International
Wissen

Die russische Stadt Wolgograd wird wieder zu Stalingrad – aber nur kurz

Sowjetische Truppen Stalingrad
Sowjetische Truppen bei einem Vorstoss im Zweiten Weltkrieg in Stalingrad.Bild: Wikimedia

Die russische Stadt Wolgograd wird wieder zu Stalingrad – aber nur kurz

Anlass ist das 80. Jubiläum der Schlacht im Zweiten Weltkrieg.
19.11.2022, 15:0419.11.2022, 16:04
Mehr «International»

Die Millionenstadt Wolgograd erhält den Namen Stalingrad zurück – zumindest für einen Tag, zum Jubiläum des Beginns der russischen Stalingrad-Offensive. «In der Heldenstadt haben die Feierlichkeiten zum 80. Jahrestag des Beginns der Zerschlagung der faschistischen Streitkräfte vor Stalingrad begonnen», teilte die Stadtverwaltung am Samstag mit.

Unter anderem wurden in dem Zusammenhang in der Nacht die Ortseingangsschilder getauscht. Auf den Schildern ist der alte Name Stalingrad zu lesen, den die Stadt zwischen 1925 und 1961 trug. Am Sonntag würden die Schilder wieder zurückgetauscht, teilte die Stadtverwaltung mit.

Kriegsentscheidende Niederlage für die Nazis

Die Schlacht von Stalingrad gilt als eine der schwersten und kriegsentscheidenden Niederlagen der deutschen Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg. Nach der Niederlage vor Moskau im Winter 1941 startete die Wehrmacht 1942 eine neue Sommeroffensive, in der sie bis nach Stalingrad an der Wolga vordrang.

In den erbitterten Kämpfen wurde die Stadt beinahe vollständig zerstört, trotzdem gelang es den Faschisten nie, sie vollständig einzunehmen. Am 19. November 1942 begann der Gegenangriff der Roten Armee, im Zuge dessen wurde die 6. Armee der deutschen Wehrmacht eingekesselt. Am 2. Februar 1943 gingen die letzten Einheiten der Deutschen in Kriegsgefangenschaft.

Im Jahr 2013, zum 70. Jahrestag der deutschen Kapitulation vor Stalingrad, erhielt die Stadt erstmals für einen Tag ihren Namen aus Kriegszeiten zurück. Das Stadtparlament hat seitdem insgesamt neun Tage im Jahr bestimmt, an denen Wolgograd Stalingrad heissen soll.

Neben dem Beginn und dem Ende der sowjetischen Offensive vor Stalingrad werden auch andere kriegsentscheidende oder für das russische Militär wichtige Daten mit der symbolischen Umbenennung begangen.

(dsc/sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das waren die Schweizer Bunker im Zweiten Weltkrieg
1 / 26
Das waren die Schweizer Bunker im Zweiten Weltkrieg
Das Schweizerkreuz auf dem 10,5-Zentimeter-Rohr einer Artillerie bei Faulensee BE: Tausende Bunker sollten Angreifern der Eidgenossen Widerstand leisten. Das Fort von Faulensee war von 1943 bis 1993 im Dienst – heute ist das Reduit ...
quelle: x90184 / arnd wiegmann
Auf Facebook teilenAuf X teilen
So trinkt man wie Winston Churchill
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
3 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
stormcloud
19.11.2022 18:06registriert Juni 2021
Da hätte Putin etwas aus Stalingrad lernen können:

Das größenwahnsinnige Diktatoren so richtig auf die Mütze kriegen können, wenn die Heimat bedroht ist und die Verteidiger genug von den Gräueltaten haben...
342
Melden
Zum Kommentar
3
    Mossad als Israels Geheimwaffe: Die grössten Einsätze des Geheimdienstes
    Für Israels Angriff hat der Auslandsgeheimdienst wichtige Vorarbeit geleistet. Der Einsatz der Agenten mitten im Iran ist nur der letzte in einer langen Serie erfolgreicher und misslungener Aktionen.

    Den Grossangriff Israels gegen den Iran haben Berichten zufolge Agenten des Auslandsgeheimdienstes Mossad unterstützt und vorbereitet. Dabei sollen sie tief im Inneren des Irans im Einsatz gewesen sein. Unter anderem platzierten und bedienten sie Präzisionswaffen und Drohnen mitten im Feindesland, um Luftabwehrstellungen und Raketensilos zu zerstören. Folglich hatten Israels Kampfjets freie Hand, Kommandobunker der iranischen Militärführung und Atomanlagen zu bombardieren. Die jüngste Aktion reiht sich ein in etliche spektakuläre Einsätze des israelischen Auslandsgeheimdienstes.

    Zur Story