Er ist der grösste Hai, der je gelebt hat, und berüchtigt für seine riesigen Zähne. Doch es gibt kaum fossile Belege für den gesamten Körperbau des Megalodon. Ein internationales Forscherteam hat nun ein 3D-Computermodell erstellt. Dieses zeigt auch, wie gross die Beutetiere waren, die der Riesenhai verschlingen konnte.
Der Megalodon war 16 Meter lang, wog über 61.5 Tonnen und konnte weite Strecken mit einer geschätzten Geschwindigkeit von rund 1.4 Metern pro Sekunde schwimmen, wie die Universität Zürich am Mittwoch mitteilte. Sein Magenvolumen dürfte wohl fast 10'000 Liter umfasst und der tägliche Energiebedarf über 98'000 Kilokalorien betragen haben.
Seinen Energiebedarf deckte der Riesenhai wahrscheinlich mit kalorienreichem Walspeck. Er konnte bis zu 8 Meter lange Beutetiere vollständig verschlingen, was der Grösse eines heutigen Killerwales entspricht. Nach einer solchen Mahlzeit hätte der Megalodon ohne weitere Nahrung zwei Monate lang durch die Meere ziehen können, wie es in der Mitteilung heisst.
«Das Aussterben des Riesenhais hatte Auswirkungen auf die globale Nahrungskette und reduzierte für grosse Wale in verschiedenen Gewässern den Verdrängungswettbewerb», sagt Catalina Pimiento, Professorin an der Universität Zürich und Letztautorin der Studie, laut Mitteilung.
Die neuen Erkenntnisse basieren auf der 3D-Modellierung eines einzelnen Exemplars, das vor etwa 18 Millionen Jahren in den Ozeanen des Miozäns im heutigen Belgien gestorben war. Von dem 46-jährigen Tier ist ein grosser Teil der Wirbelsäule erhalten.
Die Forschenden aus der Schweiz, dem Vereinigten Königreich, den USA, Australien und Südafrika rekonstruierten die gesamte Wirbelsäule und fügten einen 3D-Scan eines Megalodon-Gebisses aus den Vereinigten Staaten hinzu. Anhand von 3D-Scans von heutigen Weissen Haien rekonstruierten die Forschenden dann noch das «Fleisch» um das Skelett, wie es in der Mitteilung heisst. (sda)