Betrug, Analplugs und Sexsucht: Lily Allen macht «Stranger Things»-Star heftige Vorwürfe
Dass Lily Allen in ihren Musiktexten kein Blatt vor den Mund nimmt, hat sie bereits mit ihren Hits «Fuck You» oder «Hard Out Here (for a Bitch)» in den 2010ern bewiesen. Mit ihrer neuesten Veröffentlichung «West End Girl» setzt sie aber noch einen darauf und geht in 14 Songs detailliert auf die Scheidung von ihrem Ex-Mann David Harbour (bekannt als Jim Hopper aus «Stranger Things») ein. Dabei verrät sie Einzelheiten, die der Schauspieler wahrscheinlich lieber geheim behalten hätte.
Ein Deepdive in das neue Album und dessen Bedeutung:
Die Vorgeschichte
«Ich habe das Album im Dezember 2024 geschrieben, um zu verarbeiten, was in meinem Leben passierte», meinte Lily Allen gegenüber The Circle zu ihrem neuesten Werk.
Wenn man die Britin bereits länger verfolgt, weiss man, was im Dezember 2024 geschehen ist: Lily Allen trennte sich von ihrem Ehemann David Harbour, mit dem sie vier Jahre verheiratet war. Bereits damals sprach die Musikerin davon, dass sie betrogen wurde. Spekulieren, von wem das neue Album handelt, müssen die Fans also nicht. Laut des deutschen Musik-Magazins habe ihre psychische Gesundheit während der Arbeit am Album so sehr gelitten, dass sie sich erstmals in eine stationäre Einrichtung einweisen musste.
Die Songs und ihre Bedeutung
Die Gründe für ihren psychischen Zustand legt sie in «West End Girl» offen dar. Im ersten Track des Albums – mit dem gleichen Namen – spricht sie darüber, wie sie und Harbour sich in New York ein Haus kauften und ihr Leben einrichteten. Dann bekam sie jedoch eine Rolle in einem Londoner Theater angeboten, weshalb sie eine längere Zeit in London arbeitete. Im Hintergrund des Songs spricht sie ein Telefonat nach, in dem klar wird, dass Harbour sie wegen der Distanz zwischen London und New York übers Handy um eine offene Ehe bat.
Offene Ehe mit Regeln
Im zweiten Song «Ruminating» zeigt sie klar auf, was dieser Vorschlag mit ihr machte. Zeilen wie «Ich stelle mir sie nackt über dir vor, du gehörst doch mir» und «Ich bin keine hasserfüllte Person, aber du machst, dass ich sie hasse» zeigen, was die Öffnung einer Beziehung mit dem Menschen machen kann, der es nicht vorgeschlagen hat.
Der bisher meistdiskutierte Track des Albums trägt den Namen «Madeline». Darin wird klar, dass sich Allen aus Angst, ihren Ehemann zu verlieren, auf die offene Ehe eingelassen hat. Jedoch mit klaren Regeln: 1. Die Affären mussten diskret und in Hotels sein, 2. dabei mussten Zahlungen im Spiel sein, was eine Anspielung auf Sexarbeiterinnen und Sexarbeiter ist und 3. es musste mit fremden Menschen sein, zu denen man keine emotionale Bindung hatte.
Die Zeile «Aber du bist keine Fremde, Madeline» zeigte dann im gleichen Song, dass sich Harbour eben nicht an diese Abmachungen hielt – und verrät auch gleich den Namen der Frau, mit der er sich nicht an diese Abmachungen hielt. Laut Gerüchten und Anspielungen in anderen Songs soll es sich bei Madeline um eine Mitarbeiterin von Harbour handeln – also keine Fremde – zu der er sehr wohl eine emotionale Bindung hatte und sie ausserhalb von Hotels traf. Dies ist bisher jedoch nicht bestätigt.
«Ich habe in unserer Wohnung Analplugs mit Gleitgel gefunden»
In «Pussy Palace» spricht sie dann darüber, wie sie herausgefunden hat, dass ihr Ehemann sie trotz der offenen Ehe betrügt. Die Melodie zu Beginn ist dabei das Intro von «Stranger Things». Sie schreibt: «Ich habe in unserer Wohnung Sextoys und Analplugs mit Gleitgel gefunden. Briefe von Frauen mit Liebeskummer.» Weiter meint sie, dass sie dadurch realisiert habe, dass ihr Mann ein Sexsüchtiger sei. Im Refrain heisst es dann: «Ich dachte das [ihre gemeinsame Wohnung in New York] wäre deine Männerhöhle, ich habe nicht realisiert, dass es dein Pussy Palast ist.»
In den weiteren Tracks des Albums spricht die Musikerin darüber, was die Öffnung ihrer Ehe mit ihr gemacht hat und wie es ist, mit 40 wieder Single zu sein. In «Nonmonogamummy» reflektiert sie, wie fest sie versuchte «eine offene, moderne Ehefrau» zu sein, um ihren Ehemann nicht zu verlieren. Dass sie nie jemand anderen wollte, aber jetzt auf Tinder und Hinge unterwegs ist, weil ihr Ehemann das so will. In «Dallas Major» denkt sie dann über ein Facelift nach, weil «Wer möchte denn eine 40-jährige geschiedene Frau mit zwei Teenagern?»
«Du bist ein kleiner Junge, der nach seiner Mama schreit»
Trotz des ganzen Schmerzes findet Allen in den letzten beiden Songs einen gewissen Frieden mit der Situation. In «Let You W/In» kommt sie zum Schluss, dass sie nie Empathie von ihrem Ex-Partner bekommen wird und darum mit erhobenem Haupt gehen kann. Sie sieht in «Fruityloop» ein, dass er «nur ein kleiner Junge ist, der nach seiner Mama schreit» und es nicht ihre Schuld ist, dass er sich nicht binden kann. Das Album endet dann mit den Worten «Es [die Scheidung] liegt nicht an mir, sondern an dir.»
Die Reaktionen
Lily Allen hat viele Fans, aber auch viele Kritikerinnen und Kritiker. Beim neusten Werk der Sängerin scheinen sich jedoch alle einig zu sein: «West End Girl» ist das Album des Monats. So regnet es Lob für die lyrische Arbeit der Musikerin und auf Social Media liest man Kommentare wie: «Ich mochte Lily Allen nie wirklich, aber dieses Album ist ein Kunstwerk» oder «David Harbour hat ein lyrisches Genie betrogen und gedacht, er kommt ungeschoren davon.»
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Trotzdem weisen auch viele daraufhin, dass auch Allen keine unbefleckte Weste hat. So gab es nach ihrer Scheidung von ihrem ersten Ehemann Sam Cooper Gerüchte, dass sie ihn betrogen haben soll. Zudem soll sie Zoë Kravitz einmal geküsst haben, ohne dass sie es wollte.
David Harbour hat sich bisher nicht zum Album seiner Ex-Frau geäussert. Das Erscheinungsdatum des Werkes scheint aber kein Zufall zu sein. So startet Ende November die langersehnte 5. Staffel von «Stranger Things» in dem Harbour eine wichtige Rolle spielt. Dazu beginnen in den nächsten Wochen die Medieninterviews, was für den Schauspieler wahrscheinlich einige unangenehme Fragen zu den Vorwürfen bedeutet.
