Mit politischen Forderungen im Wahlkampf ist das so eine Sache. Politikerinnen und Politiker geben sich in der Zeit vor der Stimmabgabe gerne bürgernah und verständnisvoll für die Probleme des Alltags.
Donald Trump etwa stellte sich noch im August mit einem Tisch voller Lebensmittel vor das Weisse Haus, schrieb die heftigen Preiserhöhungen dem damaligen US-Präsidenten Joe Biden zu. «Wenn ich gewinne, werden wir sofort die Preise runterbekommen, und zwar von Tag eins an», stellte Trump seinerseits in Aussicht.
Die Realität ist am 16. Amtstag allerdings eine andere. Denn die aktuell steil ansteigenden Eierpreise kriegt auch Donald Trump nicht in den Griff. Der Besitzer von «Alexis Diner» in New York City lässt mittlerweile T-Shirts mit der Aufschrift «Make Eggs Cheap Again» drucken. Das Problem dahinter ist allerdings alles andere als lustig: Die zahlreichen Frühstücksrestaurants, deren Karte voller Pancakes, Rühreivariationen und Omeletts ist, müssen ihre Preise anpassen und fürchten, die Stammkundschaft zu verlieren.
Trumps neue Pressesprecherin Karoline Leavitt wiegelt die Eier-Thematik zwar Stand jetzt noch ab, bezeichnet sie als hochstilisierte Debatte der Fake News. Die Kundinnen und Kunden im Supermarkt erleben das allerdings anders. Eine Packung mit zwölf Eiern kostete vor gut einem Jahr in den USA im Schnitt 2,35 Dollar. Mittlerweile ist der Preis auf über 7 Dollar für eine entsprechende Packung gestiegen.
Seit dem Amtsantritt Trumps hat sich der Preis demnach beinahe verdoppelt. Auch die Google-Suchanfragen in den USA zeigen: Die Menschen benötigen Lösungen. Die Suche nach «Alternativen für Eier» ist im Januar deutlich angestiegen.
Die US-Republikaner begründen die gestiegenen Eierpreise mit der Vogelgrippe, die tatsächlich vor einigen Monaten in vielen landwirtschaftlichen Betrieben grassierte. Tötungen von Millionen Hühnern hätten laut Trump-Sprecherin Leavitt zu einer Verknappung und einer entsprechenden Preissteigerung geführt – demnach aber schon unter Ex-Präsident Joe Biden.
So weit, so korrekt: In epidemischen Lagen wird laut US-Agrargesetz eine bestimmte Anzahl an Tieren getötet, teilweise müssen ganze Betriebe ausgerottet werden. In den meisten Bundesstaaten ist die Vogelgrippe zwar wieder grösstenteils unter Kontrolle, Angebot und Nachfrage sind allerdings noch nicht wieder im Gleichgewicht.
Preistreiber in puncto Eier sind zusätzlich andere Faktoren: Einerseits ist das Futtermittel teurer geworden, andererseits haben auch die USA mit steigenden Personalkosten zu kämpfen. All das sind Faktoren, auf die weder republikanische noch demokratische US-Präsidenten direkten – geschweige denn – schnellen Einfluss haben.
«Es ist sehr unwahrscheinlich, dass wir in naher Zukunft wieder eine Packung Eier für zwei Dollar bekommen», erklärt Agrarspezialistin Karyn Rispoli im «Business Insider». Eine Lösung für die explodierenden Eierpreise wären mehr Importe. Aber das kommt für Trump freilich nicht infrage, lieber lässt er die Lage mit seiner Zollpolitik komplett eskalieren und schiebt die Schuld dann wieder seinem Vorgänger in die Schuhe. (pre/ntr)
"Eier, wir brauchen Eier." 🥚
— FC Bayern München (@FCBayern) April 1, 2018
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Genau mein Humor.
Trump hat nur heiße Luft geblasen und bisher nichts außer Chaos verursacht.
Dank Trumps Obsession mit Schutzzöllen werden noch viel mehr Gebrauchsgüter viel teurer werden. Für Donnie und seine Tech Bros kein grosses Problem. Ab dem Mittelstand abwärts aber sehr wohl.
Wer einen Schlangenölverkäufer wählt, muss sich an Schlangenöl gewöhnen - bigly so.