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Russland bettelt bei Kasachstan um Treibstoff

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Der Blick in die Bücher verheisst für Putins Benzinreserven wohl nichts Gutes.Bild: keystone

Russland bettelt bei Kasachstan um Treibstoff: Geht Putin das Benzin aus?

10.04.2024, 10:0210.04.2024, 12:24
Anne-Kathrin Hamilton /
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Die Ukraine greift dort an, wo es Russland offenbar am meisten schmerzt. Man könnte wohl sagen, die Achillesferse des Landes: seine Ölanlagen. Es ist kein Geheimnis, dass Russlands Wirtschaft an den Einnahmen aus Öl und Gas hängt. Genau diesen Sektor attackiert das ukrainische Militär.

Das Ziel: Russland ökonomisch schwächen und damit auch militärisch. Denn ohne intakte Ölanlagen fehlt unter anderem der nötige Treibstoffnachschub für die russische Invasion in der Ukraine.

Mit gezielten Drohnenattacken löste die Ukraine etwa im März mehrere Brände in Raffinerien und Fabriken rund um Moskau und St. Petersburg aus. Eine Strategie, die offenbar aufgeht.

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Kasachstans Präsident Kassym-Jomart Tokajew ist eigentlich ein enger Verbündeter von Wladimir Putin. Jetzt soll er Russland aushelfen, obwohl das Land die Ukraine-Invasion nicht gutheisst.Bild: keystone

Russland befürchtet offenbar Engpässe bei Treibstoffversorgung

Die Drohnenangriffe auf russische Raffinerien zeigen ihre Wirkung. Ende März sollen rund 14 Prozent der russischen Primärölraffinerien ausser Betrieb gewesen sein, berichtet das Nachrichtenportal Newsbase. Nach Angaben der russischen Behörden sei die Lage angeblich stabil auf dem inländischen Kraftstoffmarkt und es sind ausreichende Vorräte vorhanden.

Dennoch bittet Russland den Nachbarstaat Kasachstan um Hilfe – für den Notfall.

Demnach soll Kasachstan mit 100'000 Tonnen Benzin Russland im Fall von Engpässen aushelfen. Das erklären Quellen am 8. April gegenüber Reuters. Dabei gehört Russland zu den grössten Exporteuren von Benzin und jetzt muss es beim zentralasiatischen Land anpumpen?

«Die jüngsten russischen Bemühungen, Benzin aus Belarus und Kasachstan zu importieren, deuten darauf hin, dass Russland nach den ukrainischen Angriffen auf russische Ölraffinerien wahrscheinlich zunehmend um die unmittelbare inländische Versorgung mit destillierten Erdölprodukten besorgt ist», schreibt das Institute for the Study of War (ISW) in einer Mitteilung vom 8. April.

Das derzeitige Hochwasser in Russland durch Starkregen und Schneeschmelzen giesst zusätzlich Öl ins Feuer.

Überschwemmung in Russland setzt Ölraffinerie in Orsk ausser Betrieb

Neben den Drohnenangriffen verschärfen diese weitreichenden Überschwemmungen nämlich das Problem. So haben die Wassermassen in der vergangenen Woche dazu geführt, dass etwa die Ölraffinerie Orsk im russischen Ural ihre Produktion einstellen musste.

Der Kreml reagierte bereits auf die zunehmenden Drohnenangriffe auf Raffinerien in den vergangenen drei Monaten – und zwar mit einer drastischen Massnahme. Die Regierung verhängte laut Reuters ab dem 1. März ein sechsmonatiges Ausfuhrverbot für Kraftstoff. Dieses Verbot gelte aber nicht für Lieferungen an andere Länder innerhalb der Eurasischen Wirtschaftsunion, einschliesslich Kasachstan – sollte sich die Lage in Russland nicht verschlechtern.

Denn dann könne das Verbot auf weitere Märkte ausgedehnt werden, heisst es.

Brisant: Auch Kasachstan ist von den Überschwemmungen betroffen und hat laut Newsbase seine Treibstoffexporte bis Ende dieses Jahres gestoppt. Dennoch soll es laut einer der ungenannten Quellen von Reuters bereits eine Vereinbarung zwischen den beiden Ländern geben, die es Russland erlaubt, die kasachischen Benzinreserven in einer nicht näher spezifizierten Menge mitzunutzen.

Dem ISW zufolge streitet der Berater des kasachischen Energieministers Shyngys Ilyasov jedoch ab, dass das kasachische Energieministerium derartige Anfragen von Russland erhalten habe.

Dennoch wird die Ukraine wohl weiterhin auf die billigen Drohnen in Massenproduktion setzen und ihre Angriffe auf russische Öleinrichtungen fortsetzen.

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110 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Tanuki
10.04.2024 10:02registriert März 2014
Jedes Land, welches Russland unterstützt sollte ebenfalls auf eine Sanktionsliste kommen (inkl. China und Indien). Russland soll einen hohen Preis für ihr Verbrechen bezahlen.
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Thomas Melone
10.04.2024 09:59registriert Mai 2014
Die Weltwoche könnte ja einen Spendenaufruf machen.
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schoeggeli
10.04.2024 10:24registriert März 2023
Dann wäre jetzt ein guter Zeitpunkt endlich den russischen Rohstoffhandel via Schweiz zu beenden und Putin den verdienten Todesstoss zu geben. Für die Ukraine, für Frieden in Europa.
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