Frauen sind wie Hosen, man muss viele probieren, bis eine passt
Leute, kommen wir doch heute ohne grosse Umschweife direkt zum Kernproblem: Danilo will sich in der Nacht der Rosen auf drei Dinge verlassen – sein «Buuchgfühl», seine «Frauekenntnis» und seinen «Inschtinkt». Sie sollen ihm den Weg weisen, welche Kandidatinnen er behalten und welche er entsorgen soll. Hmmmm ..., was ist schon wieder der Unterschied zwischen Bauchgefühl und Instinkt? Keiner, genau. Kommt dazu, dass sich seine Frauenkenntnisse ebenfalls auf ein Bauchgefühl reduzieren.
Das Bauchgefühl signalisiert ihm nämlich zuverlässig, dass stille, zurückhaltende Frauen schwierige Frauen sein müssen. Oder langweilige Frauen. Auf jeden Fall Frauen, die weder «Gas» noch die Steigerung davon, also «Vollgas», geben.
Letzte Woche hat er bereits die Kandidatin mit dem Slogan «Stille Wasser sind tief. Und schmutzig» ziehen lassen, jetzt spediert er die herzige Laura mit ihrem von ihm geteilten Faible für Animé & Manga nach Hause, sie verliert ihre Chance auf eine Rose im Zweikampf mit der neu hinzugekommen Krawallkanone Coco und deren Brüsten Rita & Ora.
Ja, so heissen heute Brüste. Hans & Franz (Heidi Klum) oder Rita & Ora. Und gewiss gibts irgendwo noch ein Paar namens Coco & Chanel, was ja auch überaus beliebt ist, um Katzen- und Hundepaare zu taufen. Und eure so? Antoine & Bobo? Heidi & Klara? Apropos: Kandidatin Nica muss zum Arzt, es gibt eine Komplikation mit ihren Implantaten, zum Glück nichts Schlimmeres. Aber wie sind wir jetzt vom Bauch- zum Brustgefühl gekommen? Wie verkommen ist das denn? Und war es wirklich das, womit ich euch in diese Folge einführen wollte? Nein, natürlich nicht!
Es geht heute nämlich um eine ganz grundsätzliche Frage: Wie viele Frauen sind zu viele Frauen? Das Problem ist ja, dass Danilo keine Reality-TV-Jungfrau ist. Dass er vorher schon ziemlich viel Beziehungs-TV gemacht hat und dort immer ziemlich weit gekommen ist. Mal mit nur einer Frau wie in der «Bachelorette», mal mit einigen, konnte man seinen Paarungsversuchen am TV zuschauen.
Was nicht wenige der aktuellen «Bachelor»-Kandidatinnen über die Jahre gemacht haben, von irgendwoher muss der Lebenstraum «‹Bachelor›-Kandidatin» ja kommen, oder wie die jungen Frauen in «Germany's Next Tompodel» immer sagen: «Ich schaue die Sendung seit meiner Kindheit, das ist mein absoluter Traum!» Man muss das nicht verstehen. Aber wo wäre das Fernsehen ohne derartige Träume? Na? Wäre es etwa still und langweilig und gäbe kein Gas?
Kandidatin Cati stört es sehr, dass Danilo schon mit so vielen anderen Ladys herumgemacht hat. Sie hat sich nämlich mit dem ganzen Vollgas ihrer 22 Jahre ein wenig sehr in ihn verknallt oder redet sich das wenigstens ein. Und jetzt steht sie da und muss sich eingestehen, dass er doch schon ein ziemlich angetöpelter Mann ist. Wäre er aus Silber, so hätte er jetzt viele schwarze Flecken. Ist er aber nicht.
Er hat eine tröstlich pragmatische Erklärung für sie parat: Je mehr Frauen er ausprobiert hat, desto besser weiss er langsam, was er eigentlich will und braucht. Oder in unseren Worten: Frauen sind wie Hosen, man muss viele probieren, bis eine passt. Wahrscheinlich will und braucht er einfach noch ein paar TV-Shows mehr, aber das sagt er Cati nicht. Dafür erzählt er ihr die Geschichte von seinen Engeli-und-Tüüfeli-Tattoos: Mit denen redet er nämlich immer und entscheidet sich dann meistens für ein engelhaftes Benehmen. Aber nur meistens.
Worauf Cati ihrerseits auf teuflischen Angriff schaltet und ihn küsst oder sich küssen lässt, aber sie will immer noch keine weitere Ausprobierfrau sein, lieber will sie selbst auch viele Frauen küssen: «Ich küss nämlich au gärn Fraue, ich liebe Fraue», und überhaupt, beim ersten Date zu küssen, verstösst gegen ihre eigene Regel, aber jetzt tut sie es trotzdem, haaaach, und was ist schon wieder mit den Frauen, den von Danilo und den von Cati geküssten? Und dann lieben auch noch beide Hunde!
Es herrscht ein Chaos von Widersprüchen und anderen Sprüchen, aber hey, die zwei küssen sich und finden es super, obwohl Danilo Italiener ist und Cati Italiener grundsätzlich für «toxisch» hält, was für ihn wiederum ein «random Klischee» ist.
Und sonst so? Es wird beim Einzug in die Villa wieder «Mis Zimmer, dis Zimmer» gespielt, aus einem Beach Game wird fast ein Bitch Game, Kandidatin Diva versucht in einem Fort, das Chaos zu moderieren und Danilo lobt sich gerne selbst, besonders für Tische, die er wirklich nicht selbst gedeckt hat («Aso, Tisch isch parat, ich ha's wieder emol richtig guet gmacht»). Vier neue Ladys, darunter Coco samt Rita & Ora sprengen die Idylle und sind jetzt nicht nur für Cati ein paar Frauen zu viel.
Julia, die laut Danilo viel «positivi Energie» verbreitet, ist weiterhin auf ihrer Bodyshaming-Mission und hat Angst, eine der «hässlichen» Neuen könne in ihr Zimmer kommen und sie anstecken: «I han e chli Angscht, dass sich die Hässlichkeit an mich übergit oder so.» Und Rebecca, die bei Danilo unter Unschulds-Verdacht steht («Miner Meinig noch isch Rebecca Jungfrau»), kriegt genau deshalb eine Rose, er ist halt «neugierig» auf ihre «Unerfahrenheit». Gas geben muss sie natürlich trotzdem.
«Der Bachelor» läuft immer montags um 20.15 Uhr auf 3+.
