Leben
Blogs

Emma Amour: Die Trennung auf Zeit ist 1 Mindfuck

Bild
Bild: Shutterstock
Emma Amour

Die Trennung auf Zeit ist 1 Mindfuck

Grundsätzlich bin ich gerne alleine. Wenn ich aber das Gefühl nicht loswerde, bald so richtig alleine zu sein, packt mich die blanke Panik. Und Sandro? Was weiss ich.
10.10.2025, 10:0010.10.2025, 10:09

Man soll doch immer das Gute in der Scheisse sehen. Oder sich darauf besinnen, dass alles seinen Grund hat und dass es am Ende gut kommt.

Was aber, wenn es so richtig zum Ende kommt? Wenn jemand Schluss macht, während der andere absolut null Schluss machen will?

Keine Panik, Sandro hat (noch?) nicht Schluss gemacht. Keine Panik aus meinem Munde. Haha. Ich habe mega Panik. Ich werde das Gefühl nicht los, dass sich Sandro langsam verabschiedet.

Wir sind ja offiziell auf Zeit getrennt. Während ich in unserer temporären Wohnung meine Ruhe geniessen sollte, chillt er in seiner Singlewohnung. Warum er das macht? Midlife-Crisis, Kartoffeln-Wunsch, selber Panik, was weiss ich.

Ich weiss nur, dass er sich, seit er gegangen ist, nicht gemeldet hat. Dabei haben wir keine Kontaktsperre ausgemacht. Mehr so: Wer will, darf sich melden. Sich nicht melden, ist aber auch okay.

Logisch vermisse auch ich erste Küsse, aber .....

Ich machte mit mir aus, dass ich Sandro Raum und Zeit gebe und mich deswegen zurückhalte. Auch wenn ich ihn schon nach zwei Tagen schrecklich vermisst habe. Das, obwohl ich grundsätzlich sehr gerne alleine bin, sehr gerne alleine wohne und sehr, sehr gerne so Girlie-Serien schaue, die jeder mir bekannte heterosexuelle Mann hasst.

Jetzt helfen mir weder die «Gilmore Girls» noch die alten Folgen «Sex and the City».

Weil, ohne Scheiss, ich kenne Sandro schon ewig. Sandro ist impulsiv. Wenn Sandro etwas fühlt oder eben grad nicht mehr so fühlt, dann ist er weg. Da ist er radikal. Einmal Leben umkrempeln und alle Schalter auf neu schalten? Findet er super.

Ich kann es ihm nicht so übel nehmen. Ich finde unser Zusammensein und unser Zusammenwohnen enorm schön. Und harmonisch. Und easy. Und herzig.

Und wahnsinnig langweilig und unsexy und unspannend und unprickelnd. Mich stört das aber null. Ich bin in meinen Vierzigern angekommen. Irgendwie.

Logisch vermisse ich manchmal Schmetterlinge im Bauch, durchgemachte Nächte, erste Küsse, aufregende Dates und ja, manchmal vermisse ich sogar das Geswipe auf Single-Apps.

Aber so grundsätzlich bin ich okay mit dem Leben abseits der Überholspur. Vor allem aber bin ich glücklich mit Sandro.

Er schreibt und schreibt und dann kommt nur ein Emoji!?

Da wir aber im Grundsatz beide getriebene Typen sind, verstehe ich ihn sogar. Ich bin null hässig auf ihn. Was meine Panik, von ihm verlassen zu werden, nur noch grösser macht.

Wird er es wirklich machen? Einfach weil er sich sicher ist, dass es das nicht schon gewesen sein kann? Oder weil er doch noch Kartoffeln will? Oder eine Hanfplantage? Oder doch eine Tauchschule auf Costa Rica?

Oder die heisse neue Praktikantin?

Vielleicht aber male ich gerade 10 000 unnötige Teufelsfratzen an die Wand. Was weiss ich.

Am achten Abend dann vibriert mein Handy. Ein Push, denke ich. Lustige Tierbilder oder so.

Kann mich mal.

Es ist aber eine Nachricht von Sandro.

«Ems, ich vermisse dich. Und doch geht es mir besser, als es mir ohne dich gehen sollte.»

