Die höchsten und tiefsten Punkte jedes Landes hatten wir schon in unserer kleinen Serie. Doch bis in welcher Höhe leben eigentlich ganzjährig Menschen? Zeit für einen Blick auf die höchstgelegenen Ortschaften.
Über 5000 Meter über Meer liegen die höchstgelegenenen bewohnten Siedungen in Peru (La Rinconada) und China (Tuiwa). In acht weiteren Ländern wird auf über 4000 Metern noch ganzjährig gewohnt.
Die Schweiz kommt mit Juf auf Rang 42 weltweit. In Europa werden die 2126 Meter vom Weiler Juf in der Gemeinde Avers von keiner ganzjährig bewohnten Siedlung überboten. Allerdings stehen in Trepalle (Italien) und Pas de la Casa (Andorra) einige Häuser ausserhalb des Dorfkerns noch etwas höher. Das sind die höchsten Siedlungen pro Kontinent:
Wo sich die jeweils höchsten Ortschaften pro Land genau befinden, siehst du auf dieser Karte. Wir haben bei den Top 50 jeweils auch noch die Einwohnerzahl ergänzt. Immerhin zwölf Gemeinden haben mehr als 10'000 Einwohner:
Die höchstgelegene Siedlung der Welt ist La Rinconada in Peru. Die Ortschaft bei einer Goldmine liegt auf 5100 Metern über Meer und befindet sich nur wenige Kilometer von der Grenze zu Bolivien entfernt. La Rinconada hat ihren Zenit längst hinter sich. Zu Spitzenzeiten lebten hier über 30'000 Einwohner. 2017 wurde letztmals gezählt: Da waren es noch rund 7000. Es gibt weder fliessendes Wasser noch eine Kanalisation.
Ebenfalls noch über 5000 Meter liegt Tuiwa. Auf 5070 Metern breitet es sich am Nordufer des Puma-Yumco-Sees aus. Die Bewohner im zu Tibet gehörenden Nest leben von der Viehzucht.
Weit im Süden von Bolivien liegt auf 4774 Metern über Meer Santa Barbara (Potosi). Am Fuss des Cerro Chorolque liessen sich die Siedler früher wegen der Erzvorkommen nieder. Heute nennen das Dorf noch rund 2000 Einwohner ihre Heimat.
200 Meter unterhalb von Santa Barbara – und damit neben dem Podest – befindet sich Karzok in Indien am Tso Moriri See.
Dabei erlebt der Ort einen kleinen Boom, denn die nomadischen Völker der Umgebung werden sesshafter. Immer mehr wählen Karzok als fixen Lebensmittelpunkt.
Den Parinacota-Vulkan hinter dem Lago Chungara, einem der höchstgelegenen Seen der Welt, kennst du vielleicht von Bildern. Weniger bekannt ist der Ort Parinacota auf 4400 Metern über Meer. Er zählt nur noch rund 30 Einwohner.
Zurück nach Asien, genauer gesagt nach Dingboche in Nepal. Das Dorf im Chukhung-Tal befindet sich auf 4340 Metern über Meer. Mit dem Anstieg des Tourismus sind hier viele Lodges entstanden, denn Trekkingtouristen und Bergsteiger auf dem Mount Everest Trek oder dem Weg zum Island Peak kommen hier vorbei.
Noch eine Minensiedlung. Dieses Mal handelt es sich um Mina Pirquitas auf über 4300 Metern über Meer im Norden Argentiniens. Keine 1000 Einwohner leben hier noch.
Der erste afrikanische Ort in dieser Liste: Seqetat Bota. In den Bergen der äthiopischen Amhara-Region leben hier rund 100 Einwohner auf rund 4200 Metern über Meer.
Qarabolaq – oder auch Qareh Bulaq – befindet sich ganz im Osten Afghanistans. Am Ufer des Zorkul-Sees und in der Nähe der Grenze zu Tadschikistan leben hier die Menschen im höchsten Ort Afghanistans.
Zum Abschluss der Top-10-Liste noch die letzte Siedlung über 4000 Meter. Chatyndy in der Osh-Provinz von Kirgisistan schafft es noch in dieses Ranking. Ein Bild vom Ort haben wir leider nicht.
Free Tibet!