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Emma Amour: Wenn Männer über Frauen reden – und was sie am meisten stört

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bild: watson / material: shutterstock
Emma Amour

Yo Ladies, hier kriegen wir unser Fett weg!

Mit Can verbindet mich eine langjährige Freundschaft. Ohne Sex. Ohne Erotik in der Luft. Deswegen kann Can so herrlich bei mir abmotzen. Über Tinderellas, Grosstädterinnen und andere paarungswillige Frauen.
07.11.2019, 10:2408.11.2019, 11:10
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«Weisst du», sagt Can, «nur schon wenn du als Kerl die falsche Zahnseide benutzt, bist du raus!» Can weiss, wovon er spricht. Can ist ein passionierter Tinderer, ein Typ, der generell gerne neue Menschen kennenlernt.

Logo. Frauen haben es ihm besonders angetan. Can ist 34, Single. Überdurchschnittlich gut aussehend und überdurchschnittlich zero badass. Can ist einer zum Heiraten. Und Can ist einer, der sich ziemlich schnell verliebt. Ein begeisterungsfähiger Mann halt. Die Kehrseite seiner Offenheit: Can hat oft Liebeskummer.

So wie aktuell. Die Frau, die ihm jetzt gerade den Schlaf, den Appetit und die Lebenslust raubt, heisst Nina. Nina und Can hatten 12 Dates. 12 notabene perfekte Dates. Mit viel Sex, liebesgetränkten Whatsapp-Nachrichten und sonntäglichen Spaziergängen Hand in Hand Marroni-essend und am Waldrand knutschend.

Alle Zeichen standen auf BIG LOVE!

«Dann kam ihr plötzlich in den Sinn, dass es doch nicht für mehr reicht», sagt Can und kippt die Stange, die vor ihm auf dem Bartresen steht. Druck habe er nicht gemacht. Das habe er ja schon lange gelernt. «Aber der Flow zwischen uns war einfach easy perfekt. Keiner musste sich anstrengen. Wir sahen uns, lachten, knutschten, vögelten, waren verschossen.»

Ich nicke Can zu. Ich weiss schliesslich bestens, wovon er spricht. Männer, mit denen alles mega easy unverkrampft grandios startete, die dann aber doch nur Unverbindliches wollten, hatte ich schon oft neben mir im Bett liegen.

Nina jedenfalls ist mit ihren 36 Jahren biz älter als Can. Davon, dass Frauen in ihrem Alter vor allem aber darauf aus sind, befruchtet zu werden, erzählen mir die meisten meiner männlichen Freunde. Nicht so Can. «Wäre ja geil, will ja schliesslich auch nicht erst mit Mitte 40 Papa werden.»

Laut Can sind die Grossstädterinnen jetzt das, was vor nicht all zu langer Zeit noch Männer waren. «Jede leidet unter Fomo.» Logisch, sagt Can. Als Frau kannst du ja schliesslich, solange du einigermassen okay aussiehst, JEDEN haben. Schlimmer noch: «Selbst wenn sie den Jackpot treffen, sind sie sicher, dass um die nächste Ecke der noch krassere Obermacker wartet.»

Allüren, als wären sie Beyonce oder Gisele Bündchen!

Und dann die Allüren, die die Damen an den Tag legen. «Wehe, du schreibst ihnen nicht sofort nach dem ersten Date 100 Komplimente, weg sind sie!» Oder wenn er die ersten fünf Dates nicht alles zahlt: «Adieu, Bekanntschaft!» Oder: «Trage ich mal die falschen Schuhe, ist mein Velo nicht geil genug oder mein Bart genug hip, sind sie weg!»

Ich lache und... Can nicht. Ihm ist es todernst.

Erst neulich hatte er was mit einer Karin. «Bis sie fand, in meiner Wohnung sei die Energie schlecht.» Oder Carla. «Nach vier Wochen landete sie nach einer Nacht im Club mit meinem Kumpel im Bett.» Oder Esra. «Sie kam nicht klar damit, dass ich in der Stadt kein Auto besitze.» Can relativiert: «Vielleicht war es eher ihr grosser Bruder, der ihr deswegen von mir abriet, aber trotzdem!?!»

