Bauarbeiten für einen Trump-Golfclub in der vietnamesischen Provinz Hung Yen bedeuten für Tausende Landwirte offenbar die Räumung ihrer Felder. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters sollen die Betroffenen im Gegenzug vergleichsweise geringe Geldbeträge sowie zeitlich begrenzte Reislieferungen erhalten. Offiziellen Dokumenten zufolge starten die Bauarbeiten im kommenden Monat.
Wie Reuters berichtet, handelt es sich um das erste Projekt des Familienunternehmens von US-Präsident Donald Trump in Vietnam. Die Regierung in Hanoi habe das Vorhaben beschleunigt, während parallel Handelsgespräche mit Washington liefen. Die ursprünglich auf mehr als 500 Millionen US-Dollar geschätzten Entschädigungen seien deutlich reduziert worden. Auf dem 990 Hektar grossen Areal werden derzeit Obstsorten wie Bananen und Longan angebaut. Viele Bauern befürchten, nach der Landenteignung keine neue Arbeit zu finden.
Mehrere Landwirte sagten der Agentur, ihnen seien zwischen zwölf und 30 US-Dollar pro Quadratmeter zugesichert worden, abhängig von Grösse und Lage der Parzelle. Zusätzlich werde eine Entschädigung für entfernte Pflanzen sowie Reisrationen von zwei bis zwölf Monaten angeboten. In Vietnam gehört das Ackerland dem Staat; Landwirte haben lediglich ein langfristiges Nutzungsrecht und kaum Einfluss, wenn Flächen eingezogen werden. Entschädigungszahlungen werden zwar von Behörden ausgezahlt, die Kosten dafür tragen aber die Projektentwickler.
Die Entwicklung des Golfclubs übernimmt laut Reuters die vietnamesische Immobilienfirma Kinhbac City gemeinsam mit Partnern. Für die Nutzung des Namens zahlt das Unternehmen der Trump Organization demnach fünf Millionen US-Dollar. Das US-Unternehmen wird den Golfclub später betreiben, ist aber weder an den Investitionen noch an den Ausgleichszahlungen beteiligt. Trump hat seine Firmenbeteiligungen in einen von seinen Kindern verwalteten Trust übertragen, Einkünfte daraus fliessen ihm laut Offenlegungen aber weiterhin zu.
Trump - Epstein Files jetzt rausbringen.