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Blackrock kauft zwei Häfen des Panama-Kanals für 23 Milliarden

Cargo containers sit stacked as cranes load and unload containers from cargo ships at the Cristobal port, operated by the Panama Ports Company, in Colon, Tuesday, Panama, Feb. 4, 2025. (AP Photo/Matia ...
Port Cristóbal liegt auf der Atlantikseite des Kanals und gehört bald BlackRock.Bild: keystone

BlackRock kauft zwei grosse Häfen des Panama-Kanals für 23 Milliarden

04.03.2025, 17:2505.03.2025, 00:31
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Was ist passiert?

Ein Investoren-Konsortium unter Führung der US-Firma BlackRock kauft die Mehrheit der Beteiligungen zweier Häfen beidseitig des Panama-Kanals. Dies erklärte Blackrock am Dienstag; mehrere US-Medien berichteten darüber.

Für das Investment wechseln 22,8 Milliarden US-Dollar (rund 20 Milliarden Schweizer Franken) die Hand. Konkret sind es die Häfen Balboa (Pazifik-Seite) und San Cristóbal (Atlantikseite), die den Besitzer wechseln.

Der Panamakanal wird sehr häufig befahren.
Die Durchfahrt des Panamakanals erspart Transporteuren die Umfahrung Südamerikas.Bild: sc/marinetraffic.com

Wem gehören die Häfen?

Die Panama Ports Company ist offizielle Besitzerin und Betreiberin beider Häfen. Diese wiederum ist in Besitz der CK Hutchinson Holdings Limited, einem multinationalen Technologiekonzern mit Sitz in Hong Kong. Sie gehört Li Ka-Shing, dem wohl reichsten Hong-Konger.

Die Entwicklung und Verwaltung von Häfen sowie das Bereitstellen der damit verbundenen Dienstleistungen ist einer der Kernbereiche der CK Hutchinson und macht rund 10 Prozent des Umsatzes aus.

Mit dem Kauf gehen 90 Prozent der Anteile an der Panama Ports Company an das Konsortium über.

Wer kauft?

Das Konsortium wird vom amerikanischen Investment-Riesen BlackRock geführt. Mit dabei sind der firmeneigene Infrastruktur-Arm Global Infrastructure Partners sowie die Terminal Investment Limited mit Sitz in Genf.

BlackRock ist einer der weltweit grössten Namen im Investment-Geschäft. 2024 hatte das Unternehmen einen Umsatz von rund 20 Milliarden US-Dollar (etwa 18 Milliarden Schweizer Franken) erwirtschaftet.

Was steckt dahinter?

US-Präsident Donald Trump hatte während seines Wahlkampfes mehrfach die Idee bekräftigt, den Panama-Kanal «wieder in amerikanische Hände» zu bringen. Erst letzten Monat hatte er verkündet, dass China den Kanal betreibe, und dass man ihn wieder zurückholen werde – «sonst geschieht etwas sehr Gravierendes».

Der Co-Vorsitzende von CK Hutchison, Frank Sixt, sagte gegenüber der «Financial Times», dass der Verkauf «rein geschäftlicher Natur» sei und in keiner Weise mit kürzlichen politischen Äusserungen in Verbindung stehe. Medienberichte widersprechen seiner Aussage: So heisst es in mehreren amerikanischen Wirtschaftsblättern, der Verkauf sei nach «massivem Druck» von Trump geschehen.

Der Panama-Kanal war vor über 100 Jahren unter amerikanischer Leitung erbaut worden; die USA hielten lange Zeit die Hoheit über den Kanal und einen ihm entlang verlaufenden Landstreifen. Mit den Torrijos-Carter-Verträgen (1977) wurde eine komplette Übergabe an Panama bis zum Jahr 2000 beschlossen, bis dahin teilten sich die USA und Panama die Kontrolle. Am 31. Dezember 1999 wurde der Kanal vollständig an Panama übergeben.

(cpf)

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116 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Enzasa
04.03.2025 17:37registriert August 2016
Wirkt alles sehr gut vorbereitet, ist Trump nur die Marionette, deren Zweck es ist, die Aufmerksamkeit zu bündeln.
So etwas muss vorbereitet werden, das ist doch kein Spontankauf. Irgendwie traue ich Trump Stillschweigen, raffinierte Intrigen und langwierige Vorbereitung nicht zu. Andrerseits kenne ich ihn gar nicht. Natürlich ist ein geplantes Komplott möglich, ich möchte nur nicht in Verschwörungsgedanken reinrutschen.
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ImmerMitderRuhe
04.03.2025 17:30registriert Februar 2023
Hildebrands Black Rock hat wieder mal zugeschlagen. Das sind die gewieften Deal Maker; nicht der 6 fach Pleitier Trump.
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Rumpelstilz aka Motzbrocken
04.03.2025 17:33registriert November 2023
Kanzler Merz war doch mal Boss bei Black rock. Meine ja nur.
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