archivbild): Der Junge galt seit 2017 als vermisst.Bild: Greater Manchester Police

Demnach sei der junge Mann lebend und wohlauf in Frankreich gefunden worden, nachdem er offenbar aus einer Sekte entkommen konnte. Nach mehreren Tagen der Ermittlung bestätigte die Staatsanwaltschaft von Toulouse am Donnerstag, dass es sich tatsächlich um den Vermissten handelt.

Batty aus Oldham im Grossraum Manchester war elf Jahre alt, als er im Jahr 2017 mit seiner Mutter und seinem Grossvater in den Urlaub nach Spanien fuhr, obwohl diesen ein Umgangsrecht mit dem Jungen von den Behörden untersagt worden war.

Als die Familie nicht zurückkam, meldete Battys Grossmutter, die das Sorgerecht für Alex innehat, ihren Enkel als vermisst und äusserte den Verdacht, dass seine Mutter und sein Grossvater einen «alternativen Lebensstil» mit ihm leben wollten. «Sie wollten nicht, dass Alex zur Schule geht, sie glauben nicht an eine Regelschule», sagte sie dem «Mirror».

Batty floh zu Fuss von der Sekte

Und sie sollte wohl recht behalten: Erste Ermittlungen der Kriminalpolizei in Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft deuten laut «Mirror» darauf hin, dass Batty mit seiner Mutter und seinem Grossvater in einer «spirituellen Gemeinschaft» lebte und sich hauptsächlich in Wohnwagen und Zelten aufhielt, teils sogar in der Wildnis schlief. Nun, im Alter von 17-Jahren, soll Batty demnach aus der ländlichen Gemeinde am Fusse der Pyrenäen geflohen sein.

Nach tagelanger Wanderung habe ihn ein Lkw-Fahrer aufgegriffen. Dieser sei misstrauisch geworden und habe die Polizei alarmiert. Bei der Befragung durch die Beamten habe Batty von seinen Erfahrungen berichtet, denen er sich als Alex Batty vorstellte. «Sein Gesicht und seine Geschichte entsprechen in jeder Hinsicht dem des 2017 entführten Briten», zitiert der «Mirror» die zuständigen Behörden.

Ein Sprecher der französischen Gendarmerie sagte demnach: «Wir können bestätigen, dass der junge Mann, der gefunden wurde, Alex Batty ist. Es geht ihm gut und er gibt Auskunft.» Die französischen Behörden stünden in Kontakt mit der Polizei des Grossraums Manchester, die «mit seiner Familie in England sprach».

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32 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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züristone
15.12.2023 10:25registriert August 2015
Liebes Watson Team, kleiner Hinweis:
der Titel ist etwas irreführend. Man hat das Gefühl, dass er jetzt 11 ist und seit er 5 ist, vermisst wurde… im Text steht es ja dann richtig.

Hoffe der Junge, kommt zurück in ein liebevolles und unterstützendes Umfeld und findet wieder Anschluss. Abgesehen davon, dass wir nicht wissen was er in den letzten prägenden Jahren emotional und physisch durchgemacht hat, ist es schon im Normalfall mit 17 schwierig zu entscheiden welche Richtung man einschlagen will. Wünsche ihm viel Kraft.
1960
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Der Micha
15.12.2023 09:09registriert Februar 2021
Im so einen jungen Alter zu flüchten zeigt sein Wille und Mut auf, aber auch die Umstände welche er durchmachen musste. Ich wünsche, dass es für ihn jetzt wieder bergauf geht und das Leben genießen kann, was er noch vor sich hat.
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Snowy
15.12.2023 10:08registriert April 2016
Was für ein reifer und mutiger Junge.

Denke, er hat beste Voraussetzungen um trotz seiner verkorksten Kindheit noch das Beste aus seinem Leben zu machen.
Wünsche ihm alles Gute!
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