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Der Mond schrumpft und das hat Folgen für geplante Weltraummissionen

Der Mond umkreist die Erde in 27 Tagen, 7 Stunden und 43,7 Minuten.
Der Mond umkreist die Erde in 27 Tagen, 7 Stunden und 43,7 Minuten.BILD: UNSPLASH

Der Mond schrumpft und das hat Folgen für geplante Weltraummissionen

Stundenlange Beben und gewaltige Felsstürze – der Mond schrumpft und das hat Folgen. Besonders am Südpol des Mondes kommt es immer wieder zu Erschütterungen. Diese Beobachtungen könnten weitreichende Auswirkungen auf zukünftige Mondmissionen haben.
30.01.2024, 20:1830.01.2024, 22:01
Julia Neukomm
Julia Neukomm
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Ja, du hast richtig gelesen: Der Mond schrumpft – wenn auch nur sehr, sehr langsam. Das hat 2019 bereits eine Analyse von Mond-Aufnahmen der amerikanischen Raumfahrtbehörde NASA belegt. Innerhalb von 100 Millionen Jahren hat der Erdtrabant 45 Meter seines Umfangs verloren. Mit blossem Auge ist diese Veränderung zwar nicht zu erkennen, dennoch hat sie Auswirkungen auf künftige Mondlandungen. Eine neue Studie, die im Fachmagazin Planetary Science Journal veröffentlicht wurde, schafft dazu neue Erkenntnisse. Hier erfährst du welche.

Deshalb schrumpft der Mond

Natürlich schrumpft der Mond nicht einfach aus einer Laune heraus: Die Temperatur des Mondes war bei der Entstehung vor knapp 4,5 Milliarden Jahren noch deutlich höher. Grund für das Schrumpfen ist der Kern des Mondes, welcher sich stetig abkühlt, wodurch der Himmelskörper «zusammenschrumpelt». Fast wie eine Weintraube, die langsam zu einer Rosine wird. Dabei entstehen unter anderem Falten in der Oberfläche. Im Gegensatz zur Weintraube ist die Mondoberfläche fest und bricht, sodass es zu Verschiebungen der tektonischen Platten kommen kann. Durch das Schrumpfen des Mondes und die dadurch entstehenden «Falten», kommt es dort immer wieder zu heftigen Mondbeben.

Falten auf Mond
Diese markante lappige Schubverwerfung auf dem Mond ist eine von Tausenden, die auf Bildern der Lunar Reconnaissance Orbiter Camera (LROC) entdeckt wurden.Bild: NASA

Flache Mondbeben

Bereits die Astronauten der Apollo-Missionen in den 1960er- und 1970er-Jahren konnten solche Mondbeben messen. Sie gingen davon aus, dass die Beben nur selten an der Oberfläche passieren, sondern tief unter dem Mondstaub. Neue Entdeckungen zeigen aber, dass Mondbeben in der Nähe der Mondoberfläche auftreten, nur etwa hundert Kilometer unter der Kruste.

Die neue Studie der University of Maryland und des Center for Earth and Planetary Studies zeigt, dass zukünftige Landungen besonders auf dem Südpol des Mondes gefährlich werden könnten. In dieser Region ist Wissenschaftler/-innen auch die Schrumpfung aufgefallen. Die Forscherinnen und Forscher haben dort die gebogenen Steilstufen (mögliche Schrumpfungsfalten) auf der Mondkruste untersucht. Diese Steilstufen wären bis zu 150 Meter hoch und würden zu den jüngsten Landschaftsformen des Mondes gehören, so die Forschenden.

Bild
Quelle: NASA
«Unsere Modellierung deutet darauf hin, dass flache Mondbeben starke Bodenerschütterungen in der Südpolregion hervorrufen können.»
Thomas R. Walters
Hauptautor der Studie

Während Erdbeben auf der Erde in der Regel nur wenige Sekunden oder Minuten andauern, können flache Mondbeben über Stunden oder gar einen ganzen Tag anhalten. Diese Erschütterungen könnten rein theoretisch ganze menschliche Siedlungen auf dem Mond zerstören.

Zukünftige Mondmissionen

Die künftigen Mondlandungen und Mondstationen sind durch solche Mondbeben doppelt gefährdet. Zum einen wegen der oft langen und extrem starken Erschütterungen und zum anderen aber auch wegen der Bodenrutsch-Gefahr und den Felsstürzen, die sich an steilen Kraterrändern durch solche Beben lösen könnten.

Achtung Rutsch-Gefahr!

Das Bild zeigt die vorhergesagten Gebiete mit instabilen Oberflächenhängen in der Südpolarregion. Die blauen Punkte sind Gebiete mit den am wenigsten instabilen Hängen, die grünen Punkte sind mässig i ...
Das Bild zeigt die vorhergesagten Gebiete mit instabilen Oberflächenhängen in der Südpolarregion. Die blauen Punkte sind Gebiete mit den am wenigsten instabilen Hängen, die grünen Punkte sind mässig instabile Hänge und die roten Punkte sind die instabilsten Hänge.Bild: NASA

Seit den 1970er-Jahren gab es keine bemannte Mondlandung mehr. Die Nasa-Mission «Artemis 3», die erst kürzlich auf das Jahr 2026 verschoben wurde, soll erstmals wieder Menschen auf den Mond befördern. Doch das ist nicht die einzige geplante Mondmission: In Zukunft sind verschiedene Forschungsstationen auf dem Mond geplant. Unter anderem die Station Mondorbit («Gateway»).

«Je näher der Starttermin für die ‹Artemis›-Mission mit Besatzung rückt, desto wichtiger ist es, unsere Astronauten, unsere Ausrüstung und unsere Infrastruktur so sicher wie möglich zu machen.»
Dr. Nicholas Schmerr, University of Maryland

Nach heutigem Stand will die NASA die geplante Mission «Artemis 3» trotz der Gefahren durchführen. Bis 2026 wollen die Forscherinnen und Forscher weitere Untersuchungen mit Messstationen vornehmen, um das Risiko weitestgehend zu minimieren. Wegen vermuteter Eisvorkommen und anderen potenziell nützlichen Rohstoffen in der Südpolregion ist die Mission «Artemis 3» von besonderem Interesse. Die Forscherinnen und Forscher erhoffen sich zudem neue Erkenntnisse für die Errichtung von zukünftigen Mondstationen.

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47 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Thompf
30.01.2024 23:43registriert August 2021
Die Erde schrumpft bekanntlich ja auch. Früher als Kugel war sie ja noch relativ gross, aber jetzt ist sie nur noch eine Scheibe.
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Garp
30.01.2024 22:04registriert August 2018
Wir schrumpfen ja auch mit dem Alter 😄
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tja
30.01.2024 22:50registriert Dezember 2018
Ja was jetzt, da hat manch einer in den 90ern Ein Grundstückchen auf dem Mond ergattert und jetzt wollt ihr uns erzählen, das soll ne Fehlinvestition gewesen sein?
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Die P: Endlich wieder guter Hip-Hop aus Deutschland

Ich erinnere mich noch genau an ein Erlebnis vor ca. 25 Jahren. Per Zufall zappte ich in den Film «Fallen Angels» von Wong Kar-Wai hinein. Jesus Maria – es war wie ein Erwachen: Die Kameraführung, die Einstellungen, die Regie, die SchauspielerInnen, die Story … alles neu, alles anders, alles fremd.

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