Ob ich mich an Julia erinnere, fragt er. Klar! Julia war die Stalkerin, die ihm wochenlang ihre Liebe erklärte, indem sie mitten in der Nacht bei ihm auftauchte. Sie wollte mit ihm durch den Monsun bis ans Ende der Welt. Bis sie seine Eltern kennenlernte. «Die waren ihr zu wenig integriert.»

Es ist bereits weit nach Mitternacht, als Cans Handy vibriert. Es ist Nina. Sie will wissen, ob Can «zuefällig unterwägs?» ist. Can strahlt, ich kann fast sein Herz pochen sehen. Er will ihr schon ein «Ja, ich will für immer und ewig» schicken, als ich ihm das Handy aus der Hand reisse.

Sorry, Nina, not sorry

Ich ziehe Can zu mir, aktiviere den Selfie-Modus der Kamera, drücke Can einen dicken Kuss auf die Backe und schliesse dabei meine Augen. Ich schick Nina das Foto mit dem Text «Bin ich. Mit ihr.»

Can hasst mich. Was sehr okay ist.

Nina antwortet: «Häsch öppe scho e Neui am Start!?!?!?!?!!?!???!!?!?!?»

Ich lehne mich zurück und lächle.

Ich rate Can dazu, Nina ein kleines bisschen zappeln zu lassen. Und erkläre ihm die andere Seite der Fomo. Manchmal schnallen wir erst, dass wir das Beste haben vorbeiziehen lassen, wenn wir Schiss haben, dass jetzt eine andere an Superman dran ist.

Can ziehts 16 Stunden durch. Nina ist nach der Ghosting-Phase sehr erleichtert. Can überglücklich.

In der Zwischenzeit sind zwei Wochen vergangen. Can und Nina sind wieder sehr verknallt. Sie ist sich ihrer Gefühle für ihn sehr sicher. So ist sie es auch für ihre Gefühle mir gegenüber: Die «doofe Kuh» vom Selfie möge ihr «nie unter die Augen kommen».

Liebe Nina, ich hoffe, das gilt nur für das real life und nicht für diese Kolumne. Falls schon: Sorry, (not sorry).

Adieu,

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Es dankt: die Redaktion

Und wenn es dann mit der grossen Liebe geklappt hat, wartet das auf dich:

Video: watson/knackeboul, madeleine sigrist, emily engkent, linda beciri

Als Einstimmung für den nächsten Ausgang: Partybilder – früher vs. heute

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Partybilder – früher vs. heute
Ein hübsches Bild vor der Party machen: früher.

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Emma Amour ist ...
… Stadtmensch, Single, Anfang 30 – und watsons Bloggerin, die nicht nur unverfroren aus ihrem Liebesleben berichtet, sondern sich auch deiner Fragen annimmt. Und keine Sorge: Du wirst mit deinen Fragen anonym bleiben – so wie auch Emma. Madame Amour ist es nämlich sehr wichtig, auch weiterhin undercover in Trainerhosen schnell zum Inder über die Strasse hoppeln zu können.
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Das bin nicht ich, aber so würde ich als Illustration aussehen. Öppe.bild: watson
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274 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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DerMönch
07.11.2019 10:33registriert Oktober 2019
Was bedeutet Fomo???
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Snowy
07.11.2019 11:16registriert April 2016
Erlebe die geschilderten Probleme vor allem online - und weniger im reallife.

Auf Tinder & Co ist es wahrlich so, dass jede durchschnittlich aussehende Frau von fast jedem Mann geaddet wird. Das führt zu einem ungesunden Ungleichgewicht. Auch wähnt man sich in der Online-Balzphase noch in den 1950-er Jahren: So gut wie nie ergreift eine Frau als erstes die Initiative.

Aber genau das wäre echte Emanzipation liebe Damen!

Wir halten euch sehr gerne weiterhin die Türe auf, helfen euch in den Mantel, vertreiben wilde Tiere (meist Spinnen;) und Unholde, aber ansonsten sind die 50-er Jahre passé.
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so war es doch nicht gemeint
07.11.2019 10:56registriert September 2019
Ein Wunder, dass Can noch den Druckblick haben can.

Völliges Wirrwarr.

Ich can nicht mehr.
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