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Firma kündigt Partymuffel – Gericht pfeift sie zurück

Firma kündigt Mitarbeiter, weil er keine Party macht – Gericht pfeift sie zurück

24.11.2022, 06:44
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Frankreichs höchstes Gericht hat entschieden, dass ein Arbeitnehmer nicht gekündigt werden kann, weil er an regelmässigen Firmenpartys nach Dienstschluss mit viel Alkohol und anderen Ausschweifungen nicht teilgenommen hat.

Mann macht Party mit Dino-Maske.
Der Mitarbeiter entzog sich der «Fun and Pro»-Firmenkultur. Bild: Shutterstock

Das Pariser Beratungsunternehmen, bei dem der Kläger arbeitete, habe mit seiner «Fun and Pro»-Firmenkultur gegen das Recht auf freie Meinungsäusserung des Beschäftigten verstossen, urteilte das Kassationsgericht in Paris. Es erklärte die Kündigung, für die die Firma noch weitere Gründe vorgebracht hatte, für unwirksam.

Die Firma habe nicht Seminare und Partys zum Ende der Arbeitswoche verpflichtend machen können, bei denen durch das Bereitstellen grosser Alkoholmengen Exzesse gefördert und zu Mobbing, Entgleisungen und wahllosem Sex ermuntert wurde, stellte das Gericht fest. Der Senior-Consultant hatte seine Menschenwürde und den Respekt des Privatlebens verletzt gesehen durch eine Firmenkultur, die auf erniedrigende Weise in seine Privatsphäre eingreift.

«Man muss bei der Arbeit auch mal Spass haben, und unsere Kunden lieben es», hiess es auf der Unternehmenswebsite ganz allgemein zur Firmenkultur. Es gehe um eine starke geistige Beweglichkeit und eine unerschütterliche Solidarität innerhalb des Teams und gegenüber den Kunden. Die Mitarbeiter sollten selbstständig, dynamisch und leidenschaftlich sein. (sda/dpa)

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40 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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NoNo JaJa
24.11.2022 07:19registriert Januar 2021
Okee
Alles ist erlaubt aber wehe da erlaubt sich mal einer nicht mit zu machen. Das ist nicht erlaubt und da gibt es keine Toleranz 🤔
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HeDicht
24.11.2022 07:45registriert September 2019
Ist die Stelle noch frei?
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Unicron
24.11.2022 07:44registriert November 2016
Bei uns herrscht das krasse Gegenteil. Für das Projekt "Feierabendbier" muss man gefühlt 6 Monate vorher über einen Doodle einen Termin finden an welchem dann maximal vielleicht knapp die Hälfte nicht etwas unglaublich wichtiges vor hat gleich nach Feierabend, dann wird eine Liste herumgereicht bei welcher man sich zwischen drei vorgeschlagenen Bars entscheiden muss, und bis zum effektiven Termin, sagt dann nochmal die Hälfte von denen welche ursprünglich zugesagt hatten ab.
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