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Kanada verbannt Jack Daniel's aus dem Land – US-Firmenboss beklagt sich

FILE - Bottles of Jack Daniel's Tennessee Whiskey line the shelves of a liquor outlet in Montpelier, Vt., Dec. 5, 2011. (AP Photo/Toby Talbot, File)
Kanada sorgt beim Jack-Daniel's-Hersteller für einen miesen Kater.Bild: keystone

Kanada verbannt Jack Daniel's aus dem Land – US-Firmenboss beklagt sich

Der Chef der US-Firma, die den weltbekannten Jack-Daniel's-Whisky produziert, bezeichnet den kanadischen Boykott seiner Produkte als «schlimmer als Zölle».
10.03.2025, 07:5310.03.2025, 15:31
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Kanada, das zu den wichtigsten Zulieferern, aber vor allem auch Abnehmern von US-Produkten gehört, ist von Donald Trumps ständigem Hin und Her bezüglich Zöllen besonders betroffen. Und auch wenn Trump immer mal wieder zurückkrebst, sorgt er beim Nachbar mit seiner latenten Drohkulisse nicht nur für einen beträchtlichen Vertrauensverlust, sondern auch für viel Frust.

Die Reaktion der Kanadier fällt deshalb gepfeffert aus: Nebst Gegenzöllen hat beispielsweise Ontarios Premierminister Doug Ford einen grossen Deal mit Elon Musk um dessen Satellitennetzwerk Starlink aufgekündigt.

Ontario Premier Doug Ford holds a news conference regarding the new tariffs that the United States has placed on Canada, at Queen's Park in Toronto on Tuesday, March 4, 2025. (Nathan Denette/The  ...
Doug Ford reagierte scharf auf die US-Spielchen.Bild: keystone

Premierminister Justin Trudeau und sein baldiger Nachfolger Mark Carney liefern derweil auf der rhetorischen Ebene Trump Paroli, der Kanada mehrmals als «51. Bundesstaat» bezeichnet hatte.

Eine symbolträchtige Gegenmassnahme der Kanadier ist auch der Boykott von amerikanischem Alkohol. Die Regale wurden geleert, praktisch nirgends mehr sind US-Alkoholika verfügbar. Das stösst den US-Herstellern sauer auf: Lawson Whiting, Chef von Jack-Daniel's-Produzent Brown Forman, beklagt sich gegenüber Analysten, wie die NZZ am Sonntag berichtete. So sei die kanadische Reaktion «schlimmer als Zölle».

A sign is placed in front of the American whiskey section at a B.C. Liquor Store after top selling American made products have been removed from shelves in Vancouver, B.C., Sunday, Feb. 2, 2025. (Etha ...
Das Jack-Daniel's-Regal wurde in den kanadischen Liquor Stores geleert.Bild: keystone

Seine Firma macht in Kanada zwar nur ein Prozent des Gesamtumsatzes – doch Whiting scheint zu befürchten, dass die Kanadier andere «Zollopfer» Trumps auf dumme Gedanken bringen könnten. So zum Beispiel das südliche Nachbarland Mexiko, wo der Jack-Daniel's-Hersteller schon ganze sieben Prozent des gesamten Umsatzes einstreicht. Würden diese wegfallen, hätte das für die Firma beträchtliche Konsequenzen.

Whiting bezeichnet den kanadischen US-Alk-Boykott auch als «unverhältnismässig». Vielleicht sollte er nochmals über den Ursprung der Zolleskalation nachdenken. (con)

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228 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Scrat
10.03.2025 08:27registriert Januar 2016
Die Amis haben sich bei den Wahlen entweder ganz bewusst für Chaos und Verderben entschieden, oder waren schlicht zu blöd. Nun müssen sie die bittere Pille schlucken.
Geile Aktion von Kanada - ich hoffe sehr, dass sich ganz viele andere Länder anschliessen.
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Frank N. N. Stein
10.03.2025 08:39registriert August 2022
Richtig so. Keine US Produkte mehr kaufen, kein Urlaub in den USA, keine US Services wie Netflix etc. mehr.
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Prinzsecond
10.03.2025 08:18registriert Januar 2021
Sollten wir genauso machen!
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