Für alle die neu hier sind: Lara ist meine Ex. Obwohl ich eigentlich keine Beziehungen eingehe. Irgendwie bin ich in einer gelandet. Vorführeffekt wohl. Da schreibe ich eine Kolumne, und habe in der Bio, dass ich immer Single bin und sein will und dann bin ich in einer Beziehung. Wie gesagt: Vorführeffekt.
Also, jetzt nicht mehr. Wir haben uns ja getrennt Anfang Jahr. Es herrschte seither Funkstille. Ich habe sie nie mehr gehört oder gesehen, nicht absichtlich und nicht zufällig. Was mich etwas überraschte: Wir wohnen sehr nah beieinander, sind uns aber nie begegnet. Aber wir sind uns auch, bevor wir uns das erste Mal getroffen haben, nie irgendwo hier begegnet.
Kennengelernt haben wir uns in Davos. Dann hatten wir eine Affäre, irgendwann eine exklusive Affäre, dann eine Beziehung, die war irgendwann nicht mehr exklusiv, wir suchten uns ein Unicorn und die Geschichte endete.
Die Sache ist die: Es ging mir nach dem Ende der Geschichte beschissener, als ich hier gerne zugeben würde. Was ich nicht ganz herausfinden konnte: Ging es mir so schlecht, weil die Sache zu Ende war oder weil die Sache so schlecht war? Ob ich glücklich war, als wir zusammen waren, kann ich gar nicht mehr richtig sagen. Vielleicht ja, sonst hätte ich es ja nicht so lange mitgemacht. Vielleicht aber auch nicht, denn es war immer irgendetwas, das nicht gut war. Jedenfalls nach den ersten drei Wochen. Die waren nur gut. Aber danach ...
Meine Aversion gegen Beziehungen hat deshalb wohl mehr mit dem Scheitern dieser zu tun, als mit den Beziehungen selbst. Das Wir-Sein, so mühsam es sein kann, es hat seine Vorteile. Dachte ich mehrmals die letzten Monate. Dass man die Behind-The-Scenes-Momente einer Person miterleben kann, dass man sozusagen einen Liveticker zu einem anderen Leben bekommt, dass jemand Interesse an den eigenen Behind-The-Scenes-Momenten hat, das ist schön. Gebe ich zu. Aber wenn das dann alles den Bach ab geht, und das geht es ja immer irgendwann, dann finde ich, hält sich das nicht mehr die Waage. Das ist dann so mies, dass egal wird, wie gut es davor war.
Was ich auch ungern zugebe: Je länger Lara weg war, desto klarer wurde mir, dass es gut ist, dass sie weg ist. Aber je länger sie weg war, desto eher wünschte ich mir auch, sie wäre zurück. Oder sie würde sich zumindest melden. Macht das Sinn, nein. Aber es ist so. Warum, weiss ich nicht so genau.
Neugier, einerseits. Ich wollte wissen, wie es ihr ging. Hat sie ebenfalls gelitten? Ist sie Single? Was ist mit dem Unicorn passiert? Und andererseits war da mein Wunsch zu verstehen. Ich hatte immer das Gefühl, ich muss sie nochmals sehen, damit ich begreife, was mit mir und ihr und vor allem uns geschehen ist und wie es so katastrophal enden konnte.
Sie schrieb, ohne dass es dazu einen Anlass gab. Und ohne es zu begründen. An einem Sonntagabend. Nicht irgendwie, ich habe dich gesehen, oder gerade an dich gedacht, einfach nur: «Heyhey ... wie geht's?»
Ich meine?!? What?? «Heyhey, wie geht's?» Einfach so aus dem Nichts? Warum macht sie das??? Sie sagte immer, sie könne nicht mit mir befreundet sein. Ein Ende ist ein Ende für alles. «Unser Zusammensein hat immer Sex inkludiert, es gab keine Zeit ohne, wir waren nie Freunde, wir werden deshalb auch nie Freunde sein können.» Das sagte sie schon, da war noch alles gut. Will sie jetzt doch so etwas wie Freundschaft? Oder will sie wieder von vorne anfangen?
Ich weiss, dass das keine gute Idee wäre. Von den Monaten, die wir miteinander verbracht haben, haben wir die meisten davon gestritten oder diskutiert oder neue Lösungen ausprobiert. Das ist keine gute Bilanz.
Aber ... vielleicht hat sie sich ja geändert.
Vielleicht habe ich mich verändert.
Vielleicht ist jetzt alles anders.
Ich habe geantwortet. Logisch. Wir schrieben ein paarmal hin und her. In einer Woche treffen wir uns. Auf einen Spaziergang.
So long,
Ben
PS: Ich weiss, was ihr davon haltet, ihr müsst es gar nicht in die Kommentare schreiben.
Was anderes.
Vielleicht habe ich mich verändert.
Vielleicht ist jetzt alles anders."
Mwaaaahaaahaaaha! 🤣🤣🤣
'tschuldigung.
Waaaah-ha-ha-ha-ha-ha!
🤣🤣🤣🤣🤣