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Neuer Finanzminister Hunt räumt Fehler ein

«Sehr schwierige Entscheidungen»: Neuer britischer Finanzminister räumt Fehler ein

15.10.2022, 10:5915.10.2022, 12:28
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Jeremy Hunt leaves 10 Downing Street in London after he was appointed Chancellor of the Exchequer following the resignation of Kwasi Kwarteng, Friday Oct. 14, 2022. Chancellor of the Exchequer Kwasi K ...
Jeremy Hunt Bild: keystone

Nach der Entlassung seines Vorgängers Kwasi Kwarteng hat der neue britische Finanzminister Jeremy Hunt Versäumnisse der Regierung in Steuerfragen eingeräumt. «Es gab Fehler», sagte Hunt am Samstagmorgen dem Sender Sky News in seinem ersten Interview, seit er am Vortag von Premierministerin Liz Truss zum Nachfolger von Kwarteng ernannt worden war. Dabei verwies er unter anderem auf die mittlerweile wieder abgeblasene Streichung des Spitzensteuersatzes. Was das Land nun brauche und der Markt wolle, sei Stabilität.

Es sei eine grosse Ehre, Finanzminister zu sein, betonte Hunt, der früher bereits britischer Aussen- und Gesundheitsminister gewesen ist. «Aber ich möchte ehrlich mit den Leuten sein: Wir haben einige sehr schwierige Entscheidungen vor uns.» Er wolle zeigen, dass man die Steuer- und Ausgabenpläne bezahlen könne. Dabei deutete er an, dass es auch einige Steueranhebungen geben könnte. Zugleich unterstützte er die Grundausrichtung von Truss’ Wirtschaftspolitik.

epa10243444 Liz Truss, Britain's prime minister during a news conference on the UK economy at Downing Street in London, Britain, 14 October 2022. Truss fired Chancellor of the Exchequer Kwasi Kwa ...
Unter Druck: Liz TrussBild: keystone

Truss hatte Hunt am Freitag zum neuen Finanzminister ernannt, nachdem sie Kwarteng kurz zuvor gefeuert hatte. Beobachter werten Kwartengs Entlassung als Versuch der Regierungschefin, ihre eigene politische Karriere zu retten. Sie steht nach nur wenigen Wochen im Amt für ihre Wirtschaftspolitik bereits heftig in der Kritik. Sie und Kwarteng hatten massive Steuersenkungen ohne Pläne zur Gegenfinanzierung angekündigt.

Es folgten heftige Marktturbulenzen. Truss kassierte in dem Zuge erst die Streichung des Spitzensteuersatzes. Am Freitag sagte sie zudem, die Unternehmensteuer solle nun – wie von der Vorgängerregierung vorgesehen – doch erhöht werden. (aeg/sda/dpa)

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