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Unheimliche Geräusche aus der Starliner-Raumkapsel – Ursache ist erkannt

In this photo provided by NASA, Boeing's Starliner spacecraft is docked to the Harmony module of the International Space Station on July 3, 2024, seen from a window on the SpaceX Dragon Endeavour ...
Die Starliner-Raumkapsel ist seit dem 6. Juni an der Internationalen Raumstation ISS angedockt. Bild: keystone

Unheimliche Geräusche aus der Starliner-Raumkapsel – «fast wie ein Sonar-Ping»

03.09.2024, 19:55
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Am 6. Juni dockte das «Starliner»-Raumschiff mit zwei Astronauten an Bord an der Internationalen Raumstation ISS an; die Mission sollte rund eine Woche dauern. Jetzt, fast drei Monate später, umkreist der Starliner immer noch mit der ISS die Erde und die Astronautin Suni Williams und ihr Kollege Barry «Butch» Wilmore sitzen auf der ISS fest.

Die technischen Probleme des vom Luft- und Raumfahrtkonzern Boeing entwickelten Starliners konnten bisher nicht vollständig ausgeräumt werden; die Kapsel wird daher voraussichtlich in der Nacht von Freitag auf Samstag unbemannt zur Erde zurückkehren, während Williams und Wilmore noch bis Februar auf der ISS ausharren müssen. Dann sollen sie mit dem Raumschiff «Dragon» des Boeing-Konkurrenten SpaceX zur Erde zurückkehren.

Unheimliche Klopfgeräusche

Nicht genug damit – nun machten auch noch mysteriöse klopfende Geräusche aus den Lautsprechern des krisengeplagten Raumschiffs die NASA-Ingenieure nervös. Wilmore informierte die Mission Control der NASA am 31. August über die unerklärlichen Töne aus dem Inneren der angedockten Kapsel, die über Lautsprecher mit der ISS verbunden ist: «Ich habe eine Frage zu Starliner: Aus dem Lautsprecher kommt ein seltsames Geräusch ... Ich weiss nicht, was es verursacht.»

In this photo provided by NASA, astronauts Butch Wilmore, left, and Suni Williams inspect safety hardware aboard the International Space Station on Aug. 9, 2024. (NASA via AP)
Astronaut Wilmore vernahm ein seltsames Geräusch aus dem Starliner. Hier kontrolliert er am 9. August mit Kollegin Williams Sicherheits-Hardware der ISS. Bild: keystone

Wilmore hielt dann sein Mikrofon an den Lautsprecher, damit die Bodenstation das Geräusch ebenfalls hören konnte. Dort beschrieb man es als «fast wie ein Sonar-Ping». Solche Pings werden von Schiffen und U-Booten verwendet, um Objekte unter Wasser mittels Schall zu orten.

Das Gespräch zwischen Wilmore und der Mission Control zeichnete der Meteorologe Rob Dale als Audioclip auf und teilte es im Nasa-Spaceflight-Forum. Darin ist nach etwa 45 Sekunden ein regelmässiges Klopfgeräusch zu hören – als schlüge jemand mit einem Hammer gegen eine Metallwand.

Die Klopfgeräusche sind ab ca. 45 Sekunden Laufzeit zu hören. Video: YouTube/The Launch Pad

Rückkopplung in der Audiokonfiguration

Fans von Science-Fiction-Filmen dürften sich etwa an «Contact» (1997) erinnert fühlen, in dem Ausseriridische ein Signal an die Erde schicken, das dem Klopfgeräusch auf der ISS ähnelt. Die Erklärung dürfte wesentlich banaler sein: Wahrscheinlich handelte es sich um eine akustische Feedback-Schleife, wie etwa das Tech-Magazin «Ars Technica» vermutet. Denn die Töne stammten aus dem Lautsprecher des Starliners und nicht aus dessen physischen Strukturen. Ars Technica weist darauf hin, dass die Kapsel auf dem Weg zu ISS Radiosignale für die Kommunikation mit der Raumstation nutzte, aber seit dem Andocken eine feste Audioverbindung besteht.

