International
Wirtschaft

Volkswagen zahlte in den USA 9,5 Milliarden Dollar an Schadenersatz

Volkswagen muss in Kanada im Zusammenhang mit dem Dieselskandal eine Millionenstrafe bezahlen. Ein Gericht in Toronto billigte einen Vergleich zwischen dem Konzern und der kanadischen Regierung. (Symb ...
Bild: AP

Volkswagen zahlte in den USA 9,5 Milliarden Dollar an Schadenersatz

28.07.2020, 07:4428.07.2020, 07:44
Mehr «International»

Volkswagen hat vom Dieselskandal betroffenen Kunden in den USA seit dem Jahr 2016 insgesamt rund 9.5 Milliarden Dollar an Schadenersatz gezahlt. Dies teilte die Aufsichtsbehörde FTC am Montag (Ortszeit) mit.

Die Angaben kommen im Abschlussbericht der Behörde zu dem Skandal um die Manipulation von Abgaswerten vor. Die Behörde bezeichnete dies als das «grösste Erstattungsprogramm für Verbraucher in der Geschichte der Vereinigten Staaten».

Die Schadenersatzzahlungen wurden im Rahmen eines Vergleichs zwischen Volkswagen und der FTC geleistet. Die Behörde hatte den Wolfsburger Konzern wegen irreführender Werbung zu «sauberen» Dieselfahrzeugen verklagt. Die im Jahr 2015 aufgeflogenen Manipulationen von Abgaswerten haben für Volkswagen zu Strafzahlungs- und Schadenersatzkosten von insgesamt bereits mehr als 30 Milliarden Euro geführt, die meisten davon in den USA.

Knifflige Rechtsfragen

In Deutschland befasst sich zudem am heutigen Dienstag der Bundesgerichtshof (BGH) abermals mit dem Dieselskandal. Dabei geht es zum einen um die Frage, ob ein Verbraucher Anspruch auf Schadenersatz hat, wenn er das betroffene Fahrzeug erst nach Aufdeckung der Manipulation durch illegale Abschalteinrichtungen gekauft hatte.

Zum anderen befassen sich die Richter mit der Rechtmässigkeit sogenannter Deliktzinsen, die Käufern bei Betrug oder sittenwidriger Handlung zugesprochen werden können.

Ende Mai hatte der BGH entschieden, dass Volkswagen Käufern manipulierter Dieselautos grundsätzlich Schadenersatz zahlen muss. In dem damaligen Fall hatte der Kunde aber sein Auto vor Bekanntwerden der Manipulationen gekauft. (viw/sda/afp)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
2 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
2
Zoll-Streit mit Trump: Die EU prüft jetzt die «nukleare Option»
Am 1. August endet die Frist für eine Einigung im Zollstreit mit Trump. Dabei könnte die EU erstmals zu einer Regel greifen, die US-Firmen von öffentlichen Aufträgen in Europa ausschliesst.
Die EU verschärft den Ton im Zollstreit mit den USA. Nach einem ersten Paket von Gegenzöllen auf die Einfuhr von US-Waren von 21 Milliarden Euro droht die EU mit weiteren Abgaben auf US-Importe von rund 72 Milliarden Euro. Betroffen wären demnach Waren von Jeans, über Whiskey und Erdnussbutter bis zu Flugzeugteilen.
Zur Story