International
Wirtschaft

EU-Kommission will mehr Transparenz für Kleinanleger

EU-Kommission will mehr Transparenz für Kleinanleger

24.05.2023, 15:2124.05.2023, 15:21
Mehr «International»

Mit strengeren Transparenzvorschriften und mehr Regeln für den Verkauf von Finanzprodukten auf Provision will die EU-Kommission Kleinanleger stärker schützen. Verbraucher sollen nach Willen der Kommission etwa leichter Zugang zu wichtigen und leicht verständlichen Informationen bei Geldanlage-Produkten bekommen, wie aus der am Mittwoch in Brüssel vorgestellten Kleinanlegerstrategie hervorgeht.

Weiterhin sehen die Vorschläge ein Provisionsverbot bei bestimmten Käufen ohne Beratung vor. Die neuen Regeln müssen nun von den EU-Ländern und dem Europäischen Parlament verhandelt werden.

Bislang bekämen europäische Verbraucher noch nicht das beste Angebot, wenn es um ihre Investitionsentscheidungen gehe, sagte Kommissionsvize Valdis Dombrovskis. Das sei aber wichtig, wenn private Investitionen zur Finanzierung der EU-Wirtschaft insgesamt angeregt werden sollten. «Deshalb legen wir heute die Messlatte höher, was die fachkundige, unvoreingenommene und unkomplizierte Beratung für Anlageprodukte angeht, damit die Menschen die beste Rendite für ihr Geld bekommen.»

Kein allgemeines Provisionsverbot

Ein zuvor lange diskutiertes allgemeines Provisionsverbot plant die Kommission dem Vorschlag nach zunächst nicht. Drei Jahre nach Annahme der Vorschläge zum Schutz von Kleinanlegern will sie aber den Erfolg überprüfen und gegebenenfalls alternative Massnahmen vorschlagen, «einschliesslich einer weiteren Ausweitung des Provisionsverbots», heisst es im Gesetzesvorschlag.

Bei Verkäufen auf Provision erhalten etwa Versicherungsvertreter prozentual Geld von den Versicherungen und Banken für die Vermittlung von Finanzprodukten. Je teurer das Produkt, desto mehr Provision bekommt in der Regel der Vertreter. Verbraucherschützer sehen dadurch die Gefahr von Interessenskonflikten.

Darüber hinaus möchte die Kommission hohe Standards für die berufliche Qualifikation von Finanzberatern beibehalten. Zudem sollen Kleinanleger vor «irreführendem Marketing» geschützt werden. Das gelte auch für Werbung in sozialen Medien oder mithilfe von Prominenten und Influencern. (sda/awp/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das sind die grössten EU-Fans in der SP
1 / 7
Das sind die grössten EU-Fans in der SP
Die letzten Mohikaner: Cédric Wermuth (AG) ist einer von gerade einmal sechs SP-Parlamentariern, die sich 2015 vorbehaltlos für eine rasche Aufnahme von EU-Beitrittsverhandlungen ausgesprochen haben.
Auf Facebook teilenAuf X teilen
TikTok-Account veröffentlicht Schweizer Lohnabrechnungen
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
1 Kommentar
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
1
Zoll-Fiasko abwenden – diese Optionen bleiben der Schweiz
Viel Zeit für Nachverhandlungen bleibt dem Bundesrat nicht mehr. Am Donnerstag um 6 Uhr morgens Schweizer Zeit tritt der Zollsatz von 39 Prozent in Kraft. Diese Verhandlungsoptionen liegen noch auf dem Tisch, um das Debakel abzuwenden.
Die Uhr tickt. Noch knapp zwei Tage bleiben dem Bundesrat für Nachverhandlungen mit den USA. Zwei Tage, um ein Zoll-Debakel abzuwenden und die Schweizer Wirtschaft zu retten.
Zur Story