Die Lage im Ukraine-Krieg scheint sich in diesen Tagen weiter zuzuspitzen. Die USA erklärten sich letzte Woche dazu bereit, der Ukraine Langstreckenraketen zu schicken – mit der Bedingung, dass damit keine Ziele auf russischem Boden angegriffen werden.
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Russlands Präsident Wladimir Putin passte diese Lieferung gar nicht. «Wenn sie liefern, dann werden wir daraus die entsprechenden Schlüsse ziehen», so der Kreml-Chef in einem Interview des Staatsfernsehsenders «Rossija 1». «Wir werden unsere Mittel der Vernichtung, von denen wir genug haben, einsetzen, um jenen Objekten Schläge zu versetzen, die wir bisher nicht angreifen.»
Diese angespannte Situation war zuletzt auch im russischen Staats-TV ein Thema. In einer Show des Moderators und Kreml-Propagandisten Wladimir Solowjow sprachen die Gäste offen über einen Atomkrieg gegen die Nato – und nahmen die Sache dabei ziemlich gelassen.
«Wenn nicht gerade Leute sterben würden, wäre das die beste Komödie», so Solowjow nach einem Lachen. Man würde direkt auf ein blutiges Kapitel der Weltgeschichte zusteuern, ist sich der Moderator sicher. Dies sei unumgänglich, da derzeit ständig Waffen an die Ukraine geliefert würden. Somit sei es nur eine Frage der Zeit, bis es zur nuklearen Eskalation komme. «Ich hoffe, wir überleben das», sagte der Moderator dazu. «Denn wenn es so weitergeht, werden nur ein paar Mutanten im Baikal-See überleben», fügte er an und sorgte damit bei seinen Gästen für weiteres Lachen.
Solowjow ist zudem überzeugt, dass der erste Schritt dieser Eskalation vom Westen her kommen wird. «Die USA werden immer mehr Waffen schicken. Die Ukraine wird auf uns schiessen und ein Atomkraftwerk treffen.» Dann werde die Situation ausser Kontrolle geraten, ist er überzeugt. «Jeder wird mehr einstecken, als er wollte. Bumm! Und nichts ist mehr übrig.»
Auch Margarita Simonjan, eine weitere bekannte Kreml-Propagandistin, die bei der Sendung dabei war, hat wenig Zweifel daran, dass die Situation bald eskalieren wird. «Es ist die einzige Wahl», so die Chefin von «Russia Today». So glaubt sie kein Wort davon, dass die Ukraine die neuen Lenkraketen nicht gegen Ziele in russischen Gebieten einsetzen werde. «Dass ich nicht lache. Wir leben seit Jahren mit ihnen. Wir wissen besser als ihr, was passieren wird», so ihre Worte an die Nato.
Folglich werde Russland gezwungen sein, zu antworten. «Du kannst einen schlafenden Bären mit einem Stock piksen. Du pikst, pikst und pikst. Dann wacht er auf und ‹Wumm›!», so Simonjan. Wladimir Putin sei schliesslich keiner, der sich so etwas gefallen lasse.
Der Westen scheint sich derweil von den düsteren Prognosen aus Russland nicht beirren zu lassen. Am Montag gab nach den USA auch Grossbritannien bekannt, moderne Raketenwerfer in die Ukraine zu liefern. (dab)
Sie sollten wohl besser ihre Medis wieder nehmen, oder sind die auf der Sanktionsliste?