Im vergangenen Oktober beendete die deutsche Sportmarke Adidas die Zusammenarbeit mit Kanye West. Grund: Er äusserte sich antisemitisch. Daraufhin wurde der Verkauf von Yeezys – Kanyes Design-Schuhe von Adidas – sofort gestoppt.
Dem Unternehmen droht nun einen Verlust von mehr als 770 Millionen US-Dollar, wenn sie es nicht schaffen, die Schuhe zu verkaufen.
Lange wurde spekuliert, was man mit den Schuhen nun machen solle. Es gab viele Ideen. Einige Investoren schlugen vor, sie alle zu verbrennen. Doch laut dem Unternehmen wäre das keine gute Idee.
Adidas könnte auch ohne Kanye West die Yeezy-Sneakers produzieren und verkaufen. Das Unternehmen verfügt nämlich über alle Patente und Urheberrechte. Doch die Marke weiterzuführen, wäre laut Adidas unehrlich.
Ein anderer Vorschlag: Adidas könnte die teuren Designerschuhe einfach verschenken. Doch das würde wahrscheinlich zu Wiederverkäufen auf dem Schwarzmarkt führen.
Oder: Das Unternehmen könnte das Branding weglassen, den Namen «Yeezy» aufgeben und den Schuh weiterhin verkaufen. Doch Analysen haben davor gewarnt: «Die Schuhe werden immer ein Synonym für Kanye West sein, und das würde wahrscheinlich zu einer gedämpften Kundennachfrage führen», so GlobalData Bekleidungsanalystin Darcey Jupp.
Nach langem Hin und Her hat Adidas eine Entscheidung getroffen. An der jährlichen Aktionärsversammlung am 11. Mai kündigte der Vorstandsvorsitzende Bjørn Gulden an, Teile der Yeezy-Vorräte zu verkaufen und das Geld anschliessend zu spenden. An Organisationen, die dem Unternehmen helfen und die durch Kanyes Äusserungen verletzt wurden.
Doch einen Haken hat das ganze: Kanye West profitiert am Verkauf der Yeezy-Produkte mit.
Einzelheiten über den Plan sind bisher noch nicht bekannt. Vermutlich möchte man zuerst herausfinden, wie man Kanye so wenig Profit wie möglich zuschanzt.
Seit dem Ende der Zusammenarbeit zwischen Kanye und Adidas musste das Unternehmen brutale Verluste einstecken. Hunderte Millionen verlor das Unternehmen im letzten Jahr. 655 Millionen US-Dollar allein während der letzten drei Monaten des Jahrs 2022. 441 Millionen US-Dollar zu Beginn des Jahrs 2023.
Auch West musste zurückstecken. 1.5 Milliarden Dollar soll er durch die Trennung des Unternehmens verloren und dabei sein Milliardär-Status eingebüsst haben.
(oee)