Leben
Blogs

Emma Amour: Sandros Freunde lieben Spongebob und Playboy-Poster

Bild
Bild: Shutterstock
Emma Amour

Sandros Freunde lieben Spongebob und Playboy-Poster

In Sachen Freundschaften ist Sandro eine treue Seele. Seine engsten Bros hat er seit der Schulzeit. Die Fünf-Mann-Clique ist so eingeschweisst, dass niemand anderer Platz hat. Wie ich das finde? Sehr gut. Warum? Weil die 5 nerven!
14.03.2025, 10:0414.03.2025, 10:04
Mehr «Leben»

In einer perfekten Welt ist man ein perfektes Paar, hat ein perfektes Daheim und perfekte Freunde. Man ist eine einzige riesige, selber gewählte Familie, die sich jedes Wochenende zum perfekten «Get-together» trifft.

Man lacht über die gleichen Witze, alle verstehen sich einfach nur blendend und neu dazu kommende Freunde und Freundinnen passen logischerweise alle perfekt in die perfekte Truppe.

Nun. Sandro und ich sind kein perfektes Paar. Wir haben ja nicht mal ein gemeinsames Daheim, das nur annähernd perfekt sein könnte.

Was wir auch nicht haben, ist eine gemeinsame Clique. Wofür auch? Wir lieben es, Zeit zu zweit zu verbringen und wir lieben es, Zeit ohne einander zu verbringen. Wofür braucht man den Schatz, wenn man mit eigenen Freunden abhängt? Und wieso besteht der Anspruch, dass alles eins wird, wenn man ein Paar ist?

Zusammen sind die 5 eine einzige Kartoffel – und das ist gut so!

Müsste ich ständig mit Sandros Bros abhängen, wäre ich maximal genervt. Sandros beste Freunde, er hat vier, kennt er seit der Primarschule. Seit der dritten Klasse sind die Magic 5 ein Herz und eine Seele (und eine hie und da ziemlich strapazierte Leber). Der eine ist IT-Nerd, der andere macht irgendwas mit Krypto, der dritte macht was mit Medien und der vierte ist Zahnarzt.

Zusammen sind sie aber vor allem etwas: eine einzige Kartoffel.

Sie lachen über Spongebob, schauen alte «Beavis-&-Butthead»-Videos, veranstalten Töggeli-Turniere und spielen Beerpong. Sie haben, seit sie 14 sind, ein «Rüümli», an dessen Wände aus nostalgischen Gründen Playboy-Bilder hängen.

Logischerweise haben sie auch eine Spielkonsole.

Im Sommer spielen sie Kubb und springen von ziemlich hohen Brücken in Flüsse. Manchmal treffen sie sich auch zum Znacht, wo sie dann Hähnchen auf Bierdosen machen.

Sie machen das schon ewig. Und während dieser Ewigkeit sind viele Frauen gekommen, gegangen, wieder gekommen, nie mehr gekommen, haben Herzen gebrochen und so. Man kennt es, Liebesleben in jungen Jahren halt.

Ratet mal, wer meine aller-aller-allerbeste Freundin ist?

Als ich die Magic 5 zum ersten Mal getroffen habe, waren Sandro und ich noch sehr lange kein Paar. Die Bros waren freundlich, sagten «Hoi, wettsch öppis trinke?», brachten mir ein Bier. Und redeten dann eigentlich nie mehr ein Wort mit mir. Nicht, weil ich sie nicht interessiere, sondern einfach, weil sie sind, wer sie sind und was sie sind: ein Fünfer-Team, das immer fünf war, fünf ist und fünf sein will.

Natürlich haben die 5 einen Freundschafts-Chat. An Sandros Lachen erkenne ich, wenn in diesem grad wieder Zeugs rumgeschickt wird, von dem ich in zehn Leben nicht verstehen werde, warum sie es lustig finden. Das muss ich aber auch nicht. Das ist Sandros Welt. Sandros Freunde. Sandros Insider-Jokes.

Die vier Dudes von damals sind natürlich nicht Sandros einzige Freunde. Natürlich habe ich in den letzten Jahren auch andere Leute aus seinem Umfeld kennengelernt, die ich sehr mag. Auf die ich mich freue, wenn ich sie mal im Ausgang sehe. Ich bin aber mit niemandem so eng, dass ich mich ohne Sandro mit ihnen treffen würde. Nicht, weil ich das per se ausschliesse. Ich forciere es einfach nicht.

Ausserdem, und da unterscheiden sich Sandro und ich, habe ich tausend eigene Freundschaften. Ich habe zwei beste Freundinnen, einen besten Freund und 997 sehr gute Freundschaften, die ich pflegen will. Das alles braucht Zeit und Energie und Raum. Dann habe ich noch eine aller-aller-aller-beste Freundin. Die ebenfalls viel Zeit und Raum wünscht.

Diese aller-aller-aller-beste Freundin bin ich selber.

Bild
bild: watson
Emma Amour ist ...
... mittlerweile 40 Jahre alt, hat es nach tausend Jahren des Hin und Hers tatsächlich geschafft, eine Beziehung mit Suff-SMS-Sandro nicht nur einzugehen, sondern sie sogar mehr oder weniger stabil zu führen! Emma wohnt im Zürcher Kreis 5 (wahrscheinlich für immer) und Sandro im Kreis 3. Zusammenziehen wollen sie nicht, aber sag niemals nie – ausser zu seinem Bierdosenberg, dazu sagt Emma ganz klar «nie in meiner Hütte». In diesem Blog nimmt euch Emma mit in ihr Beziehungsleben und plaudert alles aus, selbst die schlechten Seiten – wohl wissend, dass Sandro mitliest. I love you, SSMSS! Also lehnt euch zurück und geniesst die etwas *erwachsenere Emma!

*Ein bisschen Spass, ihr wisst schon …!
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
126 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Philipp L
14.03.2025 10:11registriert Juli 2018
Heutiges Thema: jemand hat Freunde seit der Kindheit.
13511
Melden
Zum Kommentar
avatar
Ueli What‘s on?
14.03.2025 10:52registriert Oktober 2023
Also der Titel ist eigentlich gleich die Zusammenfassung für den ganzen Text. Irgendwie habe ich wohl die Handlung überlesen..
904
Melden
Zum Kommentar
avatar
Captain Mumpitz
14.03.2025 10:29registriert März 2022
Männerfreundschaften sind toll. Sie sind simpel. Ich hab 2 Männergruppen mit denen ich eng verbandelt bin. 3 Herren aus meinen Teenager-Jahren, die ich kenne seit ich 13 bin. Tonnen an Insiderwitzen, noch viel mehr Erinnerungen. Leider wohnen seit ein paar Jahren alle komplett wo anders und ich bin als einziger in der Umgebung geblieben (gewollt). Das macht's schwierig.
Die andere Gruppe sind meine Mitmusiker, die ich seit 12 Jahren kenne. Dumme Dad-Jokes, Memes, Gespräche über Gaming oder Whisky sowie philosophieren über Klemmbausteine. Hervorragend!
Pflegt eure Männerfreundschaften, immer!
896
Melden
Zum Kommentar
126
    Britischer Bestseller-Autor Frederick Forsyth gestorben

    Er schrieb viele Geheimdienstromane: Nun ist der englische Schriftsteller Frederick Forsyth im Alter von 86 Jahren gestorben. Forsyth arbeitete mehrere Jahre als Auslandskorrespondent und schrieb später Romane, die er in der Geheimdienstwelt spielen liess.

    Zur Story