Israel hat nach iranischen Angaben während einer Live-Sendung den Staatssender IRIB angegriffen. Das berichteten der Sender und weitere Staatsmedien.
Auf einem Videoausschnitt des Senders war zu hören und sehen, wie laute Explosionsgeräusche plötzlich eine Live-Sendung unterbrachen. Der Sender setzte seine Ausstrahlung nach kurzer Unterbrechung fort.
Der Staatssender Tasnim verbreitete danach Videos von dem in Flammen stehenden Gebäudekomplex. Über Opfer und Schäden wurden zunächst keine offizellen Angaben gemacht. Informierten Quellen zufolge sollen Dutzende Techniker bei dem Angriff ums Leben gekommen sein. Der Sender selbst sagte ebenfalls, dass Menschen getötet und verletzt worden. Genauere Angaben machte die der iranischen Führung unterstellte Sendeanstalt IRIB nicht.
Das Hauptgebäude des staatlichen Rundfunks befindet sich in einem dicht bevölkerten Stadtteil im Norden der Metropole, zu dessen Evakuierung Israel zuvor aufgerufen hatte.
In der iranischen Hauptstadt waren nach dem Angriff Hupkonzerte zu hören. Die staatlichen Medien unterstehen der Regierung und verbreiten deren Propaganda.
Gleichzeitig wächst Panik in der Grossstadt: Aus Sorge vor einer noch grösseren Eskalation haben viele Bewohner inzwischen versucht, die Megacity zu verlassen. Geschäfte haben kaum noch geöffnet, Bankautomaten sind häufig leer oder funktionieren nicht, wie Augenzeugen berichteten. Teilweise ist die Wasserversorgung unterbrochen infolge israelischer Angriffe. Die Versorgungslage spitzt sich zu.
Israels Verteidigungsminister Israel Katz hat einen Angriff auf den iranischen Staatssender IRIB bestätigt. Israels Armee habe «die für Propaganda und Hetze zuständige Rundfunkanstalt des iranischen Regimes» nach einer grossangelegten Evakuierung angegriffen, teilte Katz auf der Plattform X mit.
Israels Armee teilte mit, der Luftschlag habe einem «Kommunikationszentrum des iranischen Regimes» gegolten. «Das Gebäude wurde von den iranischen Streitkräften unter dem Deckmantel ziviler Aktivitäten genutzt», hiess es in einer Erklärung des Militärs weiter.
Die Angaben liessen sich allesamt zunächst nicht unabhängig überprüfen.
Katz hatte laut der Nachrichtenseite «ynet» kurz nach der Evakuierungsaufforderung gesagt, dass «das iranische Sprachrohr für Propaganda und Hetze» auf dem Weg sei, zu verschwinden. (sda/dpa)