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Odysseus: USA stehen vor erster Mondlandung seit über 50 Jahren

epa01797778 A NASA handout photo dated 20 July 1969 showing Apollo 11 astronaut Edwin 'Buzz' Aldrin standing by the US flag planted on the surface of the moon. On 20 July 2009 the world mark ...
Das hier war die erste US-Mondlandung. Das Bild zeigt den Astronauten Edwin 'Buzz' Aldrin neben der US-Flagge bei der Mission Apollo 11, 21. Juli 1969.Bild: EPA

USA stehen vor erster Mondlandung seit über 50 Jahren

Erstmals seit mehr als 50 Jahren soll es am Donnerstag wieder eine US-Mondlandung geben. Eine Woche nach seinem Start soll dafür der Mondlander «Odysseus» des US-Privatunternehmens Intuitive Machines auf dem Erdtrabanten aufsetzen.
22.02.2024, 02:5322.02.2024, 02:53
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Nach zahlreichen gescheiterten Anläufen verschiedener Unternehmen will eine US-Firma am Donnerstag (ab 23.49 Uhr Schweizer Zeit) erneut die erste kommerzielle Mondlandung der Raumfahrtgeschichte versuchen. Klappt die Landung, dann wäre es auch die erste – wenn auch unbemannte – US-Mondlandung seit den «Apollo»-Missionen vor mehr als 50 Jahren.

Der Lander «Nova-C» des US-Unternehmens Intuitive Machines soll sanft in der südlichen Region des Erdtrabanten aufsetzen. Er trägt den Spitznamen «Odysseus». Der Lander ist etwa so gross wie eine altmodische britische Telefonzelle, hat Aluminium-Beine, wiegt rund 700 Kilogramm und kann etwa 130 Kilogramm Ladung mitnehmen. Einen grossen Teil davon hat die Nasa mit Forschungsgeräten und anderem belegt, den Rest haben sich vor allem kommerzielle Unternehmen für ihre Vorhaben gesichert. Zudem hat der US-Künstler Jeff Koons 125 Miniaturskulpturen aus rostfreiem Stahl mitgeschickt.

This image provided by Intuitive Machines shows its Odysseus lunar lander over the near side of the moon following lunar orbit insertion on Wednesday, Feb. 21, 2024. (Intuitive Machines via AP)
Die «Odysseus»-Mondlandefähre über der nahen Seite des Mondes nach dem Einsetzen in die Mondumlaufbahn am Mittwoch, 21. Februar 2024.Bild: keystone

«Nova-C» war vor einer Woche vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida gestartet. Transportmittel war eine «Falcon 9»-Rakete des Raumfahrtunternehmens SpaceX von Technologie-Milliardär Elon Musk. Nach dem Start informierte Intuitive Machines regelmässig über den «ausgezeichneten» Zustand von «Odysseus» und veröffentlichte Bilder.

Die Mission ist Teil des Programms «CLPS» (Commercial Lunar Payload Services) der Nasa. Mit diesem Programm will die US-Raumfahrtbehörde auf ihrem eigenen Weg zurück zum Mond vergleichsweise günstig und effizient so viel Wissen sammeln wie möglich, indem sie Verträge für Mondlandungen an private Firmen vergibt und mit diesen zusammenarbeitet. Insgesamt sind für das «CLPS»-Programm bis 2028 rund 2,6 Milliarden Dollar (etwa 2,4 Milliarden Euro) veranschlagt.

Intuitive Machines bekam für die «Nova-C»-Mission rund 77 Millionen Dollar. Das Unternehmen mit Sitz im texanischen Houston wurde 2013 unter anderem vom US-iranischen Unternehmer Kam Ghaffarian gegründet, der auch hinter der Firma Axiom Space steht, die gerade erst wieder mit einer kommerziellen Mission Raumfahrer zur Raumstation ISS schickte.

Mondlandungen gelten als technisch höchst anspruchsvoll und gehen häufig schief. Allein in diesem Jahr liefen schon zwei geplante Landungen anders als erhofft: Das US-Unternehmen Astrobotic mit Sitz in Pittsburgh schickte im Januar die «Peregrine»-Kapsel los – ebenfalls als Teil des «CLPS»-Programms der Nasa. Schon kurz nach dem Start gab es Probleme aufgrund einer Störung des Antriebssystems. Den Ingenieuren gelang zwar zeitweilig eine Stabilisierung der Kapsel, das Ziel einer Mondlandung musste aber aufgegeben werden. Wenige Tage später verglühte «Peregrine» in der Erdatmosphäre.

Kurz darauf setzte der Lander «SLIM» (Smart Lander for Investigating Moon) der japanischen Raumfahrtbehörde Jaxa zwar sanft auf dem Mond auf, hatte allerdings zunächst Probleme mit der Energieversorgung. Erst nach tagelangem Stromausfall konnte «SLIM» dann doch noch in Betrieb gehen. Damit ist Japan – nach den USA, Russland, China und Indien – das fünfte Land, das erfolgreich unbemannt auf dem Mond gelandet ist. Im April vergangenen Jahres war eine japanische Firma mit einer ähnlichen Mission gescheitert. (sda/dpa)

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50 Kommentare
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    Der Prinz, der die Abkürzung nahm
    Prinz Philip, der Ehemann der Queen und der Vater des heutigen Königs von England, war immer mal wieder in der Schweiz, viel häufiger als seine Frau. 1981 zum Beispiel nahm er an der Vierspänner-Europameisterschaft in Zug teil. Dabei brachte er die Jury in eine heikle Situation.

    Prinz Philip, der Duke of Edinburgh, wurde weltbekannt als der Gatte von Queen Elizabeth II. und als Vater des heutigen Königs Charles III. Er hielt in seiner Rolle 5496 Ansprachen, nahm 22'219 Termine wahr und unternahm 637 Auslandsreisen, wie man im englischen Königshaus peinlich genau mitgezählt hat.

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