Nicht nur der VW-Konzern hat mit einer speziellen Software die Branche und die Konsumenten getäuscht. Jetzt will der Mischkonzern Bosch seinen britischen Konkurrenten Dyson im Streit um die Saugleistung von Staubsaugern vor Gericht zerren. Die Briten hätten unrechtmässig behauptet, die Bosch-Hausgerätetochter BSH habe Elektronik manipuliert, um in Messverfahren zu tricksen.
«Wir wissen seit langem, dass James Dyson sehr aggressiv gegen seine Mitbewerber vorgeht und einen Drang hat, sich in der Öffentlichkeit zu profilieren», attackierte BSH-Chef Karsten Ottenberg seinen Konkurrenten. «Mit den völlig haltlosen Betrugsvorwürfen der vergangenen Woche hat er nun eine Grenze überschritten. Deswegen werden wir rechtliche Schritte gegen Dyson einleiten.»
Ottenberg dreht den Spiess um: Nicht die Münchner seien die Bösewichte, sondern Dyson. «Zuletzt konnte die BSH Dyson im Herbst 2014 nachweisen, bei seinen Geräten falsche Werte auf dem Energielabel ausgelobt zu haben. Diese Falschangaben wurden gerichtlich in Deutschland verboten und Dyson hat die Werte europaweit geändert», teilte die Bosch-Tochter mit.
Alle BSH-Staubsauger, die auch unter dem Namen Siemens vertrieben werden, würden im Einklang mit den Anforderungen der EU-Energielabel- und Ökodesignverordnung geprüft und erfüllten diese vollständig, hiess es. BSH verwies auf eine Überprüfung der Stiftung Warentest, bei dem zuletzt die Bosch-Geräte ohne Beutel besser abgeschnitten hätten als die von Dyson. (whr/sda/reu)