Burn in hell, denke ich. Und schreibe: «Sandro, ich vermisse dich auch. Ich vermisse dich mehr, als mir lieb ist. Und drum muss ich dir glaubs massiv in den Arsch treten (nicht sexuell), wenn du wirklich Schluss machst.»

Dann sehe ich, dass er schreibt. Und schreibt. Und schreibt. Dann schreibt er wieder nicht. Dann schreibt er wieder. Und schreibt.

Es kommt nichts mehr.

Erst 18,25 Stunden später kommt was. Ein gebrochenes Herz. Er hat meine Nachricht mit einem gebrochenen Herz kommentiert.

Man möge jetzt noch ein paar Hölzer auf den höllischen Scheiterhaufen werfen. Danke.

Bild
bild: watson
Emma Amour ist ...
... mittlerweile 40 Jahre alt, hat es nach tausend Jahren des Hin und Hers tatsächlich geschafft, eine Beziehung mit Suff-SMS-Sandro nicht nur einzugehen, sondern sie sogar mehr oder weniger stabil zu führen! Emma wohnt im Zürcher Kreis 5 (wahrscheinlich für immer) und Sandro im Kreis 3. Zusammenziehen wollen sie nicht, aber sag niemals nie – ausser zu seinem Bierdosenberg, dazu sagt Emma ganz klar «nie in meiner Hütte». In diesem Blog nimmt euch Emma mit in ihr Beziehungsleben und plaudert alles aus, selbst die schlechten Seiten – wohl wissend, dass Sandro mitliest. I love you, SSMSS! Also lehnt euch zurück und geniesst die etwas *erwachsenere Emma!

*Ein bisschen Spass, ihr wisst schon …!
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Schade, dass du noch im Jahr 2020 lebst ... diese 25 Menschen grüssen aus 3020!
1 / 17
Schade, dass du noch im Jahr 2020 lebst ... diese 25 Menschen grüssen aus 3020!
Okay, dafür brauchst du ein Kajütenbett ... bild: imgur
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Videos zeigen den Totalschaden an der Tomorrowland-Hauptbühne
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
242 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
ABWESEND
10.10.2025 10:25registriert September 2024
Trennung auf Zeit heisst, es ist Schluss aber bleib noch mein Rettungsanker bis ich jemand neues habe.

mit 40 sollte man eigentlich miteinander richtig reden können und Nägel mit Köpfen machen. das hört sich nach Teenager Beziehung an. Willst du mit mir gehen? Ja, nein, vielleicht kreuze an.
17221
Melden
Zum Kommentar
avatar
I break together
10.10.2025 11:53registriert September 2022
"Und doch geht es mir besser, als es mir ohne dich gehen sollte."

Uh, der Satz hätte mir aber auch das Herz zerbrochen. Ist sehr ehrlich von ihm, aber auch brutal. Das muss weh tun.
1433
Melden
Zum Kommentar
avatar
El_Chorche
10.10.2025 10:24registriert März 2021
Emma, egal wie das ausgeht... du hast ja immer noch uns.











😁
11911
Melden
Zum Kommentar
242
Krankenkassenprämien: So lässt sich das Leben von 85 % der Schweizer verändern
Nach einer erneuten Erhöhung der Krankenkassenprämien fordert der sozialdemokratische Nationalrat und Ökonom Samuel Bendahan dazu auf, das Funktionieren eines Systems zu hinterfragen, das er für zutiefst ungerecht hält. Er schlägt eine radikale Lösung vor, um die Geldbeutel der Schweizer Bevölkerung zu entlasten.
In der Schweiz wurden im Jahr 2023 3,5 % des Bruttoinlandsprodukts (BIP) für Krankenkassenprämien aufgewendet. Das BIP stellt den gesamten Mehrwert dar, der in der Schweiz geschaffen wird: Es ist die Summe aller Ausgaben oder auch die Summe aller Einnahmen. Wenn man sich an diesen 3,5 % orientiert, müsste jemand, der den Medianlohn zu 100 % verdient, also etwa 6800 Franken pro Monat, eine Prämie von 238 Franken zahlen, während eine Familie mit zwei Kindern und einem Einkommen von 10’000 Franken insgesamt 350 Franken pro Monat zahlen müsste.
Zur Story