In Mexiko ist ein Mensch an der Vogelgrippe gestorben, wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) berichtet. Das Besondere: Die Person starb am Subtyp H5N2 – damit ist es der erste bestätigte Todesfall bei einem Menschen mit dieser Variante.
Die wichtigsten Fragen – und Antworten:
Die Person (59) habe an mehreren anderen Krankheiten gelitten. Sie habe nach mehreren Wochen Krankheit plötzlich hohes Fieber und Atemnot gehabt, sei am 24. April ins Spital eingeliefert worden und dort noch am selben Tag gestorben.
Es gebe bislang keine Hinweise, dass die Person infiziertem Geflügel oder anderen Vögeln ausgesetzt war. Unter Verwandten, Bekannten und medizinischem Personal, das mit der Person zu tun hatte, seien keine weiteren Infektionen festgestellt worden.
Nein. Wie die WHO berichtet, sei in Mexiko ein Nachweis des Virus in Geflügel gemeldet worden. Im März sei ein A(H5N2)-Ausbruch in einem Geflügelbetrieb in einem Hinterhof im Bundesstaat Michoacán festgestellt worden – dieser grenzt an den Bundesstaat México, wo die infizierte Person gelebt habe.
Nein, H5N2 ist seit langem bekannt und weltweit verbreitet. In den 80er-Jahren gab es mehrere Ausbrüche auf Geflügelfarmen in den USA.
Normalerweise nicht, nicht mal für Vögel. Es kann viele verschiedene Wildvögel, aber auch Nutztiere infizieren, macht die Tiere aber in den meisten Fällen nicht krank. Seltener verbreiten sich auch gefährliche hochpathogene Formen – in der Folge müssen die Tiere getötet werden.
«Auf der Grundlage der verfügbaren Informationen schätzt die WHO das derzeitige Risiko für die Allgemeinbevölkerung, das von diesem Virus ausgeht, als gering ein», teilte die WHO mit. Sie rief alle Länder erneut auf, wachsam zu sein und Häufungen von Krankheiten genau zu untersuchen.
Infektionen mit Vogelgrippe-Viren sind meldepflichtig. In vielen Ländern werden aber nicht alle Todesfälle mit vogelgrippeähnlichen Symptomen wie Atemproblemen oder Durchfall untersucht oder die Laborkapazitäten reichen zur Bestimmung von Viren nicht aus. Deshalb ist naheliegend, dass nicht jeder Fall der WHO gemeldet wird.
Das war der andere Subtyp H5N1. Eine US-Lebensmittelkontrolle hat ergeben, dass Bestandteile des gefährlichen Vogelgrippevirus A (H5N1) sich in Supermarktmilch befinden. Für die Kontrolle sind die Mitarbeitenden der Gesundheitsbehörde durchs ganze Land gereist – mit erschreckendem Resultat: Jede fünfte Probe wies Bestandteile des Virus auf.
Die Untersuchung folgte aufgrund der Entdeckung des Vogelgrippevirus A (H5N1) bei Milchkühen in den USA. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt deshalb, pasteurisierte statt rohe Milchprodukte zu konsumieren.
Zuvor war in Texas ein Mann positiv auf das Virus getestet worden, der auf einer Rinderfarm arbeitete. Wie die Übertragung genau stattfand, werde noch untersucht, sagte Wenqing Zhang, Leiterin des WHO-Influenza-Programms. Es sei der erste bekannte Fall einer Übertragung von einer Kuh auf einen Menschen.
Erhitzte Milch und Milchprodukte sind unbedenklich, teilten die Experten der FDA mit. Das Virus würde durch das Pasteurisieren abgetötet werden. Auch in Milchpulver für Säuglinge sei kein Virus entdeckt worden.
Diese Frage ist noch nicht gelöst. Der WHO zufolge stecken sich Kühe wohl bei Wildvögeln an, womöglich durch Überreste von tödlich infizierten Vögeln oder über den Kot von infizierten Vögeln. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler schliessen eine Infektion von Kuh zu Kuh nicht aus. Wahrscheinlich sei aber eine Übertragung über nicht desinfizierte Melkgeräte.
Rinder würden Expertinnen und Experten zufolge nicht an einer H5N1-Infektion sterben.
Bislang wurde das Virus nur bei Milchkühen in den USA gefunden. Betroffen sind nach WHO-Angaben 29 Herden in acht Bundesstaaten. Es kann sein, dass das Virus von einer Herde durch zwischenstaatliche Viehherdentransporte auf Herden in anderen Bundesstaaten übertragen wurde. Denn Texas ist eine wichtige Zugvogelroute, die im Frühling von Hunderten Arten genutzt wird.
Analysen des Virus hätten gezeigt, dass es keine Änderungen aufweise, die es besser an Säugetiere anpasse, sagte Wenqing Zhang. «Bei den aktuellen Ausbrüchen wurden auch Übertragungen von Vögeln auf Kühe, von Kühen auf Kühe und von Kühen auf Vögel registriert, was darauf hindeutet, dass das Virus möglicherweise andere Übertragungswege gefunden hat, als wir bisher angenommen haben», so die Leiterin des WHO-Influenza-Programms.
Die Gefahr für Menschen schätzen US-Behörden wie auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) noch als gering ein. Bislang sind nur zwei Fälle bekannt, bei dem sich jemand womöglich bei infizierten Milchkühen angesteckt hat. Expertinnen und Experten zufolge würde der Erreger wohl nicht über die Atemwege, sondern über das Melken übertragen werden. Dennoch sollte der Ausbruch nicht unterschätzt werden. «Jetzt ist es an der Zeit, der Vogelgrippe einen Schritt voraus zu sein», sagten einige Experten gegenüber US-Medien.
(cst/rbu, mit Material der sda)