Inzwischen hat auch die NASA in einer Mail bestätigt, dass es sich um eine Rückkopplung in der komplexen Audiokonfiguration zwischen dem Starliner und der ISS handelte:

NASA-Statement zum Geräusch des Starliner-Raumschiffs
https://x.com/jeff_foust/status/1830612976115806221?s=46&t=VT5Xr0mJVoTERiTWQVQktg
Ein pulsierendes Geräusch aus einem Lautsprecher in Boeings Starliner-Raumschiff, das der NASA-Astronaut Butch Wilmore an Bord der Internationalen Raumstation hörte, hat aufgehört. Die Rückkopplung aus dem Lautsprecher war das Ergebnis einer Audiokonfiguration zwischen der Raumstation und Starliner. Das Audiosystem der Raumstation ist komplex, da mehrere Raumfahrzeuge und Module miteinander verbunden sind, und es kommt häufig zu Störungen und Rückkopplungen. Die Besatzung wird gebeten, sich mit der Mission Control in Verbindung zu setzen, wenn sie Geräusche hört, die aus dem Kommunikationssystem stammen. Die Rückkopplung des Lautsprechers, von der Wilmore berichtete, hat keine technischen Auswirkungen auf die Besatzung, den Starliner oder den Betrieb der Station, einschliesslich des Abkoppelns des Starliners von der Station ohne Besatzung frühestens am Freitag, dem 6. September.Bild: X/Jeff Foust

Unbemannter Rückflug

Der Rückflug der Starliner-Raumkapsel, der nach wie vor für den 6. September geplant ist, wird unbemannt erfolgen, weil die NASA einen bemannten Flug für zu riskant einstuft. Die Techniker konnten die Probleme mit den Triebwerken, die bereits beim Andocken an die Raumstation zutage getreten waren, nicht lösen. Zudem waren während des Hinflugs mehrere Heliumlecks aufgetreten. Die Schubdüsen werden zum präzisen Manövrieren benötigt, was besonders beim Wiedereintritt in die Atmosphäre extrem wichtig ist, da dieser in einem bestimmten Winkel erfolgen muss.

Wenn der Starliner wie geplant von der ISS abdockt, wird die Kapsel nach dem Eintritt in die Erdatmosphäre am 7. September um 00.03 Uhr nachts auf dem White Sands Space Harbor in New Mexico landen. Der Flug wird dabei autonom erfolgen, doch die Bodenteams im Starliner Mission Control (Houston) und im Boeing Mission Control Center (Florida) können den Starliner zur Not auch fernsteuern.

Reduzierte SpaceX-Crew-9-Mission

Frühestens am 24. September wird dann die SpaceX-Crew-9-Mission zur ISS aufbrechen, die den Boeing-Starliner auf der ISS ersetzen soll. Allerdings wird deren Crew nicht wie sonst vier Astronauten umfassen, sondern nur zwei, damit es beim Rückflug im Februar 2025 genügend Platz auf der Dragon-Raumkapsel für Williams und Wilmore hat.

Ende August gab die NASA daher bekannt, dass die zwei Astronautinnen Zena Cardman und Stephanie Wilson nicht mehr Teil der SpaceX-Crew-9-Mission sind; sie sollen jedoch bei künftigen Missionen berücksichtigt werden. (dhr)

Wunderschöne Aufnahmen des Polarlichts von der ISS

Video: srf/Roberto Krone
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Die Internationale Raumstation ISS
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Die Internationale Raumstation ISS
Blick auf die Internationale Raumstation ISS.
quelle: epa/nasa tv file / nasa tv / handout
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Kosmonauten untersuchen mysteriöses Loch bei ISS
Video: srf
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54 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Bert Stein
03.09.2024 23:58registriert November 2020
Zählt Boeing die Techniker, die diese Kisten montieren, nach der Schicht durch?
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giandalf the grey
03.09.2024 21:58registriert August 2015
Aliens.
251
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just sayin
03.09.2024 23:23registriert Mai 2019
ich denke das ganze wird in gewissen medien zu drastisch aufgeblasen und spektakulär ausgeschlachtet.

die iss ist recht gross, sie sind nicht alleine, haben genügend sauerstoff, wasser und nahrung (jede nation bringt essen nach ihrem geschmack mit😋) und auch reichlich zeitvertreib mit unterhalt und verschiedensten experimenten.

ich bezweifle, dass die astronauten „ausharren“ müssen.
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