Servette zieht gegen Winterthur in den Cupfinal ein. Doch zu reden gibt nach der Partie nicht das Sportliche, sondern die Nebengeräusche, welche mit Fussball nichts zu tun hatten: Einige Servette-Fans können mit den Emotionen, die nach dem ersten Cupfinaleinzug seit 23 Jahren eigentlich positiv sein sollten, nicht umgehen. Nach Abpfiff stürmen sie auf den Platz auf der Winterthurer Schützenwiese, provozieren das Heimpublikum, das soeben das bittere Ausscheiden hinnehmen musste.
Einige Winti-Fans gehen auf die Provokationen ein und betreten ebenfalls den Bereich, der eigentlich den Spielern vorbehalten ist. Es kommt zu Tumulten auf dem Feld.
Eine Szene ist besonders hässlich: Mindestens zwei Servette-Anhänger betraten den Platz mit einer brennenden Fackel in der Hand. Beide warfen diese anschliessend in Richtung der Winterthurer Tribüne. Glücklicherweise wurde niemand verletzt, obwohl die eine Fackel inmitten der Tribüne landete. «Man konnte genau sehen, wie mindestens eine Person getroffen wurde. Es ist ein Wunder, dass nichts passiert ist», sagt ein Matchbesucher gegenüber 20 Minuten.
Winterthur-Verteidiger Remo Arnold verurteilt die gefährliche Aktion im Interview mit dem Blick: «Das macht man nicht, das gehört sich nicht. Servette hat gewonnen. Das hat auch mit Klasse zu tun.»
Nicht kommentieren will Servette-Trainer René Weiler die Vorkommnisse. Er gibt gegenüber «20 Minuten» an, nichts von den Tumulten und den Fackelwürfen mitbekommen zu haben. Angesprochen auf die Aktion antwortet er ausweichend: «Diese Nacht haben sie auch bei uns um drei Uhr morgens Feuerwerk gezündet. Auch das hat mich nicht gross interessiert. Das ist halt Fussball.»
Winterthur manager Patrick Rahmen has to encourage several of the Winterthur ultras to leave the pitch as Servette celebrate at the other end. https://t.co/jwjkzVQBpR pic.twitter.com/CwKatLov4S
— Craig King - 𝗙𝗼𝗼𝘁𝗯𝗮𝗹𝗹𝗦𝘄𝗶𝘀𝘀EN (@FootballSwissEN) April 28, 2024
Sein Winterthurer Gegenüber Patrick Rahmen sorgt derweil auf dem Feld dafür, dass es nicht weiter eskaliert. Er stellt sich den auf das Feld gekommenen Winterthurer Ultras und überzeugt sie davon, den Platz wieder zu verlassen.
Der Fackelwerfer aus Genf ist, Stand jetzt, noch nicht gefasst. Ihm droht nicht nur Stadionverbot, sondern auch eine Freiheitsstrafe. 2021 warf ein FCZ-Chaot beim Derby eine Fackel in den GC-Sektor und wurde deshalb zu einer Freiheitsstrafe von 17 Monaten auf Bewährung verurteilt.
Das Spiel in der Zusammenfassung:
(con/abu)